XLV - Deidaras Sorgen

501 35 4
                                    

Es war also entschieden. Wenn ich Obito das nächste mal über den Weg laufen werde, werde ich ihm meine Entscheidung berichten. Er wird sich bestimmt freuen.
Aber zu erst sollte ich meine Zeit wieder meiner neuen Familie widmen. Ein paar schöne Momente, bevor sie alle wieder auf verschiedenste Missionen aufbrechen müssen. Ich hörte bereits davon, dass Hidan und Kakuzu etwas Geld für die Organisation beschaffen müssen und auch Deidara müsste wieder los. Ein Dorf zersprengen oder so etwas in der Art.

Lächelnd ging ich in das Esszimmer. Alle waren bereits fertig und tratschten. Bis auf Itachi. Der stille, ernste Typ eben. Ich konnte ihn irgendwie nicht leiden. Er wirkte immer so, als würde er sich für etwas besseres halten. Natürlich war er einer der mächtigsten Ninjas und hatte herausragende Kräfte. Dennoch. Ich mochte ihn einfach nicht.
Langsam setzte ich mich zu Deidara an den hölzernen Tisch, der ziemlich dreckig aussah. Anscheinend kann Akatsuki nicht vernünftig essen. Aber es freute mich, dass fast keine Reste übrig blieben. Es schien so, als hätte es geschmeckt.
„Ko-ha-na Chan. Lass uns was in die Luft jagen!", schlug Deidara begeistert vor und sprach mit mir, als wäre ich ein Kind. Da wurde er aber ziemlich übermütig. Er sollte nicht vergessen, dass er kaum älter als ich war.
Wahrscheinlich gehörte er noch zu den jüngsten Mitgliedern mit seinen neunzehn Jahren. Obwohl Itachi auch noch ziemlich jung sein sollte.
Ohne eine wirkliche Antwort zu geben, nahm ich ihn an die Hand und ging mit ihm nach draußen. Ich wollte mit ihm über meinen Entschluss sprechen.
Ruhig setzten wir uns in das warme Gras. Es wurde bereits dunkel. Die Sonne war kurz vorm untergehen und teilte wunderschöne Farben mit dem Himmel. Die Wolken waren klein und nahmen eine leicht rosafarbene Töne an. Ich mochte Sonnenuntergänge. Sie waren irgendwie so mystisch und elegant.

„Du Deidara?", sprach ich leise und fuhr durch das weiche Gras. „Ich werde bald meine Familie wiedersehen", fuhr ich fort und spürte wieder das brodeln in mir. Wut aber auch Trauer.
Zuerst starrte Deidara mich fassungslos an. Ich verstand seine Reaktion nicht. Er wirkte sehr geschockt und auch besorgt.
Er brachte kein einziges Wort aus seiner Kehle, auch wenn er mit mir sprechen wollte. Er saß nur da und zog einen ernsten, entsetzten Blick auf.
„Na das ist doch kein Grund gleich so drauf zu sein", sagte ich und lächelte etwas.
Deprimiert senkte er seinen Kopf. Immer noch sprach er nicht mit mir. Er war traurig. In seinen Augen bildeten sich leichte Tränen. Allerdings konnte er sie gut zurückhalten und fing nicht an zu weinen.
Hastig drehte er seinen Kopf von mir weg, damit ich seine Emotionen nicht weiterhin sehen konnte. Machte er sich Sorgen um mich? Warum wurde er so emotional? Ich verstand ihn nicht.
„D-Deidara?", fragte ich unsicher nach und hoffte auf eine Antwort.

Schniefend ballte er seine Hand zu einer Faust, drehte sich hastig zu mir und schrie:"Warum verlässt du uns?!"
Erst jetzt verstand ich, weshalb er so übertrieben reagierte. Er befürchtete, dass ich Akatsuki verlassen würde und ein normales Leben bei meiner Familie führen würde. Er dachte, er würde mich nie wieder sehen. Ich würde die Organisation nur gebraucht haben, um endlich wieder nach Hause gehen zu können. Doch Akatsuki war mein Zuhause. All die Menschen dort waren meine echte Familie.
Vorsichtig rückte ich an Deidaras Rücken und legte meine Arme über seinen Hals, woraufhin er leicht errötete. „Ich werde euch nicht verlassen. Ich werde Rache an meinem Clan nehmen und erfolgreich zu dir zurückkehren. Das verspreche ich dir", versicherte ich ihn.
Erleichtert schnaufte er aus.
„Was genau willst du dort denn machen?", fragte er genauer nach und wirkte immer noch ziemlich sensibel.


„Ich werde alle töten."

The girl who joined •ΛКΛТSUКł•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt