IV - Gedanken

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Madara ließ mich alleine und ich wendete mich der großen Wanne zu. Sie war so riesig, dass ich drei mal hineingepasst hätte. Zufrieden drehte ich den Wasserhahn auf und ließ das heisse, dampfende Wasser einlaufen.
Langsam zog ich dann meine zerrissene und verschlammte Kleidung aus, warf sie auf den harten Boden und stieg in die Wanne, welche jedoch noch nicht all zu viel Wasser beinhaltete. Dennoch genoss ich es sehr. Das wärmende Wasser, welches langsam meinen frierenden Körper umhüllte, fühlte sich so gut an, dass ich mir ein kleines schmunzeln nicht verkneifen konnte. Dieser Luxus war so kostbar für mich.
Für die meisten Leute ist das nur eine tägliche, normale Routine. Ihnen geht es nur darum, gut auszusehen und sich wohl zu fühlen. Was auch nichts verwerfliches ist.
Glücklich fing ich an mich mit den Wasser etwas zu spielen. Mit meinen Fingern plätscherte ich leicht im Wasser.
Auch wenn mir Madara im Moment nur eine Wanne warmes Wasser gab, fühlte ich mich so unglaublich gut und geborgen. Zum ersten Mal nach einer sehr langen Zeit ging es mir gut.

„Aber warum hat er sich auf einmal so schnell unentschieden? Schließlich war er anfangs so grob doch dann-
Dann war er auf einmal ganz anders und hat mir angeboten mich mitzunehmen", murmelte ich leise vor mich hin, als ich selbst meine Haare etwas nass machte. Irgendwie ist es schon seltsam.
Natürlich bin ich ihm sehr dankbar und ich habe ihm auch geschworen, treu zu sein und auf seine Worte zu hören. Eigentlich habe ich gar nicht das Recht, seine Entscheidung zu hinterfragen.
Ich finde es trotzdem etwas verwirrend.

Und weshalb war es für ihm so wichtig, dass ich schwöre ihm zu gehorchen und treu zu sein? Hat er etwas verbrochen? Oder gibt es noch andere Gründe die ich wissen sollte? Was hat er eigentlich mit mir vor? Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass er rein aus Nächstenliebe gehandelt hat. Das tut niemand. Soviel habe ich über diese Welt auch schon gelernt. „Er wird mich bestimmt gut behandeln", redete ich mir selbst ein und tauchte meinen Kopf in das warme Wasser. Langsam wuschelte ich durch meine Haare und versuchte die schrecklichen Filze und Ungleichheiten aus ihnen zu entfernen. Sie werden wohl nie wieder so schön wie früher werden.
Ich weiß noch, wie stolz ich auf mein langes, blondes Haar war. Doch als mein Zuhause dann zerstört wurde und die Bewohner des Dorfes hofften, ich würde flüchten konnte ich mich nicht mehr um meine Haare kümmern. Manchmal schnitt ich sie mit Kunais ab, welche Ninjas im Kampf verloren hatten.
Da wurde mir wieder klar, wie alleine ich doch eigentlich bin. Niedergeschlagen starrte ich auf meinen nackten Körper, von dem sich der Schlamm dank des Wasser langsam ablöste. Meine Beine und arme waren überströmt mit Flecken und Narben. Oft hatte ich sehr schwere Konflikte mit den anderen.
„Ich bin ziemlich hässlich geworden", flüsterte ich leise und spürte meine Augen, welche langsam nass wurden und eine kleine, salzige Träne über meine warme Wange laufen ließen. Deprimierend ließ ich meinen Kopf hängen, ballte meine Hände zu Fäusten und sprach weiter:"Was habe ich denn verbrochen?!"

„Bist du etwa nicht zufrieden mit der Situation?"

The girl who joined •ΛКΛТSUКł•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt