43. Tyler

2.3K 141 180
                                    

Morgen früh wird wahrscheinlich kein Kapi kommen, also für alle, die gerne morgens lesen: Ihr könnt euch dieses Kapi ja aufheben:)






















In meiner Mittagspause habe ich bereits für eine Überweisung vom Hausarzt zum Psychologen für John und mich gesorgt. Die wissen, dass wir zusammengehören, bzw. denken, dass wir das immer noch tun, deshalb geht das ohne Probleme. Außerdem habe ich schon einen Termin gemacht, für John und mich. Johns ist in drei Wochen, meiner in fünf. Bei mir ist es nicht so dringlich, aber mal angesehen davon ist es fast ein Wunder, dass wir überhaupt so früh Termine bekommen. Ich dachte eigentlich, dass die Wartezeiten viel länger sind. Aber es kann auch sein, dass mein Hausarzt seine Finger da im Spiel hat, wer weiß das schon.

Auf dem Weg nachhause mache ich wieder einen kleinen Abstecher in die Stadt. Ich habe beschlossen, dass Alex ein Geschenk von mir braucht, das nicht übertrieben teuer ist, sondern bodenständig und süß, aber dafür umso mehr bedeutet. Vorhin, als ich seinen Snap geöffnet habe und gesehen habe, wie seine Haare aussahen, musste ich nicht nur lachen, sondern mir kam der spontane Einfall, ihm ein süßes kleines Kuscheltier zu kaufen. Mit meinen anderen Geschenken kann er nachts ja nicht kuscheln, wenn er beim Fußball ist und ich nicht bei ihm sein kann. Und ein Kuscheltier ist beständiger als die Rose, die ich ihm letzte Woche mitgebracht habe. Es hat richtig wehgetan, ihr dabei zuzusehen, wie sie langsam eingeht.

Als ich die Wohnung betrete, riecht es streng nach Essen. Ich unterdrücke es, durch die ganze Wohnung zu schreien, um John eine Ansage zu machen. Er kocht ja echt nicht oft, aber, wenn er es dann tut, dann macht er nie den blöden Dunstabzug an und die Dämpfe verteilen sich in der halben Wohnung. Er kommt nicht mal auf die Idee, wenigstens die Fenster aufzumachen.

Ich ziehe mir erstmal die Schuhe aus, stelle die Tüte mit dem Löwen darin im Flur ab und gehe dann in die Küche, um ruhig mit John zu reden. Dabei erkenne ich aber, dass er nicht alleine am Werke ist. Er und Alex streiten sich doch eiskalt darum, er die Pfanne festhalten und den Inhalt umrühren darf.

„Wüsste ich es nicht besser, könnte ich fast glauben, ihr seid ein altes Ehepaar"

Beide schauen zu mir, wirken überrascht. Während John das nutzt, um Alex wegzuschieben und an die Pfanne zu greifen, beginnt Alex zu lächeln und kommt auf mich zu.

„Hiii" Er umarmt mich und drückt mir dabei einen Kuss auf die Wange.

„Hei" Lächelnd erwidere ich die Umarmung. Obwohl es irgendwie schon Standard ist, dass unsere Tage so ablaufen, wird Alex es doch nie leid, mich immer freudig zu begrüßen.

„Ihr kocht zusammen", stelle ich fest, während ich über Alex' Rücken streichle.

Er löst die Umarmung, lässt aber einen Arm um meine Schultern, nickt dabei. „Wir waren auch zusammen einkaufen. John hat einen starken Mann gebraucht, der ihm hilft, die Sachen zu schleppen"

John macht einen genervten Ton. „Pass auf, sonst kippe ich dir morgen einen ganzen Eimer über"

Ich sehe fragend zu Alex und er erklärt mir, wie unsanft John ihn geweckt hat.

„Es war schon fast Mittag", rechtfertigt sich John. „Außerdem kannst du auch nicht wollen, dass ich deinen Freund liebevoll mit einem netten Streicheln wecke."

„Und ausschlafen lassen war natürlich keine Option", setzt Alex mit verdrehten Augen hinzu.

„Jetzt hör auf zu jammern und deck endlich den Tisch"

„Hä, wieso ich?"

„Weil ich es sage"

Alex schnaubt amüsiert. „Das ist der beste Grund, es nicht zu tun."

Teach me LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt