17. Alex

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Hallo:)
Auf Wunsch einer weiteren Lesenacht, hier nochmal zwei Kapitel. Mehr geht aber leider nicht. Ich habe leider noch ein Schulleben, dem ich mich widmen muss, so gerne ich mich auch 24/7 nur dem Schreiben widmen würde.











Tony und Matt sind weg. Gestern haben wir uns noch alle getroffen und einen letzten Spieleabend veranstaltet und jetzt sind sie unterwegs in der großen weiten Welt und ziehen ihr Ding durch.

Irgendwie fühle ich mich so, als hätten sie mich verlassen und total im Stich gelassen, obwohl ich ja weiß, dass es nicht so ist und ich mich wirklich für sie freue. Wahrscheinlich bin ich nur verzweifelt, weil meine Ex, Ace der Vollidiot, Nico die Heulsuse und Marc der Kiffer die einzigen Freunde sind, die ich noch übrighabe. Keiner von ihnen ist meine erste Wahl.

Sie wollen heute wieder was machen, einfach, um ein bisschen zu chillen, aber ich habe nicht wirklich Lust dazu, mich sorglos mit meinen Freunden zu vergnügen, wenn ich genau weiß, dass es dem Mann, den ich liebe, nicht gut geht. Er will zwar nicht, dass ich mir sorgen mache, aber ich kann das nicht einfach so abstellen.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es Ty grade geht. Allein die Tatsache, dass John versucht hat, sich umzubringen und dann auch noch, dass Tyler ihn gefunden hat... Das ist schrecklich. Ich will so gerne für ihn da sein, aber ich weiß einfach nicht wie und ich will auch nicht riskieren, ihn zu nerven. Er ist doch schon genug mit John beschäftigt.

Wir haben immer noch keine Lösung dafür gefunden, was er am Montag mit John machen soll, wenn er arbeiten ist. Ich verstehe, dass er sich unwohl dabei fühlt, John alleine zu lassen, aber ich weiß auch nicht, was man sonst tun könnte.

Ich will meinen Dad um Rat fragen. Der Typ weiß immer auf alles eine Antwort.

Ich nehme genug Sachen mit, um gut eine Woche bei ihm zu verbringen. Meine Mum hat kein Problem damit. Sie ist wahrscheinlich sogar ganz froh, wenn sie mich los ist und einen allzu großen Unterschied macht es ja ohnehin nicht, da wir uns sowieso nicht sehr oft begegnen zuhause. Aber es ist auch nicht so als hätte ich sie um ihre Erlaubnis gebeten...

Die Zugfahrt dauert zwei Stunden. Ich sitze die gesamte Zeit über nur still da, höre Musik und starre aus dem Fenster. Irgendwie fasziniert es mich, wie schnell die Welt an mir vorbeizieht, obwohl ich mich selbst kein Stück bewege.

Gleichzeitig erinnert mich das Zugfahren auch daran, dass ich mich langsam mal darum kümmern sollte, meinen Führerschein zu machen. Ich habe das bis jetzt immer vor mir hergeschoben, weil noch nicht feststand, wer dafür bezahlen wird. Oma Isolde meinte, sie übernimmt die Hälfte, aber mir ist klar, dass das nur unter der Voraussetzung stattfindet, dass ich sie besuche. Da warte ich lieber, bis sie abgekratzt ist und kralle mir dann was vom Erbe. Die alte Schabracke hat ja genügend. Die 2000 Euro, die ich bräuchte, fallen nicht auf.

Eigentlich haben meine Eltern sich total darum gerissen, wer von ihnen mir den Führerschein bezahlen soll. In meinem Versuch, den Streit zu schlichten, habe ich vorgeschlagen, dass sie doch einfach Hälfte-Hälfte machen könnten, aber dann wurde meine Mum sauer und meinte, ich soll das Geld selbst auftreiben. Ich würde den Wert von Geld nicht kennen, weil ich bisher noch nie arbeiten war. Meine Aushilfszeiten bei Tony sieht sie nicht als Arbeit an. Dazu hat es wohl zu wenig abgeworfen, was ja eigentlich beweist, dass mir der Wert des Geldes durchaus bewusst ist, wenn ich mir den ganzen Tag den Arsch abarbeite und dann mit Schmerzen am ganzen Körper und nur um die 100 Euro da rausgehe. Das ist grade mal ein durchschnittliches Paar Fußballschuhe!

Jedenfalls sollte ich mir wohl einen Job suchen, wenn ich nicht für immer mit der Bahn fahren will. Mal abgesehen davon, dass ich mir ohnehin überlegen sollte, was ich mit meinem Leben anfange. Es wundert mich schon, dass meine Eltern meine Planlosigkeit einfach akzeptieren. Naja, von akzeptieren kann nicht die Rede sein. Klar sind sie enttäuscht, weil ich mich plötzlich doch gegen das Jurastudium entschieden habe, aber ich glaube, sie wissen beide ganz gut, dass das einfach nichts für mich ist.

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