139. Alex

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Nach meinem kurzen Gespräch mit Tyler gehe ich zurück in den Warteraum und setze mich auf meinen Platz neben Matt. Dass ich dabei über beide Wangen grinse, merke ich erst, als mein Cousin mich darauf anspricht.

„Wer hat dir bitte erlaubt, so gut drauf zu sein?"

Ich antworte ihm zwar, gehe dabei aber nicht auf die gestellte Frage ein. „Tyler ist hier. Er hat sich sorgen gemacht und über die Snap Map rausgefunden, wo ich bin. Er hat gesagt, dass er mich liebt, bevor wir auflegen mussten"

Matt legt den Kopf leicht schief und zieht dabei die Augenbrauen zusammen. „Und du grinst jetzt wieso genau?"

„Weil mich das glücklich macht. Er hat alles stehen und liegen lassen, um bei mir zu sein. Das beweist, wie wichtig ich ihm bin... Ich weiß gar nicht, womit ich ihn verdient habe, echt." Ich schüttele leicht den Kopf. An meinem verträumten Lächeln verändert sich dabei nichts.

Matt seufzt und klopft mir auf den Oberschenkel, sagt aber nichts dazu, sondern richtet sich wieder auf, um seinen Kopf an die Wand hinter sich zu lehnen. Er scheint sehr müde zu sein, nach der ganzen Anstrengung kein Wunder.

Tony wird grade noch untersucht. Genauso wie Matt und ich hat auch er ein Schleudertrauma, was jedoch ziemlich normal ist nach so einer abrupten Bremsung. Matt hat, seit wir im Krankenhaus sind, ziemlich starke Kopfschmerzen, aber er hat das nur mal am Rande erwähnt und sich darüber auch nicht beschwert.

Ich persönlich habe keine Schmerzen, weiß aber, dass das an meinen Tabletten liegen muss. Tony dagegen hat sich beim Bremsen den Kopf angeschlagen und daher geblutet. Matt hat einen riesen Aufstand gemacht, weil er unbedingt mit Tony ins Behandlungszimmer wollte und erst Ruhe gegeben, als Tony ihn darum gebeten hat, bei mir zu bleiben.

Matt nickt leicht ein oder er tut so, um sich nicht mit den ganzen Leuten in diesem Raum auseinandersetzen zu müssen. Jeder hat irgendwas zu meckern und keiner sieht ein, dass nicht er selbst die oberste Priorität ist.

Einer hat sich doch ernsthaft beschwert, weil Tony vor ihm drankam. Ich musste mich richtig zusammenreißen, nicht dafür zu sorgen, der weisen Wand mit seinem Blut einen neuen Anstrich zu verpassen, indem ich seinen Schädel daran zerschmettere. Glücklicherweise hat eine Schwester ihm dann aber klargemacht, dass sie eine bestimmte Vorgehensweise haben bei der Priorität der Behandlung und Tony hat nun mal schon einiges an Blut verloren, sowohl an der Unfallstelle als auch hier im Krankenhaus. Dann hat der Typ seine Fresse gehalten und sich wieder auf seinen Platz gesetzt.

Bis ich dran komme, kann es noch dauern. Ich bin wohl einer der letzten, da mir schlichtweg nichts fehlt. Mir geht's gut. Und eigentlich will ich auch nur drankommen, damit ich dann zu Tyler gehen kann.

Seit die Polizei da ist, spricht sie einzeln mit jedem der Beteiligen und nimmt Aussagen auf. Die haben sogar einen extra Raum dafür im Krankenhaus.

Irgendwann bin auch ich dran und nehme Matt mit, da wir ja war ziemlich Ähnliches zu erzählen haben und ich genau weiß, dass er nicht alleine unter so vielen Fremden bleiben will.

Anfangs wirken die Polizisten noch ein bisschen kritisch, aber als sie unsere Personalien aufnehmen und feststellen, dass wir verwandt sind und ich erkläre, dass Matt minderjährig ist und sie von ihm ohne meine Anwesenheit keine Aussage bekommen werden, lassen sie es doch zu.

„Sollen wir deine Eltern informieren?", hakt einer der Polizisten nach, als wir uns in dem Raum an einen Tisch setzen.

Matt schüttelt den Kopf. „Die wissen schon bescheid und sind auf dem Weg hierher. Kann aber noch dauern wegen der Umleitung und so. Aber mit meinem Cousin kann ich aussagen, das ist kein Problem."

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