Nachdem Alex leicht zu weinen angefangen hat, hielt ich es für das Beste, wann anders weiter zu reden. Er hatte heute einen sehr anstrengenden Tag und sollte auch die Zeit bekommen, über meine Worte nachzudenken und darüber, was er mir alles sagen möchte. Dass wir in so ein Gespräch verwickelt wurden, kam immerhin dann doch ziemlich plötzlich.
Jetzt machen wir uns grade fürs Bett fertig, nachdem wir nochmal einen Tee getrunken haben, auch, damit Alex sich ein bisschen beruhigen kann. Ich habe mich dazu neben ihn gesetzt, einen Arm um ihn gelegt und wollte ihm durch tröstende Gesten zeigen, dass ich da bin und er loslassen kann, wenn er möchte. Er hat sich einfach gegen mich gelehnt, doch wirkte ruhig und in sich gekehrt dabei.
Ein Teil von mir will mich zurückhalten, morgen weiter mit ihm zu reden. Ihm das zu sagen, was ich ihm eigentlich sagen will. Aber es geht nicht anders. Er muss sich entscheiden: Fußball oder Ich. Und zwar endgültig.
Wenn er sich diesmal gegen mich entscheidet, darf er seine Sachen mitnehmen, meine Nummer löschen und mich nie wiedersehen. Und, wenn er sich für mich entscheidet, überlegen wir uns, wie wir das mit dem Fußball machen, damit er aus dem Vertrag entlassen werden kann.
Ich sollte ihm Bedenkzeit geben, auch das ist mir klar. Es geht hier nach wie vor um seinen großen Traum und seine berufliche Zukunft, die er für mich an den Nagel hängen soll. Aber es geht dabei ja nicht nur um mich, sondern auch um ihn. Ich weiß einfach, dass das nicht gut für ihn ist und so langsam hat er, glaube ich, auch begriffen, dass ich ihm vieles biete, das Fußball ihm nicht geben kann.
Nach dem Zähneputzen bittet Alex mich noch duschen zu dürfen. Er meint, er fühlt sich irgendwie schmutzig und kann sich so nicht zu mir ins Bett legen.
Ich bin etwas überrascht davon, dass er es als selbstverständlich ansieht, zusammen in meinem Bett schlafen, doch andererseits will ich nichts dagegen sagen und ihn dadurch heute noch mehr fertigmachen.
Ich stimme also zu, meine, dass er die Tür offenlassen soll und ich ihm noch Klamotten bringen werde, und lasse ihn dann alleine.
So logisch wie ich im Stande bin mitzudenken, suche ich in seinen Klamotten nach etwas zum Anziehen für ihn, finde auch Boxer und ein Shirt, aber keine lockere Hose. Zum Schlafen würde er die ohnehin ausziehen, also denke ich, passt das.
Ich klopfe an, bevor ich eintrete, obwohl Alex mit mir rechnet, lege ihm die Sachen auf die Waschmaschine, darauf bedacht, ihn nicht allzu auffällig zu mustern.
Als ich wieder gehe und grade dabei bin, die Tür hinter mir zu schließen, höre ich sein leises „Danke, Tyler". Es klingt sehr erschöpft, aber ehrlich gemeint.
Ich lächele, schließe die Tür vollständig und gehe wieder in mein Zimmer. Als ich an der Heizung vorbeilaufe, fällt mir auf, wie warm es eingestellt ist und drehe die Temperatur wieder etwas runter. Dann beziehe ich mein Bett neu, damit Alex sich nicht frisch geduscht in verschwitzte Laken legen muss und lüfte nochmal kurz durch.
Als ich das Fenster grade wieder schließe, kommt er rein, bekleidet in der Boxer und dem Olivgrünen Shirt, das ihm so unglaublich gut steht. Manche Kleidungsstücke setzen seinen Körper wirklich perfekt in Szene und dieses gehört auf jeden Fall dazu.
„Brauchst du noch was? Sonst würde ich auch noch schnell duschen gehen und du könntest dich schon mal hinlegen"
„Was zum kuscheln", erwidert er. „Ich wollte morgen früh zu meinem Dad, da ein paar Tage bleiben und dann zu meiner Mum und halt über Weihnachten dortbleiben. Deshalb habe ich Sachen mitgenommen, unter anderem meinen Löwen... Den, den du mir geschenkt hast. Weil ohne den kann ich nicht mehr schlafen. Aber der ist jetzt mit meinen ganzen Sachen bei Lila. Also bräuchte ich was Anderes zum kuscheln..."
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Teach me Love
General Fiction..."Du hast mir das Herz gebrochen"... Alles, was zwischen Tyler und Lion stand, ist nun Vergangenheit und sie wollen ihre Chance auf eine gemeinsame Zukunft nutzen. Doch, nachdem für Lion mit seinem Schulabschluss ein bedeutendes, neues Kapitel in...