85. Tyler

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Die Versuche meine Haare zu glätten scheitern kläglich. Das klappt einfach nicht, ganz egal, wie oft ich sie wieder nass mache und versuche glatt zu föhnen. Das macht es irgendwie nur noch schlimmer. Ich brauche echt dringend wieder eine Keratin-Glättung. Ich sehe aus wie ein 15-Jähriger mit ungewöhnlich starkem Bartwuchs.

Ich erwarte den ein oder anderen dummen Kommentar von Ace und Alex, bekomme diesen überraschenderweise aber nicht. Im Gegenteil. Alex scheinen meine Locken zu gefallen.

Als ich in sein Zimmer komme, ist er grade dabei, seinen Fuß einzutapen. Er schaut neugierig hoch, beginnt zu lächeln und stellt seine Konzentration auf seinen Fuß sowie auch seine Bewegungen ein.

„Fuck, siehst du geil aus"

Er scheint total hin und weg zu sein. Natürlich schmeichelt mir das, auch, wenn seine Wortwahl deutlich romantischer hätte ausfallen können.

Ich lächele ihn an, schließe die Tür hinter mir und setze mich zu ihm aufs Bett.

Er lässt sofort von seinem Fuß ab, umarmt mich und drückt mich in die Matratze, während er an mir herumküsst und mein Hemd aufknöpft.

„Hei", lache ich und halte seine Hand auf. „Wir müssen gleich los. Zieh dich lieber an, statt mich aus"

Schmollend löst er sich von mir und schaut mich beleidigt an. „Dann zieh dich gefälligst um. So kann ich mich nicht beherrschen. Das ist doch pure Absicht"

Er unterstellt mir ernsthaft, ich hätte beabsichtigt, ihn zu verführen. Dabei wollte ich einfach nur ordentlich aussehen, wenn ich seinen Kollegen und dessen Freundin kennenlerne. Einen guten Eindruck zu machen schadet doch nie. Vielleicht gibt mir das Pluspunkte für die Zukunft, wenn Alex zugibt, dass ich doch mehr bin als sein Kumpel. Ich will jemand sein, mit dem man angeben kann und für den man sich nicht schämen muss. Alex soll stolz sein können, wenn er mich seinen Freund nennt.

„Nein, ich lasse das an", teile ich ihm entschlossen mit. „Ich sehe aus wie ein respektabler Junggeselle"

Er schaut mich böse an, hebt drohend seinen Finger und drückt ihn mir in die Brust. „Pass gut auf, was du sagst, Harris."

„Wieso sollte ich?" Obwohl ich weiß, wozu Alex im Stande ist, kann ich keine Angst vor ihm haben. Dazu ist er einfach zu süß. Zumindest mir gegenüber.

„Weil du es bereuen wirst, mich provoziert zu haben, wenn ich dich heute Nacht ficke"

„Glaub ich nicht", grinse ich. Wenn das eine Drohung sein soll, ist diese absolut nicht gelungen. Das merkt auch er.

Alex will mich weiter böse anschauen, doch er muss ebenfalls leicht grinsen und wendet sich dann von mir ab, wohl, damit ich es nicht sehe. „Wirst du dann schon sehen.", meint er nur noch.

Er kümmert sich weiter um seinen Fuß und zieht sich dann fertig an. Ich sitze einfach da und sehe ihm dabei zu, bis er mich auf die Beine zieht und mich küsst, schon bevor ich überhaupt richtig stehe.

„Du siehst wunderschön aus", murmelt er dann an meine Lippen, ehe er sie wieder zärtlich küsst. „Ich wäre stolz, dich als meinen festen Freund vorstellen zu dürfen"

„Irgendwann", versichere ich ihm, während ich mit meiner Hand über seine Wange streichele.

Er wirkt ein wenig niedergeschlagen. Ich verstehe das sehr gut. Sich so verstecken zu müssen, ist sehr belastend. Doch Alex weiß, dass ich immer für ihn da bin und hinter ihm stehe, egal, wie schwer es wird. Auch, wenn er sich dazu entschließen sollte, doch vorzeitig reinen Tisch zu machen.

„Ich weiß gar nicht, womit ich dich eigentlich verdient habe" Er umarmt mich, drückt uns dabei fest aneinander, fast so als wolle er direkt mit mir zu einer Person verschmelzen, sodass er nie mehr ohne mich sein muss. Für mich wäre das das schönste Dasein, das ich mir nur vorstellen kann.

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