Glaubst du an für immer? (Max Verstappen FF)

Kapitel 57

Die ersten beiden Trainingseinheiten waren wie immer nicht wirklich spektakulär gewesen. Wenigstens hatte ich seit gestern Nachmittag nicht mehr an den Frauenarzttermin gedacht. Arbeit war nun mal die beste Ablenkung. 

Nun aber wo ich mit Max in einem Restaurant sass und er auf der Toilette verschwunden war, musste ich daran denken. Dies wohl auch nur weil ich direkt zu einer offensichtlich Schwangeren Frau sah. Sie strahlte und schien mehr als glücklich zu sein, was schön war.

"Ist was?", ich hatte Max gar nicht bemerkt, so zuckte ich wegen der Frage zusammen. Meinen Blick nahm ich von der Schwangeren und sah direkt in das besorgte Gesicht meines Freundes. Der wohl versucht hatte raus zu finden was ich angestarrt hatte, doch abgesehen von der Frau und vermutlich ihrem Mann niemand sehen konnte.

Ich verneinte seine Frage, da er sich auf das Fahren konzentrieren sollte und nicht auf meine unnötigen Sorgen: "Es ist nur so komisch, dass bald einfach schon 20Jahre vorbei sind, ich fühle mich einfach noch nicht so alt."

"Du wirst 20ig und nicht 50ig, im Moment ist älter werden noch Gut. Sie es positiv noch ein Jahr und du darfst auf der ganzen Welt dich betrinken", ich verdrehte die Augen. Zumindest hatte er mir meine Ausrede geglaubt, denn ich wollte ihn nur von meinen wirklichen Sorgen weglocken. Wobei es sich wirklich komisch anfühlte, dass in weniger als drei Stunden ich 20ig sein würde, in meinem Kopf war ich gefühlt noch 10. 

Genüsslich assen wir unser Essen und unterhielten uns dabei über das zusammen ziehen: "Ich könnte deinen Koffer mit nach Hause nehmen und du fährst nach der Besprechung in München zu deinen Eltern. Wenn du am nächsten Tag von Zürich aus zu mir fliegst, könntest du das wichtigste schon einmal mitnehmen." Ich stimmte Max Vorschlag zu, da ich es irgendwie kaum erwarten konnte, mit ihm zusammen zu wohnen. Wobei ich auch etwas Angst davor hatte, schliesslich lebten meine Freunde und Familie in der Schweiz.

Doch wenn ich an die Familie meines Vaters dachte, wäre selbst Australien nicht weit genug weg gewesen. Dies war aber ein anderes Thema, welches gerade keine Rolle spielte, schliesslich ging es um Max und mich. Ich liebte ihn und wollte bei ihm sein, so oft wie ich nur konnte. Zudem war Monaco bestimmt ein guter Wohnort, gerade wenn man die Wärme liebte wie ich. Eigentlich ist ein Widerspruch zu meiner liebe zum Eis, doch ich mochte Eis nur in den Hallen.

"Wie geht es eigentlich Vic, kommt sie und deine Familie nicht zum Rennen?", fragend sah ich Max an. Besonders Jos hatte ich jetzt schon länger nicht gesehen, da er in Baku nicht dabei war. Während ich mit seiner Schwester und meinen Freunden täglich Kontakt hatte, hatte ich von Jos und Sophie nichts gehört.

Max schien von meinem Thema wechsel kurz überrascht, da der Themenwechsel auch nicht gut war: "Vic geht es gut, sie verbringt das Wochenende mit Tom in einem Spa. Bei Mama ist auch alles Bestens, da Papa morgen kommt, bleibt sie zu Hause. Damit dürfte die Frage nach Papa auch erledigt sein. Wann lerne ich deine Eltern kennen?"

"Bevor wir heiraten? Nur zur Vorwarnung, mein Papa und Leon sind seit ich denken kann Formel 1 Fans. Es könnte also sein, dass sie einen Moment brauchen, um dich als Mensch und nicht Fahrer wahrzunehmen", meine Familie hatte mich schon oft genug blamiert. Darum musste ich Max vor warnen, damit es für ihn nicht zu schockierend war.

Max lächelte mich an: "Solange sie mich nicht hassen ist doch alles Gut. Deine Familie wird bestimmt nicht so schlimm sein wie du denkst. Ich dachte auch meine Mutter würde dich in Einzelteile zerlegen, wie meine Ex, doch das hat sie nicht." Meine Eltern und Bruder würden definitiv so handeln, wie ich es von ihnen gewohnt war, da war ich mir sicher. Dennoch nickte ich, da ich nicht weiter über meine Familie sprechen wollte.

"Gehen wir nachher ins Hotel?", verführerisch sah ich zu meinem Freund. Der Holländer hatte sich dabei prompt an seinem Wasser verschluckt, weshalb ich aufstand und ihm auf den Rücken klopfte. Dankend sah er zu mir nach Hinten, als es wieder ging.