Um fünf Uhr morgens, hatte mich mein Klingelton aus dem Schlaf gerissen, da Jessi mich anrief. Müde hatte ich mir eine Hose und T-Shirt angezogen und war aus dem Zimmer geschlichen, da ich Max nicht aufwecken wollte.
Unten am Empfang wartete bereits meine beste Freundin auf mich, die ziemlich zerstört ausgesehen hatte, doch wer konnte es ihr schon übelnehmen. Sie hatte eine lange Fahrt nach einer Trennung hinter sich, natürlich sah sie nicht wie frisch aus der Dusche aus.
Ohne etwas zu sagen, nahm ich sie in den Arm und drückte sie fest an mich: "Es tut so weh." Ihre Stimme war nur ein Hauchen, doch ich verstand sie mehr als gut und konnte leider auch ihren Schmerz nachempfinden. Ein gebrochenes Herz war wohl der schlimmste Schmerz, den man haben konnte. Weswegen ich sie noch ein Stück mehr an mich drückte.
"Es wird besser, versprochen. Doch lass den Schmerz erstmal raus, dass hilft", versuchte ich ihr irgendwie zu helfen. Wirklich helfen konnte wohl niemand, da musste sie nun durch. Ich wünschte ich hätte mehr für sie machen können, doch ich konnte ihr nur zeigen, dass ich für sie da bin.
Als sie sich etwas beruhigt hatte, checkte ich für sie ein und begleitete sie auf ihr Zimmer: "Versuch etwas zu schlafen, du bist die ganze Nacht durchgefahren. Es wird deinem Körper guttun." Doch sie schüttelte nur den Kopf und setzte sich aufrecht an den Rand ihres Bettes.
"Ich will keinen Schlaf, ich kann jetzt nicht. Alles, was ich will, ist die Zeit zurückdrehen und alles retten. Doch dafür ist es wohl zu spät", Tränen stiegen in ihre Augen. Sie so zusehen, brach auch mir das Herz. Ich fühlte mich so machtlos, da ich nichts machen konnte.
Vorsichtig setzte ich mich neben sie und nahm sie wieder in den Arm, da ich aus eigen Erfahrung wusste, dass man am liebsten nicht reden wollte. Eigentlich wollte man gar nichts nach einer Trennung. Nicht allein sein, aber Gesellschaft von Menschen wollte man irgendwie auch wieder nicht. Es war alles verwirrend und man wusste selbst nicht mehr wohin mit sich.
Stumm hielt ich sie, auch wenn ich zu gerne wissen wollte, was geschehen war. Doch ich wollte sie nicht drängen, sie sollte es mir erzählen, wenn sie sich dazu bereit fühlte. So versuchte ich ihr wenigstens das Gefühl zugeben, dass sie nicht allein auf der Welt war.
"Ich wollte das alles nicht, ich wollte ihn nicht verlieren, Hanna", wimmerte meine beste Freundin. Auch wenn ich nicht verstand, was sie damit meinte, drückte ich sie einfach noch mehr an mich.
"Ich", ein schluchzen verliess ihre Lippen, "Ich habe mich so allein gefühlt, seit du nach Australien geflogen bist und er immer im Training war. Zumindest glaubte ich, er war immer im Training." Mehr brauchte sie mir nicht zusagen, damit ich wusste, was wohl zwischen den beiden vorgefallen war. Nur konnte ich nicht verstehen, wie die beiden es so weit hatten kommen lassen. Würde Max und mir das auch passieren können?
Schnell verdrängte ich den Gedanken, denn nun sollte es nur um Jessi gehen: "Shhh, das wird alles wieder. Ihr braucht vielleicht nur etwas Abstand und Zeit. Doch es wird alles wieder gut, versprochen."
Weinend lag sie einfach in meinen Armen, bis sie irgendwann doch eingeschlafen war, nur konnte ich nicht mehr schlafen, egal wie müde ich war. Ich sah auf mein Handy und musste feststellen, dass ich sowieso bald hätte aufstehen müssen, damit Max und ich zur Strecke fahren konnten. Nur wollte ich Jessi nicht wecken, da sie den Schlaf brauchte nach dem gestrigen Tag.
Leise schlich ich mich aus ihrem Zimmer zurück zu meinem und Max, dort schrieb ich ihr schnell eine Nachricht, dass ich losmusste und sie sich heute einfach im Hotel ausruhen sollte.
"Wie geht es ihr?", verschlafen sah mein Freund mir entgegen. Er hatte mich dabei leicht erschreckt, da ich in meinen Gedanken ganz wo anders gewesen war und nicht gemerkt hatte, dass er wach war.
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Glaubst du an für immer? (Max Verstappen FF)
FanfictionHanna Gasser wollte schon immer nur eins und das war Eishockeyspiele kommentieren. Als sie ihrem Traum so nahe kam wie nie, wurde sie aber zu einer anderen Sportart versetzt. Doch nicht nur die neue Sportart war eine Herausforderung für die nicht ma...