Max POV:
Geschafft stieg ich aus meinem Auto, wo Christian mich gleich abfing: "Gute Arbeit, das wird schon. Die Strecke ist gerade nicht einfach zu fahren, das haben alle zu spüren bekommen." Dennoch war ich mit Platz vier nicht zufrieden, da ich wusste, dass es besser gehen würde.
"Man hat einfach fast keinen Grip finden können und dann noch dieser Bieber", entgegnete ich meinem Boss. Dieser klopfte mir nur aufmunternd auf die Schultern und meinte, dass es am Nachmittag sicher besser gehen würde. Ich hingegen war mir nicht so sicher, denn die Strecke war einfach zu schmutzig, um vernünftig fahren zu können.
Mit Christian und meinem Vater, machte ich mich auf den Weg zum Motorhome, wo uns auch Daniel über den Weg lief: "Schwierig, oder?" Ich nickte nur dem Australier zu, der wie ich wohl nicht begeistert war, obwohl auch er in der Top 10 gelandet war mit seinem neuen Team.
"Das wird schon", kam es erneut von Christian, "Für dich hoffentlich nicht zu gut. Egal wie gern ich dich auch hab, uns sollst du nicht mehr schlagen." Meinte er noch lachend zu Dan, der dieses sogleich erwiderte.
Viel weiter kam unsere Unterhaltung nicht, da wir ein Schrei hörten. Dieser fuhr regelrecht mir in die Knochen, da ich die Stimme dahinter nur zu gut kannte. Meine Augen scannten sofort die Umgebung und was ich sah liess mir den Atem stocken und das Blut in den Venen gefrieren.
Hanna lag so halb in den Armen eines Haas Mitarbeiter und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Bauch: "Hanna." Ohne wirklich nachdenken zu können, hatten meine Beine sich selbstständig gemacht und die Distanz zu meiner Freundin überwunden.
Sofort nahm ich sie aus den Armen des Mechanikers und zog sie fest an mich. Sie weinte bitterlich und hatte sichtlich schmerzen und grosse Angst, was auch mir die pure Angst hochkommen liess.
"Mein Bauch, Max", ihre Stimme war nur so am Zittern. Ich hatte Hanna in den letzten Tagen oft weinen gesehen, doch so fertig war sie nicht einmal nach dem Telefonat mit ihrer Mutter. Was mich dazu veranlasste sie noch stärker an mich zu drücken, sogleich war ich auch überfordert. Ich wusste nur, dass ich meine Freundin beruhigen und beschützten musste.
Vorsichtig schob ich meine Hand unter ihre Knie: "Alles wird gut, das verspreche ich dir." Mir war bewusst, dass ich keinen Einfluss auf das haben konnte, was gerade passierte. Ich wusste nicht einmal selbst, ob alles gut werden würde, doch es fühlte sich nach einer Pflicht an, ihr dieses Versprechen zu geben. Damit ihr hoffentlich die Angst etwas nehmen zu können.
Behutsam und doch so schnell wie möglich hatte ich sie hochgehoben, ihre Hände hatte sie in mein Shirt gekrallt. Ihr Gesicht hatte sie dabei ebenfalls an meine Brust gepresst, da niemand sehen sollte, wie es ihr gerade ging. Schliesslich waren immer noch die Fotografen um uns herum und wollten aus dieser Lage Profit schlagen, was mich nur Wütend machte.
Mit Hanna auf dem Arm rannte ich los zu meinem Auto, da unser Medicalcenter keine Hilfe für dieses Problem haben würde. Wir mussten einfach so schnell wie möglich ins Krankenhaus und beten, dass die Kleinen wohlauf waren. Doch noch wichtiger war mir, dass Hanna nichts passieren würde.
"Ich fahre!", entschied Papa. Dafür war ich ihm mehr als dankbar und gab ihm einfach die Schlüssel. Wäre ich gefahren, hätte ich bestimmt einen Unfall gebaut, weswegen ich froh war, dass er hier war.
Hanna POV:
"Max", wimmerte ich voller Angst. Mein Kopf lag auf seinen Beinen, während Jos wie ein Verrückter ins Krankenhaus raste und sich dabei wohl nicht an die Verkehrsregeln hielt. Wäre er nicht auch mal Rennfahrer gewesen, hätte ich wohl noch mehr Angst bekommen.
Der Holländer versuchte ruhig zu wirken, in seinen Augen konnte ich aber die blanke Angst sehen: "Wir sind gleich da Hanna, alles wird gut. Euch wird nichts passieren, nicht, solange ich lebe. Versprochen." Sein Druck an meiner rechten Hand wurde fester, die hielt mein Freund schon die ganze Fahrt über.
"Die Babys", entkam es mir wieder, "bitte Max, ihnen darf nichts passieren." Die Schmerzen im Bauch waren gerade das Schlimmste, da ich nicht wusste, ob es meinen Kleinen gut ging. Was mit mir selbst war, war mir egal, aber ihnen durfte nichts geschehen.
Nach gefühlten Stunden in echt keine Viertelstunde waren wir am Ziel angekommen: "Meine Freundin ist schwanger und hat Schmerzen im Bauch!" Sofort wurde meinem Freund beziehungsweise mir geholfen, bevor wir noch etwas sagen konnten, lag ich auf einem Bett.
Schnell schob man mich in eine Tür, dabei verlor ich die Hand meines Freunds: "Max!"
"Bleib ruhig Hanna. Es wird alles gut", damit konnte ich ihn auch nicht mehr sehen. Die Ärzte und Schwestern standen um mich und schlossen sämtliche Geräte an mich an.
"Achtung", warnte mich eine Ärztin, "es wird jetzt kurz kalt." Damit verteilte sie das kalte Gel auf meinem Bauch, um einen Ultraschall zu machen. Völlig neben mir und hilflos liess ich einfach alles geschehen und starrte nur an die Decke.
Als die erste Erlösung kam: "Den kleinen geht es gut." Mir viel ein Stein vom Herzen und ich war kurz davor einfach wieder zu gehen. Doch die vielen Schwestern hielten mich davon ab. Sie nahm mir Blut und gaben mir Infusionen.
"Miss, wann haben sie das letzte Mal gegessen oder getrunken?" Wollte die Ärztin von mir wissen. Sogleich wurde es mir peinlich, da mir bewusst wurde wir lange mein Körper ohne jegliche Nahrung war.
Ich beichtete ihr von meinen doch etwas grösseren Problemen mit der Übelkeit: "War das immer so schlimm oder hast du gerade viel Stress?"
"Übelkeit war schon immer da, doch seit es öffentlich ist das ich schwanger bin, wurde es schlimmer", mitfühlend sah die Ärztin mich an.
Sie legte ihr Klemmbrett etwas weg: "Kann es sein, dass der ganze Rummel um die Schwangerschaft sie gestresst hat? Es wäre mehr als verständlich, so wie sich die Journalisten teilweise verhalten." Kleinlaut nickte ich, da sie ins Schwarze getroffen hatte. Dass der Bruch mit meiner Familie auch einen Teil dazu beitrug, wollte ich aber nicht zugeben.
"Fürs erste Mal Metoclopramid, dies nimmt sie Übelkeit und so müssen sie nicht mehr Erbrechen. Dann können wir versuchen ihnen eine Suppe zugeben. Zudem kommen sie neben der normalen Kochsalzlösung noch eine mit allen wichtigen Vitaminen, die dürften ihnen und den Babys gerade fehlen", erklärt sie mir.
Schwach nickte ich., da mir alles lieb war, wenn ich nicht mehr Erbrechen musste: "Dann warten wir mal dein Blutergebnis ab und sehen dann weiter. Aber vor morgen kommst du sicher nicht raus." Meine Augen wurden gross, das durfte nicht wahr sein. Ich musste raus in weniger als einer halben Stunde war das zweite Training.
"Max", entkam es mir.
Max POV:
Gezwungenermassen wartete ich mit meinem Vater vor der Tür, ich machte auch kein Theater, da ich drinnen wohl mehr im Weg gewesen wäre und es nicht ausgehalten hätte: "Sie ist in den besten Händen, du hast gemacht was du nur konntest."
"Nur war es nicht genug, was wenn sie die Babys verliert? Sie hat schon ihre Familie verloren, dass würde sie nicht auch noch verkraften. Ich würde es nicht verkraften", entkam es mir. Auch wenn Hanna bis jetzt vielleicht mit der Schwangerschaft ihre Probleme hatte, sie liebte die Kinder, das hatte man in ihren Augen gesehen. Sonst hätte sie niemals so eine Angst in den Augen gehabt.
Mein Vater legte seine Hand auf meine Schulter: "Keinem von den dreien wird etwas passieren, dafür haben du und nun die Ärzte gesorgt. Egal was passiert, ihr kriegt das schon hin und ich bin ja auch noch da." Dafür war ich ihm dankbar, denn er gab mir die Sicherheit, die ich gerade brauchte und Hanna hätte geben sollen. Nur war ich nicht in der Lage dazu, da ich selbst voller Angst gewesen war.
Mein Handy klingelte, welches ich einfach meinem Vater in die Hand drückte: "Jos." Meldete dieser sich sogleich zu Wort, da ich nicht in der Lage war mit jemandem zu reden, auch nicht mit meinem Chef.
"Sie wird gerade untersucht, im Auto hatte sie auch eine leichte Blutung, was definitiv nicht gut ist", erzählte er und mir wurde schlecht. Das Bild von Hanna die neben mir Lag, ging mir nicht aus dem Kopf und das Blut an ihrer Hose schon gar nicht. Es war der reinste Albtraum für mich, sowas wünschte man niemandem zu erleben.
"Ja", entkam es meinem Vater wieder, "werden wir machen, danke Christian." Damit legte Papa das Handy auf den Stuhl neben sich, während ich auf und ab ging vor ihm. Dies beobachtete er kurz stumm und fuhr sich über das Gesicht.
"Christian gibt Hannas Arbeitgeber Bescheid und du musst nicht zum zweiten Training erscheinen. Du sollst dich komplett um Hanna kümmern", gab er die Anweisungen von Christian an mich weiter.
Ich war meinem Boss mehr als dankbar dafür, dass er Verständnis hatte und für mich Hannas Chef informierte. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, was mir wohl auch niemand übelgenommen hatte, da es wichtigeres im Moment für mich gab.
"Was brauchen die so lange", murrte ich. Gefühlt waren schon Stunden vergangen, seit sie in den Raum gebracht wurde und ich immer noch nichts gehört hatte.
Papa lehnte sich in seinem Stuhl zurück: "Es sind zehn Minuten, Max. Eine gründliche Untersuchung dauert nun Mal länger als zehn Minuten. Du willst doch nicht, dass sie etwas übersehen, was Hanna oder den Babys gefährlich werden kann."
"Nein", gab ich kleinlaut zu, "Aber ich halte es nicht aus, dass mir niemand sagt, was los ist." Die schlimmsten Bilder gingen mir durch den Kopf und liessen mich nicht zur Ruhe kommen. So konnte ich mich auch nicht setzten, obwohl ich Erholung nach dem ersten Training gebrauchen könnte. Daran war aber nicht zu denken.
Während Papa weiteren Leuten zurückschrieb und versuchte zu beruhigen, tigerte ich auf und ab, bis die Tür endlich aufging und eine Frau in weisser Kleidung rauskam: "Max Verstappen?" Sofort war ich zu ihr gegangen und betete für gute Nachrichten.
"Ihre Freundin hat nach Ihnen verlangt, passen sie aber auf, dass sie sich schont. Weiteren Stress kann die Lage verschlimmern und hat auch zu dem ganzen geführt", erklärte sie mir.
Bevor ich zu Hanna ging, brauchte ich aber noch eine Antwort: "Wie geht es ihr und den Babys? Ist ihnen etwas passiert?"
"Den Kleinen geht es gut, die haben aber wohl die Notbremse gezogen. Denn Ihrer Freundin geht es wirklich nicht gut. Durch den Stress ist die Übelkeit schlimmer geworden und sie konnte gestern schon nichts mehr im Magen halten. Sie bekommt jetzt ein Medikament gegen die Übelkeit und Infusionen, um Flüssigkeit zu sich nehmen zu können. Weitere Schritte können wir erst nach dem Blutbild veranlassen. Wichtig ist, dass sie Ruhe hat und sich erholen kann. Zudem sollten sie schauen, dass die Medien sie in Ruhe lassen, dass stresst ihre Freundin nur zusätzlich", entgegnete sie mir.
Ich nickte, da ich nicht zulassen werde, dass ein Reporter ihr zu nahekommen würde. Nach dem ich mich bedankt habe, stürmte ich fast schon an das Bett meiner schwangeren Freundin und drückte mich an ihren Körper. Dabei konnte auch ich mir die Tränen nicht mehr zurückhalten, da der Druck der Angst von mir abfiel. Zugleich fühlte ich mich auch schuldig, da ich sie nicht beschützten konnte vor den Reportern und den Schmerzen, die durch den Stress ausgelöst wurden.
"Mir geht es gut Max und den Kleinen auch", leicht strich sie mir über den Kopf. Was mich tatsächlich leicht beruhigte, weswegen ich meinen Kopf hob und ihr in die Augen sah. Die müde aussahen, was wohl verständlich war.
Behutsam strich ich ihre eine Haarsträhne von der Wange: "Mach mir bitte nie wieder so eine Angst, ich dachte ich würde dich verlieren. Bitte, Hanna." Ein leichtes Lächeln legte sie auf ihre Lippen, als sie ebenfalls eine Hand an meine Wange legte.
"Nie wieder, versprochen", damit zog sie mich zu sich runter. Noch nie war ich so dankbar gewesen, ihre Lippen auf meinen zu spüren wie in dem Moment. Am liebsten hätte ich sie auch nie wieder losgelassen, doch leider brauchten wir noch Luft zum Atmen.
Ich legte meinen Kopf auf ihre Brust ab, damit ich ihren Herzschlag hören konnte und meine Hand fand ihren Weg auf ihren Bauch. Auch wenn die Kleinen noch nicht treten konnten, wollte ich meiner eigenen Familie gerade so nahe wie möglich sein.
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Glaubst du an für immer? (Max Verstappen FF)
FanfictionHanna Gasser wollte schon immer nur eins und das war Eishockeyspiele kommentieren. Als sie ihrem Traum so nahe kam wie nie, wurde sie aber zu einer anderen Sportart versetzt. Doch nicht nur die neue Sportart war eine Herausforderung für die nicht ma...