Kapitel 67

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Müde lag ich am Abend auf unserem Sofa und wartete auf Max, der etwas länger als ich im Bad brauchte. Was auch daran lag, dass er mir den Vortritt hatte gegeben. So konnte ich wenigstens die Füsse noch etwas hochlegen und mir das Ultraschallbild genauer anzuschauen.

Verträumt strich ich mir dabei über den Bauch: "Wenn du nicht willst, können wir auch die Veranstaltung sausen lassen." Max war ins Wohnzimmer gekommen und sah mich fürsorglich an, was mein Herz erwärmen liess. 

"Auch wenn ich zu gerne mit dir allein zeit verbringen wollte, wir werden erwartet. Zudem sollten wir nicht zu auffällig sein, als gehen wir als wäre alles normal zu der Party", bestand ich drauf, dass wir gingen. Um meinen Standpunkt noch klarer zu machen, stand ich von dem Sofa auf und sah auffordernd zu dem Holländer. Dieser sah mich kurz kritisch an bevor er zu mir kam. 

Ohne ein Wort zu sagen drückte er mir einen Kuss auf die Schläfe: "Dieses Mal bleibst du aber schön immer bei mir, damit ich mich um euch beide kümmern und beschützten kann." Wovor er mich auf einer Red Bull Party beschützten wollte, wusste ich nicht. Rein konnte man sowieso nur, wenn man eine Einladung dazu hatte. 

Im Voraus hatten mir in den letzten Wochen Boulevardzeitungen ein Haufen Geld angeboten, wenn ich Fotos und Artikel vom heutigen Abend ihnen besorgen würde. Niemals würde ich ihnen auch nur ein Foto von einer Wand oder Boden geben. Solche Zeitschriften waren für mich der reinste Abschaum und eine Schande für den Journalismus. Nicht zu Letzt weil ich wusste, dass sie sich die Mäuler zerreissen werden über mich, wenn sie von der Schwangerschaft erfahren.

"Damit es nicht auffällt, werde ich ein Sektglas nehmen und es stück für stück in Töpfe giessen", klärte ich Max über meinen Plan auf. Sonst hätte er mir wohl das Glas mit einem grossen Theater aus der Hand gerissen und alle wüssten wohl nach heute Abend über die Schwangerschaft bescheid. 

Wenig begeistert sah mich mein Freund an, als wir nun im Fahrstuhl waren: "Du nimmst aber keinen Schluck." Ich nickte, denn natürlich würde ich nun nichts mehr trinken. Doch wenn ich den ganzen Abend nie mit einem Sektglas gesehen werde, würden wohl schneller die Gerüchteküche brennen als, dass wir Formel 1 sagen konnten.

Da man noch nichts sehen konnte, hatte ich demonstrativ ein enges Kleid angezogen, damit würde wohl niemand schon auf die Idee kommen, mir eine Schwangerschaft anhängen zu wollen. Vielleicht machte ich mir zu viele Gedanken darum, doch ich wollte einfach nicht, dass unser kleines Geheimnis jetzt schon an die Öffentlichkeit kam. Ich brauchte nach den letzten Wochen und Monaten einfach mal etwas Ruhe um meine Person. 

Müde lehnte ich meinen Kopf an die Fensterscheibe, als wir im Auto sassen: "Sollen wir doch nicht umkehren, du siehst müde aus und morgen ist ein langer Tag." Wollte Max wieder mit dem Thema anfangen, doch ich wollte keine Schlagzeilen kassieren, weil wir an keiner Red Bull Party gewesen waren. Schliesslich hatten wir die am Vorabend sausen gelassen, da ich mich nicht gut gefühlt hatte.

"Alles Bestes, sobald wir dort sind, wird es wieder besser", versprach ich ihm. Jeder kannte doch diese tief Phasen, gerade war ich in so einer. Doch wenn man diese Durchstand war man danach wieder top Fit und so würde es mir wohl danach wieder gehen.

Zu meinem Glück musste Max sich auf den Verkehr konzentrieren, sodass er dazu nicht mehr viel sagen konnte. Von weitem konnte ich schon die Blitzlichter und Teppich erkennen, weswegen ich mich schnell richtig hinsetzte und ein breites Lächeln auf die Lippen zwang.

Max parkte vor dem Teppich: "Warte, ich mach dir die Tür auf." Damit man nicht hatte sehen können, dass er mir diese Anweisung geben hatte, hatte er die Zähne auf einander gepresst gehabt. Ich wiederum hatte mir ein Lachen verkneifen müssen, weswegen ich nun nicht mehr das Fake lächeln sondern ein richtiges auf den Lippen hatte.

Glaubst du an für immer?  (Max Verstappen FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt