Ich hielt meine Augen geschlossen da mir gefühlt alles gerade weh tat. Der Airbag hatte sich geöffnet und das nicht gerade zu sanft. Die Stimmen um mich hörte ich gut und ich konnte auch leise Antwort geben. Mein Körper wollte sich jetzt eigentlich ausruhen und endlich schlafen, doch ich zwang mich wach zu bleiben. Zu gross war meine Angst, vielleicht gar nicht mehr aufzuwachen.
Ich hörte wie sich jemand neben mich an die Tür des Autos stellte: "Guten Abend, wir holen sie erstmals aus dem Auto raus okay? Haben Sie irgendwo Schmerzen?" Es war wohl ein Sanitäter, was mich erleichtert. Auch wenn sie noch nichts gemacht hatten, war es ein Gefühl von Sicherheit, dass sich in mir breit machte.
"Mein Nacken tut weh und meine Hand", dies nahm der Sanitäter zur Kenntnis. Bevor sie mich nun raus heben konnten, wurde mir eine Halskrause angezogen, um dort nichts zu verschlimmern. Vorsichtig hoben sie mich dann zu zweit aus meinem Auto auf eine Liege, auch wenn sie es sehr fachmännisch gemacht hatten, komplett ohne Schmerzen ging der Vorgang nicht.
Schnell holte der eine Sanitäter meine Tasche, während ich dem anderen erzählte, was passiert war. Nebenbei hatte er mir eine Infusion gelegt und mich bereit für den Transport ins Krankenhaus gemacht. So richtig begreifen konnte ich das alles noch nicht, es fühlte sich mehr wie ein schlechter Traum an. Was um uns herum geschah, bekam ich nicht richtig mit, so auch nicht die Polizei, die sich kurz nach meinem befinden erkundigte. Da man nicht wusste, wie es in meinem Innern aussah, wollte man so schnell es nur ging ins Krankenhaus. Was mit meinem Auto war, wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht.
Die Fahrt fühlte sich unendlich lange an und die Müdigkeit war nun unerträglich, sodass ich auf der Liege einschlief. Dass veranlasste die Sanitäter das Blaulicht einzuschalten und die Geschwindigkeit zu erhöhen. Davon bekam ich aber nichts mit. Friedlich schlief ich und hoffte, dass wenn ich aufwachte, alles nur ein Traum gewesen war.
Leider war aber mein Unfall bittere Realität, die immer noch da war, als ich wieder aufwachte. Nun aber lag ich in einem Krankenhaus Bett und starrte an die Decke. Nach und nach wurde mir klar, dass ich wirklich einen Unfall hatte und es kein Traum war. Dass ich meinen Ausweis wohl abgeben musste für ein paar Monate und eine schöne Busse bekommen würde, war mir mehr als nur klar. Ein neues Auto würde ich mir wohl auch kaufen können, so nahm ich es zumindest an.
Die Tür öffnete sich und ein Arzt kam herein: "Guten Abend schön sind sie wieder wach. Mein Name ist Dr. Hase, ich bin ihr behandelnder Arzt. Haben Sie gerade irgendwo Schmerzen oder ist ihnen schlecht?" Da ich wirklich nichts spürte im Moment verneinte ich, bemerkte aber dabei, dass meine rechte Hand eingebunden war und ich immer noch eine Halskrause trug.
"Sie haben wohl einige Schutzengel bei sich gehabt, Frau Gasser. Ihre rechte Hand sowie rechte Rippenseite sind geprellt und dazu haben sie noch ein Schleudertrauma. Für eine Frontalkollision mit einem Baum sind sie glimpflich davon gekommen. Dennoch werden wir sie noch etwas hier behalten, um weiter Verletzungen sicher ausschliessen zu können. Wenn sie etwas brauchen, dann drücken sie einfach den Knopf hinter sich", ich bejahte einfach. Ich brauchte und wollte nur noch Ruhe haben. Dass ich morgen zur Arbeit musste, daran dachte ich in dem Moment nicht.
Einschlafen konnte ich nicht direkt wieder, weswegen ich so gut ich konnte nach links und rechts sah, wobei ich meine Tasche erblickte. Vorsichtig rutschte ich etwas nach rechts zu dieser und holte mein Handy raus. Glücklicherweise hat dies nichts abbekommen und hatte noch genügend Akku. So antwortete ich meine Eltern, dass es mir gut ginge. Mein Bruder hatte mir netterweise ein Foto von meinem nun verschrotteten Auto geschickt. Woher er dies hatte wollte nicht wissen, da es mir etwas unangenehm war.
Selbst mein Chef schien schon Bescheid zu wissen und wünschte mir gute Besserung. So entschied ich ein Foto auf Instagram zu teilen, um gleich mal allen Entwarnung zu geben. Als Erstes nahm ich das Foto meines Autos und machte danach schnell ein Selfie.
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Glaubst du an für immer? (Max Verstappen FF)
FanfictionHanna Gasser wollte schon immer nur eins und das war Eishockeyspiele kommentieren. Als sie ihrem Traum so nahe kam wie nie, wurde sie aber zu einer anderen Sportart versetzt. Doch nicht nur die neue Sportart war eine Herausforderung für die nicht ma...