Kapitel 146

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Alles tat einfach nur noch weh und ich war so müde, weshalb ich gar nicht wirklich mitbekam, dass Alex und Ralf weg waren. Da ich Max vertraute, musste ich mir auch keine Gedanken darum machen, denn er würde unsere Kinder beschützen, egal vor wem.

"Dann holen wir Baby Nummer 2 aus dir raus", ich blieb weiter stumm. Egal was ich gesagt hätte, es hätte nichts geändert und ich hatte keine Kraft etwas zu sagen. Es sollte einfach vorbei sein, gefühlt war ich unten rum zerrissen und der Schmerz ging weiter. Ziehen, brennen und stechen wechselten sich gegenseitig in meinem Körper ab. Ich traute mich schon gar nicht mehr zu bewegen. 

Max hatte sich wieder hinter mir in Position gebracht, wofür ich ihm dankbar war. Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht geglaubt, dass er es durchhielt. Nun war ich aber mehr als froh, dass er da war. So wusste ich, dass ich in Sicherheit war, er würde nichts zulassen, was ich nicht wollte. Dies führte dazu, dass ich los lassen konnte, einfach auf meinen Körper konzentrieren konnte.

Bei jeder Welle versuchte ich wirklich zu pressen, doch irgendetwas fühlte sich bei Ben anders an. Es tat immer noch höllischer weh, aber auf eine ganz andere Art. Keine Worte konnten beschreiben was in mir geschah. Doch mit allem versuchte ich die Geburt anzuhalten, aus Angst um mein ungeborenen Sohn.

"Es stimmt etwas nicht", flüsterte ich nur. Zu mehr hatte ich keine Kraft. Es war aber genug laut, damit es auch Ian und die zwei Sanitäter es hören konnte. Roberts hat am schnellsten reagiert und das Ultraschall Ding über meinen Bauch gefahren.

Besorgt sah er gleich zu seinen Kollegen: "Der Kleine hat sich während der Geburt seines Bruders noch einmal gedreht."

"Was heisst das?", kam es von hinter mir. Max griff um meine Hände waren stark, was mir seine Angst verriet. Gerne hätte ich ihm so beigestanden wie er mir, doch es war mir nicht möglich. Zum einen weil ich auch Angst hatte, zum anderen war ich am Ende. Die Sicht war verschwommen und von schwarzen Punkten getrübt.

Kurz tauschten Ian und die Sanitäter paar Worte aus, bevor sie sich an uns Wandten: "Der kleine ist schon zu weit unten mit den Füssen für ein Kaiserschnitt. Er muss nun so durchkommen, was aber schnell gehen muss. Also nimm all deine Kraft, Hanna."

Der Mutterinstikt setzte bei mir ein und ich machte was man von mir verlangt hatte. Mit meinen letzten Reserven presste ich so fest ich nur konnte mit Hilfe von Max. Der grässliche Schmerz ignorierte ich, denn es ging um das Leben meines Kindes. Er musste es einfach schaffen.

"Der Kopf steckt fest, wir müssen ihn rausziehen bei der nächsten Wehe, sonst erstickt er", nun war blanke Panik aufgekommen. Zudem merkte ich wie mein Sichtfeld immer kleiner wurde. Doch für meine Familie kämpfte ich, weiter gegen diese Dunkelheit und Erschöpfung an.

Ich schloss die Augen, da ich nicht sehen wollte, wie genau sie Ben rausholten, schön sah es sicher nicht aus. Die nächste Wehe überrollte mich und mit einem unglaublichen Schmerz war der Druck plötzlich in mir weg, zugleich aber konnte ich nicht mehr gegen die Dunkelheit gewinnen.

Max POV

Für mich verging nun alles viel langsamer, hilflos musste ich mit ansehen, wie Ben an Schläuche und Geräte angeschlossen wurde. Auch Hanna wurde von mir gehoben und bekam eine Atemmaske und Infusionen. Ich lag einfach weiter in dem von Blut getränkten Bett und beobachtete alles was geschah.

"Max?", Ian stand vor mir, "Fahr ins Krankenhaus, am Besten lass dich fahren. Es wird bestimmt alles Gut, doch die beiden müssen gerade so schnell wie es nur geht dort hin."

Während Ian versucht hatte mit mir zu sprechen, waren Ben und Hanna schon aus dem Zimmer gebracht worden. Doch ich fühlte mich so vernebelt, dass ich nicht verstehen konnte was los war. Ich wusste nur, dass ich zu ihnen musste, zu meiner Familie.

Glaubst du an für immer?  (Max Verstappen FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt