Glaubst du an für immer? (Max Verstappen FF)

Kapitel 4

Noch nicht ganz wach stand ich fünf vor acht Uhr am nächsten Morgen wieder in der Lobby. Heute würde ich nur am Morgen arbeiten müssen, da Sandra die Pressekonferenz am Nachmittag alleine Besuchen würde. Ich hatte mir deshalb noch am Abend Sehenswürdigkeiten herausgesucht, die ich wohl an meinem einzigen freien Nachmittag in Melbourne besuchen wollte.

"Da ist jemand wie mein Sohn ein Morgenmensch durch und durch", das Lachen von Ralf erklang vor mir. Noch leicht verschlafen sah ich von meinem Handy auf in das Gesicht des TV-Experten. Ich war bei weitem nicht die einzige, die noch nicht richtig wach war, was ich auch gleich klarstellte.

Nur brachte dies Ralf noch mehr zum Lachen: "Sollte auch kein Vorwurf sein, siehst so harmlos und süss aus, wenn du nicht ganz wach bist." So gleich wuschelte er mir durchs Haar, was ich Zähne knirschend hinnahm. Wenn ich etwas nicht mochte, dann wenn man mir durch meine lange Mähne wuschelte. Leider fand Ralf und einige um uns herum nicht furchteinflössend, sondern nur lustig. Beleidigt schaute ich wieder auf mein Handy und beantwortete mal so die Fragen meiner besten Freundin. Diese bezogen sich nur wenig um die Arbeit, weswegen ich nur genervt ihr Antwortete, dass ich nicht zum Vergnügen in Australien war.

Am Gelände angekommen, wollte ich mich schon auf ins Gebäude machen und mich auf die Interviews mit den Teamchefs von Ferrari, Alpha Romeo, Renault, Haas und Red Bull vorbereiten. Nicht dass ich dies nicht schon gestern Abend gemacht hatte, doch ich wollte keinen Fehler in den Gesprächen machen.

"Hanna komm ich stell dir meinen Neffen vor, er fährt in der Formel 2", rief Ralf mich zu sich. So drehte ich mich schon in der Tür stehend wieder um und lächelte meinen Co-Moderator und seinen Neffen freundlich an. Natürlich hatte ich mich wegen seines Onkels und Vater auch über ihn schlau gemacht. Er soll grosses Talent besitzen und hoffentlich bald in der Formel 1 fahren.

Oberflächlich fingen Mick und mich zu unterhalten, als wir bemerkten wie sich Ralf einfach davon gestohlen hatte: "Was war das?" Schulterzuckend sah ich zu dem Nachwuchstalent, ich konnte es mir eigentlich denken, doch ich wollte meine Vermutung nicht laut aussprechen. Später würde ich Ralf definitiv darauf ansprechen, doch nun hatte ich keine Zeit dafür. Schnell hatte ich mich noch von Mick verabschiedet, bevor ich fast schon die zwei Stockwerke des Pressegebäudes hochrannte und in unseren Raum hechtete. Dort stand Günther Steiner bereits bei Udo. Dabei schien der Teamchef zu Scherzen aufgelegt, was mich beruhigte.

"Entschuldigen Sie, ich war aufgehalten worden. Mein Name ist Hanna Gasser, freut mich Sie kennenzulernen", lachend gab Herr Steiner mir die Hand. Dabei versuchte ich nicht ganz so, ausser Atem zu klingen. Ich hatte in letzter Zeit mein Training etwas schleifen lassen, was ich wohl nun zu spüren bekam.

Eilig setzte ich mich auf meinen Stuhl und wartete nur darauf, dass Udo und Leo mir das Okay gaben um zu starten: "Letztes Jahr ist Haas hinter Renault auf Platz fünf gelandet, dies steigert die Erwartungen der Zuschauer und Fans. Wo sehen Sie Haas nach den Wintertests?" Kurz schien auch Herr Steiner von meinem Wissen überrascht zu sein, gab dann aber eine typische Antwort.

"Und zum Schluss noch, was ist Ihr grösster Wunsch für diese Saison?", kurz hielt er inne. Bevor sich ein Lächeln auf die Lippen legte und er auf die vielen Crashs anspielte. Natürlich sprach er auch davon im Vorderen vierter in der Konstrukteurswertung zu sein, was nach der letzten Saison nicht unwahrscheinlich zu sein scheint, doch dafür mussten die Rennen erstmal gefahren werden.

Udo machte sich daran den Haas Chef von dem Mikrofon zu befreien, als ich Herr Steiner leise sagen hörte: "Die Kleine ist nicht schlecht. Mit der Zeit wird sie wohl eine sehr gute Reporterin." Da ich mit dem Rücken zu ihnen stand, da ich gerade etwas aus meiner Tasche geholt hatte, konnte sie mein Lachen nicht sehen. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass es ausser Udo jemand hören konnte. Der Mann, der für den Ton zuständig war, stimmte dem Team Chef nur zu.