Kapitel 5

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Da alle ausser mir einverstanden waren, war es wohl beschlossene Sache: "Wie alt bist du eigentlich? Versteh mich nicht falsch aber du siehst extrem jung aus." Pierre schien etwas Angst vor meiner Reaktion zu haben, doch ich lächelte ihn nur nett an.

"Ich bin 19 werde 20ig im Mai", die Augen wurden grösser. Sie hatten mich wohl doch nicht ganz so jung erwartet. Ich konnte über die Reaktionen nur lachen, mittlerweile versuchte ich es mit Humor zu nehmen. Wobei ich wohl auch etwas rot geworden war, denn einen Rest von Peinlichkeit konnte ich nicht unterdrücken.

Träumerisch lehnte Lando sich an George: "Weisst du noch als wir 19 waren, das waren noch schöne Zeiten." Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich zu dem Spassvogel, der mir gegenüber sass. Auch der arme George sah seinen Kumpel an als hätte dieser zu lange in der Sonne gesessen. Lando hingegen davon nichts zu merken, denn er schien immer noch in seinen Erinnerungen zu schwelgen.

"Das war bei dir erst letztes Jahr", erinnerte George Lando. Bei uns restlichen brach Gelächter aus, die Mimik der beiden Briten war auch nur zu lustig gewesen. Unbewusst war ich während dem Lachen etwas näher zu Max gerutscht, sodass sich nun unsere Schulter berührten. Wie von einem Blitz getroffen, rutschte ich wieder etwas weg und sah an die Stelle an der gerade noch Max mich berührt hatte.

Als das wärme Gefühl aus meiner Schulter verschwand, konnte ich mich wieder auf die Gespräche konzentrieren. Wobei gerade alle nur den McLaren Fahrer aufzogen und dabei schienen sie kein Problem zu haben, dass ich dabei war. 

Es überraschte mich im Allgemeinen, wie offen und entspannt die Fahrer mir gegenüber waren: "Habt ihr keine Angst, dass ich morgen irgendwelche Dinge auspacken könnte von euch. Ihr seid hier so entspannt, obwohl ich eine Reporterin bin." Meine Reporter neugierig musste ich einfach stillen und die Zunge brannte mir schon die ganze Zeit auf der Zunge.

"Erstens arbeitest du für kein Print Magazin wie the sun und zweitens warst du gestern die einzige, die keine einzige private Frage gestellt hat... Und meine Menschenkenntnis sagt mir, dass du nicht die Sorte von Journalist bist", gab Carlos mit seinem süssen spanischen Akzent von sich. Ich fühlte mich geehrt, dass er mich indirekt als seriös bezeichnet hatte. Manchmal liess es sich aber auch nicht vermeiden, auch mal etwas unangenehme und persönliche Fragen zu stellen. Auch wenn ich selbst solche Dinge nicht gerne fragte, konnte ich nicht immer einen Bogen darum machen.

Ich bedankte mich lächelnd für das Kompliment: "Meiner Meinung gehört euer Privatleben nicht in seriöse Journalismus. Schliesslich sind wir hier um euch beim Fahren zusehen und nicht für eure Beziehungen zu verurteilen... Zudem möchte ich meine Bettgeschichten auch nicht am nächsten Tag in der Zeitung lesen." Aus dem Augenwinkel konnte ich eine Regung erkennen, weswegen ich aus Reflex meinen Kopf zu dem Holländer drehte. Doch er sah mich neutral an, ohne mit der Wimper zu zucken.  

"Uh was für Bettgeschichten? Willst du mir auch eine vorlesen heute Abend?", Lando versuchte dabei verführerisch zu gucken. Die Betonung liegt auf versuchte, denn es war alles andere als verführerisch. Weswegen ich lachend nur den Kopf schüttelte, auch die anderen ausser Max hatten wohl den Spass verstanden. Der Holländer hatte neben mir nur leicht die Mundwinkel hochgezogen, was aber auch nicht echt aussah. Ich ignorierte es aber, da ich mit einem Engländer zu beschäftigt war.

"Wenn du davor ganz artig bist und dein Gemüse aufisst, können wir nochmal darüber reden", in meiner Kinderstimme hatte ich mich an den jüngeren McLaren Fahrer gewandt. Gespielt freudig klatschte er in die Hände und fing an zu jubeln. Dies sah so lustig aus, dass ich vor lachen nicht mehr konnte und mich einfach nach hinten in den Sand fallen liess. 

Max hatte sich nicht einmal wirklich die Mühe gemacht mitzulachen, stattdessen hatte er mich beobachtet, was ich vom Sand aus gut sehen konnte. Gerade aber hatte ich andere Probleme als einen mürrischen Holländer, denn ich bekam fast keine Luft mehr. Ich versuchte mich wirklich zu beruhigen, was mir nach gefühlter Ewigkeit auch gelang. So nett wie Max war, streckte er mir seine Hand sogleich entgegen, um mir aufzuhelfen. Mit einem Lächeln auf den Lippen nahm ich die Hilfe an und liess mich von ihm wieder hochziehen.

Glaubst du an für immer?  (Max Verstappen FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt