Kapitel 63

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Durch die Strassen von Monte Carlo navigierte Max sein Auto, während ich dabei war so viel Wasser wie nur möglich zu trinken, damit ich wieder auf Toilette musste: "Und spürst du schon etwas?"

"Einen wässrigen Bauch spüre ich", gab ich zu. Ich hasste das Gefühl, doch Max würde mich wohl erst in Ruhe lassen, wenn ich noch mindestens drei Frühtest gemacht hatte. Ich hingegen war hin und her gerissen. Natürlich wollte ich Gewissheit, doch eine Schwangerschaft machte mir Angst. Ich könnte alles Verlieren, meinen Job, meine Familie und vielleicht auch Max. Wenn es einem Mann zu viel wurde, konnte dieser sich einfach verpissen, als Frau konnte man nicht weglaufen. Schliesslich musste ich das Kind aus mir rauspressen, dieser Gedanke trieb mir jetzt schon Angstperlen auf die Stirn.

Der Gedanke liess mir irgendwie auch wieder schlecht werden: "Ich glaub mir wird schlecht, wenn ich weiter trinke." Besorgt sah Max von der Seite zu mir, als ich die Flasche verschlossen festhielt und mich mit einer Hand an meinem Bauch festhielt.

"Wir sind gleich da", beruhigte mein Freund mich. Ich nickte ihm zu und versuchte mir die Übelkeit über Atemübungen zu nehmen, da ich mich überhaupt nicht übergeben wollte. Niemand tat dies wohl gerne, doch ich ekelte mich fast schon davor, hoffentlich wird sich die Übelkeit in Grenzen halten. Beruhigend legte Max mir seine Hand auf mein Knie, was mir die Übelkeit wirklich nahm.

Fast direkt am Meer bog Max in die Garage eines Hochhauses ab: "Willkommen in unserem zu Hause." Er parkte das Auto und beugte sich zu mir rüber, mehr als nur gerne beugte ich mich ihm entgegen. Am liebsten hätte ich die Zeit angehalten und wäre für immer in dem Auto geblieben und Max geküsst. Doch bequem war es dank der Mittelkonsole nicht, weswegen wir uns viel zu schnell wieder lösten.

Max hob alle Koffern und Taschen aus dem Auto, damit ich gar nicht erst dazu kam etwas zu heben. Wie am Flughafen durfte ich wenigstens die Koffer hinter mir her ziehen zum Aufzug, während der Holländer voll beladen war mit den anderen Taschen. Gerne hätte ich ihm zumindest meine Reisetasche abgenommen, doch er wäre wohl lieber gestorben, als mir diese zu geben. Im Moment fand ich es noch süss, hoffentlich würde er dies aber nicht neun Monate durchziehen, wenn ich überhaupt schwanger war.

Ich dachte immer, dass man dies als Frau spüren musste, doch ich fühlte mich nicht Schwanger. Ziemlich normal würde ich sogar sagen, abgesehen von dem Übergeben oder ziehen in den Brüsten. Wobei bei Symptome gerade erst dieses Wochenende angefangen hatte und auch eine Magendarmgrippe sein konnten und normales Wachstum der Brüste. Es wäre aber wohl grosser Zufall das beides genau vier Wochen nach meinem ungeschützten Sex auftraten, wobei auch so ein voll Treffer eigentlich ziemlich glück oder Pech waren. Es würde mir fast schon leidtun, wenn man bedenkt wie viele Paare es wirklich versuchen und es nicht klappt und wir es nicht einmal versucht hatten. Die Chance bei einmal Schwanger zu werden war so klein, da man genau in den Fruchtbaren 48 Stunden treffen musste, doch leider war es nicht unmöglich.

Gemeinsam mit dem Gepäck hatten wir uns in den Aufzug gequetscht, wobei Max akribisch darauf geachtet hatte, dass nichts meinen Bauch berührte: "Selbst wenn in mir ein Baby ist, dann ist es gut geschützt und nicht in einer Glasschale. Ich würde es doch spüren, wenn etwas nicht stimmt."

"Spürst du das da ein Kind ist?", wollte Max von mir wissen. Da ich normal fühlte mit einem immer noch wässrigen Bauch, schüttelte ich den Kopf. Vielleicht hatte ich aber auch eine zu romantische Vorstellung davon Schwanger zu sein, in der die Frau es von Anfang an merkte und sofort wusste das sie Schwanger war. Doch ich wusste es nicht und eigentlich wollte ich es auch nicht wissen, es machte mir nur Angst.

Müde lehnte ich gegen die Wand und sah zu Max, der mir gegenüberstand: "Hoffentlich nehmen meine Freunde und Familie unseren Abgang mir nicht übel. Ich bin aber froh, dass wir zu Hause sind. Auch wenn ich gerade zum ersten Mal hier bin.» Komischer weisse fühlte ich mich wirklich als würde ich nach Hause kommen und nicht das erste Mal in die Wohnung meines Freundes treten.

Glaubst du an für immer?  (Max Verstappen FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt