Kapitel 142

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Für einmal ging es beim Paddock nicht als erstes zu RedBull für mich, sondern zu McLaren. Ich fühlte mich etwas komisch als ich das Motorhome betrat, als würde ich irgendwo eindringen und dürfte nicht gesehen werden. Dabei war ich eingeladen und wurde bestimmt schon erwartet.

Zu meinem Leid gab es nur die Treppen damit ich zu unserem Drehort auf dem Dach kam. Mühsam stieg ich diese hoch und atmete als wäre ich schon ein Marathon gelaufen. Noch nie hätte ich mich als sportlich betitelt aber seit der Schwangerschaft, war es wirklich schlimm.

Oben angekommen hätte ich mich am liebsten hingesetzt, doch ich musste zuerst mein Team finden. Was dank dem ganzen Equipment sich als nicht schwierig herausstellte. Selbst Lando war schon bei ihnen mit Charlotte und wurde schon verkabelt.

"Guten Morgen", begrüsste ich gleich die ganze Runde. Bevor ich Lando umarmte und bei Leon mein Mikrofone abholte, da Udo mit Lando noch beschäftigt war. Charlotte hatte mich zwar nett angelächelt, mehr aber auch nicht. Ich hatte auch noch nicht wirklich mit ihr viel zu tun, weswegen ich jetzt auch nicht das Bedürfnis hatte, sie enger zu begrüssen.

Mit meinem dicken Bauch war ich auch mittlerweilen so ungelenkig, dass ich Hilfe fürs verkabeln benötige. Auf der einen Seite war ich verdammt froh, dass es mein zweit letztes Wochenende vor der Babypause war. Aber ich werde es auch vermissen und kaum erwarten können, wenn ich in der neuen Saison wieder zurückkehren konnte, ohne Babybauch.

Als auch ich bereit war, setzte ich mich neben Lando auf die Couch und wartete bis Udo mir das Zeichen gab: "Herzlich Willkommen aus Mexiko, wo ich heute einen Exklusiven Gast bei mir habe. Es ist seine erste Saison in der Formel 1 und die wollen wir uns heute etwas genauer anschauen. Herzlich Willkommen Lando Norris."

"Danke", kam es etwas knapp von ihm. Wobei ich sehen konnte, wie er sich ein Lachen verkneifen musste, was ich wiederum versuchte zu ignorieren. Er war definitiv mein bester Freund geworden, doch jetzt gerade war er ein Fahrer wie alle anderen auch.

"Wir haben vor dem ersten Rennen mit einander schon ein Interview gemacht und dort meintest du, du willst erst im Team ankommen, bevor du ein Ziel dir steckst. Würdest du sagen, du bist angekommen?", versuchte ich das Interview zum Rollen zu bringen.

Lando zögerte keine Sekunde: "Ganz klar ja, es gab ein paar Rückschläge, doch ich fühl mich angekommen und wohl in dem Team. Auch Carlos versucht mir zu helfen wo er kann und es unterstützten einem alle."

"Wie schwierig ist die Umstellung von der Formel 2 in die Formel 1, nicht nur mit dem Auto. Ich meine der Druck durch die Medien und Fans die man bekommt, haben zu genommen. Wie geht man damit um?", er schien kurz überlegen zu müssen.

"Der Druck ist schon sehr gestiegen", kam es dann zögerlich von ihm, "Die Leute erkennen einem auf der Strasse und ständig gibt es neue Schlagzeilen über einem. Auch welche die man nicht lesen möchte. Viele die ihre Meinungen abgeben, auch wenn man sie nicht danach gefragt hat. Davon kannst du sicher auch viel erzählen. Aber am besten man versucht alles auszublenden und sich mit den schönen Sachen des Lebens zu vergnügen. Zum Beispiel eine Woche mit seinen Freunden zu verbringen."

Ich musste etwas lächeln, weil ich wusste, dass er auf die letzte Woche abgezielt hat: "Gerade Netflix stellt euch alle oft als Feinde hin, was ihr auf der Strecke auch seid. Wie schafft man trotzdem eine Freundschaft mit den anderen Fahrer aufzubauen? Oder würdest du sie mehr als Kollegen betiteln, mit denen man auf der Arbeit gut klar kommt, aber im Privaten nicht unbedingt treffen möchte?"

"Man ist nicht mit allen befreundet, viele kennt man schon Jahre lang. Hat gemeinsam den Weg in die Formel 1 geschafft, dass sind sicher wahre Freundschaften. Auch mit anderen Fahrer. Nur mit den einen hat man versteht man sich besser, hat zum Teil auch die gleichen Interessen abseits der Strecke und dadurch eine wahre Freundschaft. Mit den anderen redet man das nötigste, so ist es doch überall. Es ist nur wichtig das wir alle verstehen, dass auf der Strecke andere Gesetzte herrschen. Auf der Strecke bin ich nicht ich, ich bin dort der Rennfahrer Lando Norris der Gewinnen will, egal wer vor mir ist", stellte er klar.

Glaubst du an für immer?  (Max Verstappen FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt