Noch vom Adrenalinrausch getragen stieg ich aus dem Auto aus, ich konnte nun verstehen, wieso Max seinen Beruf so liebte. Es machte schon viel Spass über die Strecke zu brettern, war aber auch verdammt anstrengend.
"Hanna, kann ich dich mal unter vier Augen sprechen", mit einem Mal fühlte ich mich nüchtern. Ich hatte Max neben Thomas bei unserer Crew noch gar nicht gesehen, als er mich nun ansprach. Allein sein Blick verriet mir, dass er nicht ganz so erfreut über den Dreh war.
Da mein Boss mir zu nickte, ging ich mit meinem Freund etwas weiter weg von der Gruppe: "Bevor du was sagst. Die Autos wurden mehrfach gecheckt und ich hatte es immer unter Kontrolle."
"Das hätte sich aber schnell ändern können, so wie du und Ralf gefahren seid!", kam von ihm, "Bist du von allen guten Geistern verlassen, wie viele Autounfälle willst du noch haben in diesem Jahr?"
"Ich hatte alles bestens unter Kontrolle!", wiederholte ich energischer.
Max schien hingegen leicht zu verzweifeln: "Du bist keine Rennfahrerin und selbst wenn, das gibt dir keine Garantie!" Auch wenn ich es nicht wollte, hatte er in dem Punkt recht. Selbst Max hat keine Garantie, dass er unverletzt an die Box zurückkommt. Nur hatte ich in dem Auto alles vergessen und ein Gefühl, welches man wohl nur in einem Auto bekam.
"Verdammt", fing er noch einmal an, "Ich bin auch so stolz auf dich. Du bist wie eine Weltmeisterin gegen Ralf gefahren. Auch wenn ich es nicht gutheisse, aber du wärst eine tolle Rennfahrerin gewesen."
Hormonen sei Dank, kam mir eine Träne. Vielleicht auch, weil ich diese Worte so selten gehört hatte und als Kind und Teenager so viel getan hatte, um nur einmal diese Worte zu hören. Doch nie hatten meine Eltern nur einmal diese Worte zu mir gesagt.
"Danke", brach ich irgendwie heraus. Ohne etwas Weiteres zu sagen, drückte Max mich an sich, leicht strich er über meinen Kopf und gab mir das Gefühl, welches ich immer gesucht hatte. Geliebt und geborgen zu sein. Etwas dass die beiden in mir nie suchen müssen, das hatte ich mir geschworen.
Zum Glück wusste jeder, dass ich Schwanger war. So war es weniger peinlich mitten auf der Boxengasse zu weinen, weil es jeder auf die Hormone schob und es fast schon als normal abtat. Zudem liess uns so jeder in Ruhe und wir konnten uns so viel Zeit lassen wie wir wollten und glaubt mir. Ich wollte nicht mehr aus den Armen meines Freundes. Doch irgendwann mussten wir wieder an die Arbeit. Mehr ich als er, denn er machte ja kein Track Walk und hatte damit nur ein Meeting, zu dem er musste.
Ich hingegen musste noch die Interviews mit meinen beiden Kollegen abdrehen, diesmal aber hatte ich meine gewohnte Position hinter der Kamera einnehmen können. Damit fühlte ich mich wirklich viel wohler, da hatte ich auch meine geliebte Kontrolle über die Fragen.
"Damit haben wir alles im Kasten für heute", meinte Thomas. Es war auch schon 15Uhr, weswegen ich nicht davon ausging, dass Max noch hier war. Dennoch entschied ich mich einmal bei RedBull reinzuschauen, schliesslich musste ich schauen, wie ich zum Hotel kam.
"Er ist in seinem Zimmer", begrüsste mich Helmut als ich durch die Tür ins Innere des Motorhomes ging. Dankend folgte ich seinem Hinweis und machte mich auf den Weg zum Driver Room meines Freundes. Ohne anzuklopfen, öffnete ich die Tür.
Es gab ja nichts, was ich von ihm noch nicht gesehen hatte: "Alter, kannst du nicht... Hanna?" Er hatte wohl nicht mit mir gerechnet, da er mich zuerst anschreien wollte, weil ich nicht geklopft hatte.
"Ich hätte können, doch ich hatte Hoffnung, dich mit etwas weniger Kleidung zu sehen. Leider hat das Schicksal wohl etwas gegen mich gehabt", gespielt seufzte ich. Dabei liess ich mich neben ihn auf sein Sofa sinken, da meine Füsse leicht weh taten.
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Glaubst du an für immer? (Max Verstappen FF)
FanfictionHanna Gasser wollte schon immer nur eins und das war Eishockeyspiele kommentieren. Als sie ihrem Traum so nahe kam wie nie, wurde sie aber zu einer anderen Sportart versetzt. Doch nicht nur die neue Sportart war eine Herausforderung für die nicht ma...