Glaubst du an für immer? (Max Verstappen FF)

Kapitel 111

«Ist es nicht wunderschön hier?», Lando sah schwärmerisch aus dem Restaurant raus auf die Strasse. Ich folgte seinem Blick und meine Stimmung trübte sich sogleich, da mich das Wetter wirklich depressiv machte. Auch wenn ich erst seit heute in England war, aber dieser Regen war echt nichts für mich.

Mit einem Sarkastischen Unterton gab ich als einzige ihm Antwort: «Wunderschön, wie alles nass und kalt ist. Wenigstens erklärt das, wieso du weisser als weiss bist.» Empört sah mich der Brite an und tat, als hätten ihn meine Worte verletzt.

«Es kann ja nicht immer nur die Sonne scheinen und zu deiner Info, bin ich brauner als du», leider war. Alles, was ich werden konnte, war rot wie eine Tomate, aber braun? Keine Chance auch nach zwei Wochen in der prallen Sonne nicht.

"Und trotzdem", nahm mein Freund mich in Schutz, "Ist sie schöner als jeder andere. Sie braucht keine Bräune." Als Dank bekam er einen Kuss von mir, obwohl er mich vor Lando nicht in Schutz nehmen müsste. Es war ja lieb gedacht von ihm.

Leider war ich die einzige Frau von den Fahrern, die mit nach Silverstone kam, nicht einmal Lily war hier. Ich mag die Jungs, doch ihre Gespräche waren für mich nicht wirklich interessant. Jessi war nicht mit uns geflogen, da sie ihre Sachen aus der Wohnung mit Greg holen wollte und zu ihren Eltern bringen. Da Greg gerade selbst mit dem Umzug nach Lugano beschäftigt war, fand sie es die perfekte Zeit es zu tun. Nur hätte ich ihr gerne dabei geholfen.

Ruhig sass ich auf meinen Platz und nippte an meinem Wasser: "Wieso so still?" Überrascht sah ich zu meiner rechten, wo Pierre sass, wir verstanden uns zwar gut, doch unterhielten wir uns eigentlich selten miteinander. Zumindest wenn nicht Caterina dabei war.

"Das Wetter schlägt wohl auf mein Gemüt", es war nicht gelogen. Regen war nicht meines, zumindest nicht, wenn es unaufhörlich regnete. Ich war ein Sonnenmensch, weswegen ich wohl nie in England leben könnte.

"Ich soll dich von Caterina grüssen", verwirrt sah ich ihn an, "Hab vor dem Essen kurz mit ihr telefoniert. Sie vermisst dich wohl mehr als mich." Ich musste kurz auflachen, da ich sie hier auch vermisste. Eigentlich war ich nicht der Mensch, der neue Freunde gewann, ich hatte mehr Wert auf meine alten Freunde gelegt. Natürlich hatte ich auch Freunde in der Berufsschule gehabt, aber ausserhalb von dieser, hatte ich mit ihnen nie etwas unternommen.

"Grüss sie zurück. Ich versuch sie morgen mal anzurufen, wenn du nicht gerade die Leitung belegst", meinte ich knapp. Zwar war wegen den Trainings mein Terminkalender nicht gerade leer, trotzdem wollte ich mich mit ihr unterhalten. Anders als Jessi konnte sie meine Situation gut verstehen. Sie wusste, wie es war mit einem Rennfahrer leiert zu sein und welche sorgen man sich machte, zudem kannte sie auch den Ablauf von Rennwochenende und ihre Tücken. Wobei Jessi dies wohl noch lernen würde, zumindest sah es im Moment ganz danach aus, als würde sie mit Daniel an pendeln.

Pierres Gesicht zierte ein Lächeln: "Ich bin echt froh, dass sie dich hat. Mit Charles Ex hat sie sich nicht wirklich verstanden und mit Charlotte wurde es auch erst durch dich etwas. Auch wenn sie mitkommt um mich zu unterstützten, bin ich froh, dass sie eine Freundin in dir gefunden hat."

"Wie läufts bei dir eigentlich?", ich biss mir auf die Lippen. Ich wusste nicht, ob er wusste, dass er ersetzt werden sollte. Dennoch wollte ich etwas von Thema gerade ablenken, da ich es nicht mochte, wenn mich jemand so aufs Podium fast schon stellte.

"Um ehrlich zu sein", er seufzte, "Schlecht. Ich komm einfach nicht mit dem Wagen klar und Helmut und Christian machen mir die Hölle heiss, da ich nicht auf dem Niveau bin von Max." Ich hatte wirklich Mitleid und fühlte mich etwas wie eine Verräterin. Scheinbar hat man ihm noch nichts von dem Wechsel erzählt, was ich absolut nicht fair fand. Man liess ihm auch keine Zeit sich zu verbessern. Doch am Ende des Tages war ich eine Sportkommentatorin und nicht die Sportdirektorin von RedBull. Sie konnten tun, was sie wollten, ob ich es fair fand oder nicht.