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Jisung;


Ich hatte mir sehr viele Gedanken gemacht. Wirklich sehr viele.


Es war falsch von mir meine Ängste und auch mein Leid nicht mit Minho zu teilen. Ich wollte es nicht tun damit ich ihm nicht auch noch schadete. Es reichte, wenn einer litt aber die ganze Nacht über konnte ich nicht ein bisschen Schlafen. Natürlich dachte ich auch oft an meinen Exfreund aber die Angst Minho zu verlieren war größer als die Angst vor meinem Exfreund. Ich wollte ihm nächstes Mal die Stirn bieten, auch wenn ich den Kürzeren zog, aber wenigstens hätte ich mich dann endlich einmal gewehrt.


Wie sollten Minho und ich eine richtige Beziehung führen, wenn ich nicht alles mit ihm teilte?


Auch wenn Felix meinte es wäre okay, wenn ich heute nicht in die Uni gehen würde, ging ich trotzdem. Er half mir wie immer sehr und Changbin redete mir sehr viel ein was mir auch half. Er musste mir dennoch versprechen Minho nichts zu sagen, falls er ihn auf der Arbeit sah. Ich würde heute nicht im Label sein erst morgen wieder. Ich wollte es selbst Minho sagen. Er sollte es nicht von einem unserer Freunde erfahren. Das war ich ihm schuldig.


So konnte ich mich auf meine Kurse konzentrieren doch wirklich konzentrieren konnte ich mich nicht. Meine Gedanken steuerten immer wieder zu Minho und ich fühlte mich furchtbar ohne ihn. Also machte ich mich nach der Uni ein wenig unsicher auf den Weg zu ihm nachhause, wo ich eigentlich auch wohnen durfte. Ich wollte nichts abholen. Ich wollte mit Minho reden, auch wenn ich es nicht wollte. Minho war schon immer sehr impulsiv und ich versuchte ihn doch nur zu schützen in dem ich ihm die Wahrheit verschwieg. Er rastete immer aus, wenn es um mich ging und früher fand ich das manchmal sogar wirklich toll und gab damit an. Doch jetzt waren wir erwachsen und Erwachsene griffen manchmal zu härteren Geschützen. Das machte mir Angst. Vor allen, weil mein Exfreund auch sehr heimtückisch und feige war. Er könnte einfach ein Taschenmesser zücken und es Minho in den Bauch rammen. Er würde alles tun damit er siegte. Immerhin hatte ich einige Jahre meines Lebens mit ihm verschwendet und wusste, wie unmenschlich er sein konnte. Es musste ja nicht mal so etwas sein. Minho musste nur durch einen Schlag ungünstig mit dem Kopf gegen etwas knallen und es wäre vielleicht vorbei. Ich wollte nicht, dass so etwas passierte. Dafür liebte ich Minho zu sehr und versuchte ihn deswegen zu schützen.


Aber dennoch schien es keine Dauerlösung zu sein und ich erkannte das jetzt endlich.


In der Wohnung angekommen fand ich allerdings eine gähnende Leere wieder. Von Minho war keine Spur und da hätte ich noch denken können er wäre arbeiten. Je doch waren auch seine kleinen Vierbeiner weg und sie begrüßten mich immer sofort, wenn ich die Tür reinkam. Das blieb je doch weg und ich musste nicht mal in jeden Raum nachsehen, um zu kapieren was hier los war.


Er war scheinbar abgehauen..


Es gab nur eine Person zu der Minho gehen würde, wenn es ihm wirklich sehr schlecht ging. Und das war seine Mutter. Was ich ihm nicht verübeln konnte. Seine Mum war ein wundervoller Mensch und hatte es richtig drauf einen zu trösten. Einmal hatte ich mich so sehr mit Minho gestritten als ich bei ihm war, dass sie mir sogar Trost gespendet hat und fest in den Arm nahm. Und dass, obwohl Minho ihr Sohn war. Seine Mutter verurteilte nie und war der liebevollste Mensch, den ich kannte. Wir alle liebten sie und deswegen wusste ich sofort, wo er war.


Dennoch nahm es mir den Mut.


Seufzend ließ ich mich nach hinten auf seinem Bett fallen und starrte schmollend die Decke an.


Früher dachte ich immer, wenn wir Erwachsen sein würden würde alles einfacher werden. Alles würde leicht sein und geschah von allein. Je doch war es nur noch schlimmer und man wurde von allen Seiten mit Verantwortung erdrückt. Das war nicht schön und ich wollte so gerne wieder zurück. Auch wenn wir uns immer wieder stritten, hatten wir eine wundervolle Zeit und sie fehlte mir. Minho fehlte mir.


Auch wenn ich mich zum Affen machte und seine Antwort schon kannte, holte ich mein Handy raus, um ihm eine Nachricht zu schreiben.


-Ich wollte mit dir reden, aber du bist leider nicht zu Hause.. Können wir uns treffen?


Ich selbst fühlte mich nicht bereit das schon zu tun, aber ich wusste je mehr Zeit verging, desto schlimmer wurde es und ich hielt das alles nicht mehr aus. Diese dicke Luft herrschte schon seit einigen Tagen zwischen uns und seit gestern war es logischer Weise nur noch schlimmer geworden.


Das ertrug ich nicht noch einen Tag länger.


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𝐓𝐄𝐄𝐍𝐀𝐆𝐄 𝐃𝐑𝐄𝐀𝐌┊𝙼𝚒𝚗𝚜𝚞𝚗𝚐✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt