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 Jisung;


Ich fühlte mich endlich wieder lebendig.


Als wäre ich aus einem Käfig ausgebrochen und konnte meine Flügel wieder ausbreiten. Wie man wieder anfing zu fliegen und zu gleiten, musste ich erst wieder lernen aber der Anfang war getan. Das Schloss vor meinem Käfig war gebrochen und ich saugte all diese Empfindungen ein als wären sie lebenswichtig. Und das waren sie auch.


Noch ein paar weitere Jahre und ich hätte nicht mehr existiert. Auch der letzte, kleine Funken in mir wäre erloschen.


Ich konnte mich wieder zur Musik bewegen, konnte so viel trinken, wie ich wollte, ohne gleich einen blöden Spruch an den Kopf geworfen zu bekommen. Ich durfte lachen und wieder anfangen zu genießen. Und, dass alles dank Minho. Damals hatte ich diese vielen Kleinigkeiten nie geschätzt. Sie waren selbstverständlich für mich gewesen und manchmal trat ich sie sogar mit Füßen. Mittlerweile war es anders und ich betrachtete die Welt aus einer anderen Perspektive.


Ich würde nie wieder etwas als selbstverständlich ansehen. Gerade nicht die Menschen um mich herum, die für mich da waren. Das beste Beispiel hing sich an mich und es gefiel mir. Er hatte mir so verdammt gefehlt. Minho war alles, was ich brauchte. Ich lernte es endlich zu erkennen.


Früher wusste ich zwar auch wie wichtig er mir war, doch ich machte aus jeder Mücke einen Elefanten und trennte mich ständig von ihm, weil es die Macht der Gewohnheit war. Weil ich wusste, er würde sowieso zu mir zurückkehren, weil wir uns beide brauchten. So etwas würde ich nie wieder tun. Man lernte aus seinen Fehlern und aus meinem hatte ich verdammt schmerzlich dazu gelernt.


Es fühlte sich perfekt an wie wir uns bewegten auf dieser Tanzfläche und zu dem Beat. Minho war ein fantastischer Tänzer, aber das brauchte ich ja nicht mehr zu erwähnen. Er konnte einen so gut führen und ich liebte es wie eng er mich irgendwann an sich heranzog, nachdem wir etwas herumalberten und unsere Körper sich dennoch immer wieder zusammenfanden. Minho war heiß und ich etwas angetrunken. Das war die perfekte Kombination, um sich wieder lebendig zu fühlen. Mein Kopf war wie abgeschaltet. All das Negative zählte gerade nicht und ich sah nur was wirklich zählte. Und das war genau vor meiner Nase und drückte meine Hüfte gegen seine.


Ich lehnte mich nur zu gerne vor, lehnte meine Stirn gegen seine und genoss diesen Moment zwischen uns beiden. Ich liebte es, wenn seine Blicke meine streiften. Nein, er ließ mich nicht mal aus den Augen. Eng umschlungen bewegten wir uns über die Fläche und die ganzen Leute um uns herum existierten für uns beide nicht. Wie sehr hatte mir dieses Gefühl gefehlt?


Er ließ mich schweben, wusste nicht mal, wie gut er mich mit so etwas Simples fühlen ließ.


Es erinnerte mich gleichzeitig an damals. Wie oft wir den Leuten eingeheizt hatten und eine Show lieferten. Meine Schamgrenze war damals so weit unten gewesen und ich hätte es sogar mit Minho mitten im Club getrieben, hätte er mich nicht immer in Sicherheit gezogen damit nur er mich vollkommen für sich allein hatte. Vielleicht hatte mir das auch immer so gut gefallen?


Minho zeigte mir nie auf aggressive Weise wie sehr er mich wollte. Er hatte mich zwar auch immer als Sein bezeichnet aber nie, wie ein Gegenstand behandelt. Minho war auch besitzergreifend aber vermischte es nie mit Gewalt. Wenn er etwas gröber wurde, dann war es auf eine heiße Art und Weise. Nie eine, die mir Angst machte. Für ihn war ich nicht ein Spielzeug. Für ihn war ich die Liebe seines Lebens, für die er alles getan hätte. Er hatte mich stets gut behandelt und darauf geachtet, dass ich mich gut fühlte. Das war seine oberste Priorität und es fehlte mir. Mich so besonders zu fühlen, wie nur Minho es schaffte.


Ich wollte diesen Mann wieder in meinem Leben, aber ich wusste so einfach war es nicht mehr wie früher. Die Dinge hatten sich geändert aber für heute Abend wollte ich alle Lichter ausschalten und ihn nur für mich haben.


„Weißt du, woran ich denken muss?"


Ich beugte mich zu seinem Ohr, legte meine Arme enger um seinen Nacken und presste mich an seinen Körper. Sofort spürte ich wie sein Griff etwas fester wurde als mein heißer Atem seine Haut traf.


„Früher haben wir allen gezeigt, wie heiß wir sind. Wir haben einfach die Augen geschlossen und so getan als wäre keiner da."


Ich musste sein Gesicht nicht sehen, um zu wissen, wie er vor sich hin grinste. Ich kannte diesen Mann zu gut. Viele Kleinigkeiten mögen sich geändert haben, aber dennoch wusste ich wie Minho tickte.


„Du hast mich immer angesehen als wäre ich das Heißeste, was es gibt."

 

„Baby, du bist das Heißeste, was es gibt."


Ich lächelte, drückte meine Nase gegen seinen Hals und sog diesen unwiderstehlichen Duft ein. Nichts hatte sich geändert außer das dieses Parfüm kostspieliger roch als das von damals. Es vernebelte mir die Sinne und zog mich nur mehr an. Ich war wie High, wenn es um diesen Mann ging, und ich wollte diesen Mann. Am liebsten jetzt und sofort. Wie er sich gegen mich bewegte, diese süße Reibung erzeugte und mich in diesem Griff hatte, der mir so viel Sicherheit gab. Dazu noch dieses perfekte Gesicht, dieser perfekte Duft. Wow, wie sollte ich mich da zusammenreißen?


„Dann lass mich so fühlen."


Ich musste diesem perfekten Mann wieder in die Augen schauen und es machte mich fertig. Dieser Ausdruck und dieses Verlangen nach mir. Ich kannte ihn so gut. Er würde nichts überstürzen, auch wenn es schon passiert war. Dennoch wollte ich ein klein wenig probieren. Davon kosten so heiß wie es damals war. Ich wollte mich ihm völlig hingeben, weil ich ihm mehr als nur vertraute.


„Zeig mir wie heiß du mich noch findest und küss mich." 


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𝐓𝐄𝐄𝐍𝐀𝐆𝐄 𝐃𝐑𝐄𝐀𝐌┊𝙼𝚒𝚗𝚜𝚞𝚗𝚐✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt