Manchmal erdrückt einen das Erwachsen sein.
Manchmal sehnt man sich zurück in die Zeit, in der man ein Teenager war.
oder; Jisung ist zerbrochen.
-Es war so viel einfacher als sie noch Kinder waren.
MinhoxJisung
18+
Es tat verdammt gut endlich einmal duschen zu können ohne sich Gedanken zu machen.
Ich konnte mich einfach einschließen auch wenn ich das nicht bei Minho musste. Dennoch brauchte ich das für meine Psyche, zu wissen hier passierte mir nichts und ich müsste mich nicht anspannen. Als ich meine Sachen von meinem Körper streifte mied ich den Spiegel und auch mein Spiegelbild. Ich tapste lieber in die Dusche und genoss das warme Wasser auf meiner Haut. Auch wenn es an einigen Stellen brannte und meine Gliedmaßen kribbeln da sie durch die Kälte die draußen herrschte fast eingefroren wären.
Ich nutzte es aus, duschte ein wenig länger und vielleicht lag es auch nur an dem Duft seines Shampoos und Duschgels, welches mich zum Bleiben animierte. Es roch alles nach Minho und auch wenn sich sein Geschmack etwas verändert hatte, musste ich sofort an die Momente denken in welchen ich meine Nase in seine Halsbeugen drückte, an seinen Haaren roch wenn er sich an mich kuschelte und so vieles mehr. Ich fühlte sofort solch einen Druck auf meinem Herzen, realisierte wie sehr ich ihn vermisst hatte in meinem Leben.
Ich wusste nicht wie lange ich hier stand aber ich wollte seine Wasserkosten nicht unnötig in die Höhe treiben. So stellte ich das Wasser aus und griff mir eins der flauschig, frischen Handtücher die hier waren. Auch diese rochen nach Minho und diesem gut riechenden Weichspüler.
Langsam trocknete ich mich ab, rubbelte mir meine Haare soweit es ging nur trocken und streifte mir seine Klamotten über meinen oberflächlich, kaputten Körper.
Früher hatte ich schon das Gefühl in seinen Klamotten geschrumpft zu sein aber jetzt? Wieder konnte ich nicht widerstehen den Stoff seines Pullovers gegen meine Nase zu drücken und seinen Duft zu inhalieren. Es hatte etwas beruhigendes auf mich und ich fühlte mich alleine dadurch schon unheimlich sicher. Minho gab mir das schon immer. Eine gewisse Sicherheit und Geborgenheit. Das hatte er schon damals geschafft und ich fühlte mich sicher wenn er bei mir war weil mir nie etwas passieren konnte wenn ich bei ihm war.
Etwas, was ich schon lange nicht mehr gespürt hatte.
Eigentlich seitdem wir nicht mehr zusammen waren. Ich hatte es nur nicht sofort erkannt.
Nachdem ich fertig mit allem war schloss ich die Tür wieder auf und ging vorsichtig aus dem Badezimmer raus. Alles hier drin sah schon etwas teurer aus. So wie ich es allerdings auf seiner Instagram Seite gesehen hatte verdiente er jetzt auch gut mit dem was er machte. Das freute mich wirklich für ihn. Er hatte das verdient. Sehr sogar.
Als ich wieder zurück ging, kam mir auch gleich Minho ins Sichtfeld und musterte mich. Ich fühlte mich unwohl unter diesen Blicken also senkte ich langsam meinen Kopf und spielte etwas mit dem Pullover herum, den er mir gegeben hatte. Ich war froh, dass alles so groß bei mir war. Ich hatte wirklich keine Kraft ihm jetzt zu erklären was passiert war. Ich war so verdammt müde und wollte nicht mehr reden. Nur noch das nötigste. Außerdem fühlte ich mich nicht mehr so hübsch, so begehrenswert wie früher. Deswegen waren mir seine Blicke unangenehm. Es war nicht intensiv aber neugierig. Natürlich, wer wäre das nicht wenn der Exfreund plötzlich völlig fertig vor seiner Tür stand nach all den Jahren? Das konnte man keinem verübeln.
„Hast du Hunger? Du siehst so aus als hättest du lange nichts mehr Richtiges gegessen. Ich kann dir etwas zu Essen machen auch wenn ich mich dafür etwas konzentrieren muss."
Ich schüttelte sofort den Kopf denn ich hatte keinen Hunger. Ich wollte nicht essen. Vorhin hatte ich selbst einen Schlag in den Bauch bekommen und seitdem war mir übel und ich hatte Bauchschmerzen. Wenn ich jetzt etwas Essen würde, dann müsste ich mich übergeben.
„Nein, bitte! Ich möchte nichts Essen. Ich bin nur.. müde."
Minho sah so aus als wäre er gerade aus gewesen mit Freunden oder vielleicht jemand, der ihn interessierte? Der Gedanke ließ mich ganz flau im Magen werden aber selbst das könnte man ihm nicht verübeln. Er sah so gut aus, hatte diesen gewissen Charme und dazu noch erfolgreich. Die Leute standen bestimmt Schlange bei ihm und es würde mich nicht wundern wenn er jemanden hätte. Aber dafür hatte ich heute keine Kraft mehr. Ich wollte mir keine Gedanken machen, wollte mich nur noch irgendwo rein kuscheln und das alles vergessen. Für heute war mein Limit erreicht und auch wenn ich ihm nicht zur Last fallen wollte, brauchte ich seine Hilfe.
Er musste sonst etwas von mir denken. Sein Leben schien so perfekt zu sein. Er hatte alles was er wollte und wenn er nur wüsste wie ich die letzten Jahre gelebt hätte..
Er würde sich für mich schämen. Da war ich mir sicher.
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