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Jisung;


„Wieso denkst du immer ich würde mich langweilen? Das könnte lustig werden."


Der Tonfall rutschte leider immer viel zu schnell ins Zickige rein. Es war nicht beabsichtigt aber ich fühlte mich schnell angegriffen bei so Kleinigkeiten. Lag vielleicht an der Pubertät, ich wusste es nicht und es war ätzend. Ich ging mir damit selbst ordentlich auf die Nerven. Ich glaubte, mit mir selbst wäre ich nicht befreundet weil ich oft anstrengend sein konnte.


„Das ist nicht lustig es ist nervig. Ich würde auch viel lieber bei Chan abhängen also wieso willst du dir das antun?", „Weil ich bei dir sein will."


Minho seufzte genervt und ich fragte mich ob ich in den falschen Momenten zu anhänglich war? Ich wusste es nicht. Jedoch wollte ich ständig bei Minho sein. Auch wenn wir uns jeden Tag sahen und jeden Tag aufeinander hingen. Fast jeden Tag. Es war also nicht schlimm wenn wir uns einen Nachmittag und Abend mal nicht sahen. Morgen saßen wir genau an dem gleichen Platz wieder und es wäre nicht schlimm. Für mich war es das allerdings. Ich wollte bei Minho sein. Egal wann und wo. Nur leider schien er jedes Mal zu denken ich würde mich schnell langweilen und mich dann mit anderen Sachen beschäftigen.


„Es ist nur ein Abend wo wir nicht zusammen sind. Du wirst nicht davon sterben.", „Na gut, wenn du nicht willst dann gehe ich eben ohne dich zu Chan!"


Ich war trotzig, verschränkte die Arme vor der Brust. Ehe Minho dazu etwas äußern konnte, bekamen wir einen scharfen Blick von unserem Lehrer. Anscheinend hatten wir selbst nicht gemerkt, wie laut wir geworden waren.


„Han und Lee! Wenn ihr beide nicht sofort still seid, dann fliegt ihr raus!"


„Hast du ja toll hingekriegt."


Leise murmelte ich das zu Minho rüber, welcher die Augen verdrehte und sich dann lieber wieder ran machte von der Tafel abzuschreiben anstatt mir zu antworten. Es hatte sowieso keinen Sinn also ließ er es.


Allerdings wurde mir wirklich schnell langweilig und die Aufgaben hatte ich schon längst erledigt, die er an die Tafel geschrieben und gestellt hatte. Da ich also nichts zu tun hatte und wir nicht mehr auffallen durften mit reden, riss ich einen Zettel von der nächsten Seite meines Blockes ab und schrieb darauf eine Nachricht.


-Trotzdem wirst du mir bei Chan fehlen. Es ist nie das Gleiche ohne dich. Als würde ein Teil von mir fehlen :(


Ich faltete den Zettel zwei mal ehe ich ihn zu Minho rüber schob. Ich wollte nicht mit ihm streiten also versuchte ich meine Zuneigung noch einmal aufzudrücken und übertrieb damit ein wenig.


Minho schaute kurz nach vorne, bemerkte, wie unser Lehrer einem anderen Schüler in der vordersten Reihe etwas erklärte. Also faltete er den Zettel auf und seufzte wieder leise. Allerdings wusste ich, er konnte mir nicht mehr böse sein bei so etwas.


-Wir sehen uns morgen ganz schnell wieder, versprochen


-Hast du Lust auf Schokokuchen?


-Wie kommst du darauf?


-Ich will einen für dich backen. Damit schenke ich dir mein Herz


Ein amüsiertes zischen hörte ich aus Minho's Mund. Ich konnte nie die Wörter aussprechen, dass es mir Leid tat. Ich wollte mich für meine Anhänglichkeit und meine zickige Art dafür entschuldigen. Ich konnte gut backen. Ich liebte Kuchen über alles und da dies keiner für mich machte, brachte ich es mir selbst bei und die anderen liebten es wenn ich anfing zu backen.


-Das musst du nicht


Ich benutzte als nächstes die Rückseite des Zettels da die andere Seite schon vollgeschrieben war.


-Ich mache es trotzdem <3


Minho kam sowieso nicht durch meinen Dickschädel also beließ er es dabei denn aufhalten konnte er mich sowieso nicht. Wenn ich mir etwas in meinen Kopf gesetzt hatte, dann wollte ich das auch machen und ich wollte meinem Freund etwas Gutes tun ehe wir vielleicht in den nächsten Streit krachten. Wir waren stets immer so nah davor das Wasser wieder zum Kochen zu bringen und uns dann die Köpfe einzuschlagen oder uns aus dem Weg zu gehen.


Die restliche Stunde verbrachten wir damit weiter Zettelchen zu schreiben und immer wenn der Lehrer gerade in unserer Nähe war, versteckten wir diesen schnell und kicherten vor uns hin. Ich liebte es mit Minho rum zu albern wobei ich nicht wusste ob man das so nennen konnte. Er war für mich wirklich etwas besonderes und ich beugte mich nur zu gerne vor um ihm heimlich einen kurzen Kuss auf die Wange zu drücken, so wie wir es immer taten. Wir waren so verliebt und doch schwebte stets diese dunkle Wolke über uns. Meist ließen wir sie unbedacht und achteten nicht weiter drauf während sie uns manchmal vollkommen einnahm und es kein entkommen mehr gab.. 


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𝐓𝐄𝐄𝐍𝐀𝐆𝐄 𝐃𝐑𝐄𝐀𝐌┊𝙼𝚒𝚗𝚜𝚞𝚗𝚐✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt