Jisung
Still und starr starrte ich die Decke im Wohnzimmer an.
Es war verdammt ruhig in der Wohnung. Das Einzige was man hörte war das Schnurren der Katze, welche es sich auf meinem Bauch bequem gemacht hatte. Gedankenversunken streichelte ich über ihren Kopf und war so tief in meinen Gedanken, dass mich nichts mehr rausholen konnte.
Ich fühlte mich einsam und ich hasste dieses Gefühl.
Wäre das süße Kätzchen nicht bei mir könnte ich es kaum aushalten und das tat ich auch langsam nicht mehr.
Rhythmisch war das Ticken der Uhr in diesem Zimmer zu hören und es war auch das einzige, welches diesen Raum zum Erklingen brachte mit dem Kätzchen. Ich fühlte mich nicht gut und der Auslöser war das vorhin mit Minho gewesen. Er war plötzlich so abweisend zu mir und damit konnte ich nicht umgehen. So etwas mochte ich bei Minho nicht und abgelehnt zu werden, das ertrug ich sowieso nicht mehr. Doch ich zwang mich selbst damit und dachte immer noch es verdient zu haben.
Dieser Druck fraß mich fast auf und ich drehte mich irgendwann auf die Seite, auch wenn ich es lange nicht getan hatte wegen dem Kätzchen auf meinem Bauch. Ich hatte mich ganz vorsichtig gedreht, wollte sie nicht stören, aber letztendlich konnte sie so auch nicht schlafen und sprang dann lieber von der Couch, um sich einen besseren Schlafplatz zu suchen.
Ja, ich Sturkopf wollte unbedingt die Couch nehmen.
Minho hatte mir das Bett angeboten, aber ich wollte nicht. Ich wollte ihn nicht aus diesem jagen nur weil ich hier war. Sogar auf dem Boden hätte ich besser geschlafen als in meiner eigenen Wohnung. Da Minho nicht mit mir diskutierte, nahm er es so hin und hatte mir noch eine warme Decke kommentarlos gebracht. So zog auch ich mich zurück und wollte ihn nicht mehr ansprechen, ihn nicht weiter stören.
Je doch konnte ich so auch nicht schlafen.
Ich drehte mich von einer Seite auf die andere und egal was ich machte, ich fand keine Position, in welcher ich beruhigt war. Die Couch war wirklich bequem und es fühlte sich auch gut an aber auf meiner Seele drückte etwas so doll, dass ich davon nicht mehr schlafen konnte. Ich konnte einfach nicht schlafen, wenn Minho und ich in getrennten Räumen waren.
So verfiel ich in ganz alte Verhaltensmuster und stand auf. Ich hatte mich in die Decke gewickelt und tapste vorsichtig und leise in sein Schlafzimmer. Vor der Tür hatte ich mit mir gehadert, aber ich konnte so nicht schlafen. Also ging ich leise rein und kam vor seinem Bett wieder ins Stoppen.
Ob es doch eine dumme Idee war? Was sollte er nur von mir denken?
Gerade als ich wieder leise kehrt machen wollte, brachte mich seine Stimme wieder zum Stehen und ich gefror ein wenig dabei ein.
„Kannst du nicht schlafen?"
Er war eindeutig wegen mir wach geworden, hatte vorher geschlafen denn so verschlafen wie er sich anhörte, konnte es nur so gewesen sein.
Auch wenn Minho es nicht sehen konnte, schüttelte ich den Kopf und hörte dann ein tiefes Seufzen Seinerseits. Er rutschte zur Seite, auch wenn sein Bett groß genug war und er nicht rutschten musste. Je doch wäre so genug Platz zwischen uns und alleine der Gedanke versetzte mir einen Stich. Aber es war besser so. Was mich dazu geritten hatte hier her zu kommen wusste ich selber nicht so genau. Ich stand plötzlich einfach hier.
„Komm.", sagte er bloß und ich gehorchte ihm, legte mich langsam zu ihm aufs Bett und behielt den Abstand in der Mitte ein, auch wenn ich am liebsten in seinen Arm gekrabbelt wäre, damit er mich an sich zog und mir etwas von seiner Wärme schenkte.
Gerade als ich mich ins Kissen gekuschelt und meine Augen geschlossen hatte, hörte ich es rascheln und spürte wie sich die Gewichtsverteilung veränderte. Er hatte sich an den Rand gesetzt und schien sich seine eigene Decke zu greifen.
„Wo willst du hin?", fragte ich, als er aufstand und anscheinend gehen wollte.
„Bleib hier, ich nehme die Couch. Du musst nicht mit mir in einem Bett schlafen."
Mein Kopf legte sich wieder in das weiche Kissen da ich ihn zuvor angehoben hatte, um seine Gestalt besser erkennen zu können. Jetzt allerdings fühlte ich mich noch schlechter, aber es war sein Wille und ich konnte ihn davon nicht mehr abhalten. Ich traute mich nicht.
Und plötzlich waren wir so entfremdet wie noch nie zuvor.
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𝐓𝐄𝐄𝐍𝐀𝐆𝐄 𝐃𝐑𝐄𝐀𝐌┊𝙼𝚒𝚗𝚜𝚞𝚗𝚐✓
FanfictionManchmal erdrückt einen das Erwachsen sein. Manchmal sehnt man sich zurück in die Zeit, in der man ein Teenager war. oder; Jisung ist zerbrochen. -Es war so viel einfacher als sie noch Kinder waren. MinhoxJisung 18+