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Minho;


Manche sagten, das man mit fast Mitte zwanzig den Durchblick hat und einen nicht mehr schocken konnte.


Ich war jetzt 24 und wenn ich ehrlich zu mir selbst war, verstand ich das Leben noch immer nicht. Da erlebt man so viel, sieht etwas von der Welt und arbeitet sich den Arsch ab für eine glorreiche Zukunft. Aber wofür war das alles? Egal wie gut es im Job lief, egal ob die Träume die man als Kind hatte in Erfüllung gingen, etwas fehlte ständig.


Da war dieses nagende Gefühl, welches ich gern im Stress der Arbeit ertränkte. Leider, kam es immer wieder. Es war hartnäckig, eine richtige Bitch.


Trainiert hatte ich eine Menge. Ich tanzte viel zu viel, bis sich mein Körper beschwerte weil er es nicht mehr aushielt. Aber es lohnte sich. Nach meinem Abschluss an der Universität, bekam ich gleich ein Jobangebot in einem riesigen Label. Ich durfte mit all den großen Idols zusammenarbeiten, wurde ihr Choreograph und das erfüllte mich sehr. Ich liebte diesen Job und die Möglichkeit jeden Tag das zu tun was ich am besten konnte.


Chan und Changbin sah ich ziemlich oft auf den Gängen im Label. Ich wusste nicht wieso sie selbst nicht mehr Rappten, stattdessen produzierten sie gemeinsam Songs fürs Label und das lief ziemlich gut für sie. Ich fand es schade, ihre Stimmen nicht mehr zu hören in einen ihrer Songs. Damals liebten sie es und ich dachte immer das sie einmal die Musikbranche beherrschen würden. Daraufhin sagten sie nur, das etwas fehlte wenn sie es zusammen versuchen würden. Ich wusste, dass sie damit auf Jisung an spielten. Sie hatten immer zu dritt an Songs gearbeitet und jetzt fehlte einer in ihrer Gruppe aber ich traute mich nie zu fragen wo er gerade war.


Es ging mich auch nichts mehr an.


Komischerweise zerriss auch das Band unserer Gruppe als Jisung und ich uns trennten. Endgültig und ohne Hoffnung auf Versöhnung. Wir zerbrechen so leicht obwohl wir davor 4 Jahre zusammen hielten. Jetzt wusste ich nicht was Jisung tat und es schmerzte zu sehr an ihn zu denken. Ich lebte auch ohne ihn, egal wie ätzend das Leben ohne ihn war.


Die Erinnerungen an den Geschmack seiner Küsse verblasste mit jedem tag der ins Land zog. Ich vergaß seinen Geruch, vergaß sein Lachen und dieses Funkeln in seinen braunen Augen. Es schien so weit weg vom hier und jetzt, das ich mich manchmal fragte ob wir beide wirklich zusammen existiert hatten. Vielleicht war alles ja nur ein Traum?


Der Traum war vorbei und jetzt zählte nur das richtige Leben.


"Ich vermisse dich Dad. Ich hoffe du bist nicht allzu enttäuscht von mir. Mum geht es gut, sie vermisst dich, zeigt es aber nicht weil sie mich nicht traurig machen will. Momentan arbeite ich an dem Comeback von Jackson Hyung und den anderen. Sie schleppen mich nach jedem Tag im Studio in eine Bar um mich ab zu füllen. Sie sind so schrecklich aber behandeln mich wie Familie. Ich mag die Jungs sehr. Sie sind so talentiert. Ich bin umgezogen, die neue Wohnung ist größer, heller und Mum ist schon dabei sie einzurichten. Meine drei Lieblinge, lieben den Platz den sie zum toben haben auch. Sie sind so gewachsen, Katzen wachsen zu schnell. Bald nehmen sie mir den ganzen Platz in meinem Bett weg. Das war es auch schon mit den Neuigkeiten. Ich wünschte du wärst hier und ich müsste nicht mit einem dämlichen Grabstein reden. Du fehlst mir wirklich" ich lächelte leicht, berührte den kalten Stein eh ich mich wieder aufrappelte. Ich konnte leider nicht den ganzen Tag auf diesem Friedhof verbringen.


Meine Katzen verhungerten bestimmt schon, außer Mum war noch in meiner neuen Wohnung um Ordnung zu schaffen. Sie bestand darauf mir beim einrichten zu helfen und ich ließ sie machen. Sie war schon traurig genug nach dem plötzlichen Tod meines Vaters und ich wollte sie stets nur glücklich machen. Wir hatten eine tiefe Verbindung, schon immer gehabt.


Nachdem ich den Code für meine Tür eingetippt hatte, betrat ich meine Wohnung. Sofort waren meine pelzigen Freunde an meinen Beinen, kuschelten damit und schenkten mir hungrige Blicke. Von meiner Mutter war nichts zu hören also vermutete ich das sie nach Hause gegangen war.


Ich seufzte, stellte die Tasche ab und ließ auch meine Schuhe im Eingangsbereich stehen.


Meine Mutter hatte bereits ganze Arbeit geleistet mit dem ausräumen meiner Kisten. Die Leeren Kartons standen gefaltet in meiner Küche als ich in diese ging um das Essen für meine Katzen vorzubereiten. Ich würde meiner Mum gleich eine Nachricht schicken um mich für die Hilfe zu bedanken. In den letzten Jahren war sie immer wieder ein großer Halt für mich gewesen und wenn es mir schlecht ging, dann kam sie vorbei damit wir uns zusammen eine Serie ansehen konnten. Dabei aßen wir ungesundes Zeug und tranken Bier. Sie war nicht nur meine Mutter sondern auch meine beste Freundin. Nach dem Tod meines Vaters, wurde unser Band nur enger und keiner ließ den anderen zurück. Ich war dankbar für sie und das sie mich nie auf Jisung ansprach.


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𝐓𝐄𝐄𝐍𝐀𝐆𝐄 𝐃𝐑𝐄𝐀𝐌┊𝙼𝚒𝚗𝚜𝚞𝚗𝚐✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt