Jisung;
Und da war es wieder.
Dieses einsame Gefühl, welches sich in mir ausbreitete. Ich zog die Bettdecke höher und versteckte mich unter dieser, rollte mich zusammen und wollte nicht glauben was hier gerade wieder passierte.
Ich wollte nicht mit Minho streiten. Nicht nach all dem, was wir jetzt schon hinter uns hatten. Ich wollte mich heute Abend doch nur ablenken und Minho hätte es sofort gemerkt, wenn ich bei ihm gewesen wäre. Minho kannte mich selbst besser als ich. Er merkte immer sofort, wenn mir etwas nicht gefiel, wenn ich log oder ihm die Wahrheit verschwieg. Deswegen wollte ich nicht bei ihm sein denn wenn er wusste, was mit mir los war würde er sofort nach draußen rennen und meinen Ex suchen. Er sollte sich nicht in Schwierigkeiten bringen. Das wollte ich nicht und er hatte schon so viel für mich getan. Also suchte ich Abstand heute Abend und wollte mich nur betrinken, um alles Schlechte zu vergessen.
Doch zuerst dachte ich, es wäre ihm egal, wenn andere sich an mich ran machten.
Ja, vielleicht hatte ich es irgendwann auch mit Absicht zu gelassen, um zu sehen, wie er reagierte. Jedenfalls hatte ich es in meinem Hinterkopf und ich konnte nichts dagegen tun. Es war alles so verwirrend heute für mich und eigentlich wollte ich doch nur von ihm in den Arm genommen werden.
Seufzend schlug ich die Decke wieder weg und drehte mich auf die andere Seite. Früher wäre ich jetzt mit Absicht noch liegen geblieben und hätte geschmollt. Das tat ich jetzt zwar auch aber es dauerte bis ich meinen Stolz runter schrauben konnte, um zu ihm zu gehen. Heute ging das viel schneller und ich erkannte sofort, dass ich so nicht schlafen konnte.
Also stand ich langsam auf und tapste ins Wohnzimmer zu Minho.
Ich hörte von hier schon komische Geräusche die scheinbar aus dem Fernseher kamen. Irgendjemand schrie und gleich darauf klang es so als würde jemand aufgeschlitzt werden oder so. Scheinbar schaute er einen Horrorfilm und das ließ mich leise seufzen.
„Lino?"
Er schaute auf als ich am Ende der Couch stand und nicht wirklich wusste, was ich sagen sollte. Irgendwie fühlte ich mich schlecht und hatte ein schlechtes Gewissen. Ich wusste ohne ihn konnte ich nicht einschlafen. Nicht wenn es ihm scheinbar nicht gut mit der Situation ging, was vorhin passiert war.
„Wieso bleibst du nicht im Bett unter der warmen Decke, anstatt kalte Füße zu kriegen?"
Er schaute mich nicht mal an, sondern den Fernseher und kraulte weiter den Kopf des einen Kätzchens.
„Ich kann nicht schlafen, wenn du nicht bei mir bist.."
Minho schien für einen Moment zu überlegen aber anstatt mich wieder weg zu schicken, hob er seine Decke ein Stück an und das Kätzchen sprang von ihrem alten Platz und suchte sich einen neuen, gesellte sich zu den anderen.
Ich zögerte zuerst, doch dann krabbelte ich zu ihm unter die Decke und das mit dem Gesicht zu ihm. Ich benutzte seinen Arm als Kopfkissen und musterte sein Gesicht, welches vom Fernseher beleuchtet wurde. Aber er schaute lieber weiter zu der gruseligen Szene anstatt zu mir. Also fing ich an zu reden denn die Stille hielt ich nicht aus.
„Ich wollte nicht so sein, Minho.. Es tut mir Leid..", „Du hast dich lieber von anderen anfassen lassen, anstatt bei mir zu sitzen, Ji. Was soll ich davon halten?"
Er klang ziemlich kalt und das gefiel mir gar nicht. So seufzte ich leise und spielte mit der Schnur seines Pullovers. Ich schämte mich irgendwie dafür und deswegen traute ich mich jetzt nach dem Satz auch nicht mehr in seine Augen zu sehen. Ich wollte ihm das noch nicht mit meinem Exfreund erzählen. Das sollte keine Entschuldigung für mein Verhalten sein und es hätte ihn jetzt nur noch mehr aufgeregt. Also behielt ich es für mich und erwähnte es nicht. Jedenfalls noch nicht. Für heute war genug passiert und ich wollte nur meine Augen schließen und alles vergessen. Es lief doch gerade alles so gut. Wieso konnte es nicht weiter so gut laufen? Ich wollte mein Leben nicht schon wieder von meinem Exfreund zerstören lassen. Das würde nie wieder passieren!
„Ich war so verwirrt heute.. Ich wollte dich nicht verletzen.. Ich muss immer kaputt machen was ich so sehr liebe. Das ist furchtbar."
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𝐓𝐄𝐄𝐍𝐀𝐆𝐄 𝐃𝐑𝐄𝐀𝐌┊𝙼𝚒𝚗𝚜𝚞𝚗𝚐✓
FanfictionManchmal erdrückt einen das Erwachsen sein. Manchmal sehnt man sich zurück in die Zeit, in der man ein Teenager war. oder; Jisung ist zerbrochen. -Es war so viel einfacher als sie noch Kinder waren. MinhoxJisung 18+