Ich rutschte die glühende Rutsche herunter und hatte unglaublich viel Glück, dass ich kein Feuer gefangen hatte. Lily hatte ich noch fester an mich geklammert und schützend meinen Umhang um sie gelegt. Ohne zu zögern, rannte ich und rannte, immer schneller, so viel meine Beine mich und Lily tragen konnten. Ich kämpfte mich erneut durch die Flammen und presste meine Tochter so eng an mich, wie ich konnte. Ich schrie nach Hilfe.
Irgendwann hatte das Gefühl mein Herz würde gleich wirklich nicht mehr schlagen. Ich bekam kaum noch Luft. Ich würde ersticken. Ich würde vielleicht sterben, ehe wir hier raus kamen. Viel Kraft hatte ich nicht mehr.Nach Luft japsend sah ich mich um. Das Loch war nur noch zwei Meter entfernt. Es war wie ein Feuerring. Ich musste durchspringen, aber würde es wahrscheinlich nicht schaffen und dann würden wir beide verbrennen.
Ich atmete durch, nahm Anlauf und gerade als ich springen wollte, ging die Tür wie ein Wunder nach draußen automatisch auf und ich sah McGonagall. Und Ginny mit James und Albus.
„Harry! Oh mein Gott!", hörte ich meine Frau schreien. Es war eine Mischung aus Entsetzen und Erleichterung.
Ich ging schwach zur Tür raus und das schönste Gefühl überkam mich. Frische Luft, auch wenn es draußen sicherlich auch stank. Das war viel besser, als da drin. Ich hatte die Hölle verlassen. Langsam gaben meine Knie nach, ich sank auf den Boden, hatte Lily immer noch fest an mich gepresst. Ich blendete wieder alles, was um mich herum geschah aus.
„Lily, bitte bleib bei mir. Verlass mich nicht!", weinte ich.
Ihr Atem wurde immer schwacher und ihr Puls schlug nicht mehr.
„Sie müssen das Mädchen sofort ins Krankenhaus bringen", sagte McGonagall ein paar Leuten, die ich nicht kannte.
Dann spürte ich, wie mir jemand meine Tochter aus dem Arm nahm und es war, als wenn ein Stück von mir abfiel und mich für immer verließ. Ich wusste, dass ich zu spät gekommen war. Lily würde das nicht mehr überleben und das war meine Schuld. Ich weinte, zitterte und war unendlich müde. Meine Beine schmerzten und mein Gesicht brannte. Alles war umsonst.
„Harry, du hast alles gut gemacht. Lily ist stark, sie wird das schaffen", flüsterte eine andere Stimme neben mir, die mich in ihren Arm gezogen hatte. Sie konnte Gedanken lesen.
Ich weinte still an ihrer Brust.
„Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen. Wir wären fast verbrannt. Eine Minute länger hätte ich das nicht mehr in dieser Hölle ausgehalten"
„Schsch...ich bin da, alles wird gut. Du bist bei mir. Du bist sicher. Euch kann nichts mehr passieren", flüsterte sie.
Ihre Stimme wirke beruhigend auf mich. Zu wissen, dass sie da war, mich festhielt und nicht loslassen würde, ließ meine Angst verschwinden. Bei ihr fühlte ich mich am Sichersten. Bei meiner Frau, dem Menschen, den ich über alles liebte.
„Kannst du aufstehen?", fragte Ginny ruhig.
Ich schüttelte den Kopf. Das verlangte mir viel zu viel ab.
„Ich kann nicht mehr. Gib mir bitte noch einen Moment"
Ich kuschelte mich mehr an sie heran, auch wenn es warm war. Ihre Wärme war wundersam und ihren Herzschlag zu hören, war das allerschönste Geräusch für mich. Ich wollte noch eine Weile bei ihr bleiben, ehe ich diese Welt verlassen würde, denn ich spürte es. Wenn das wirklich Sterben war, war es wunderschön. Ich hatte mir schon immer gewünscht, wenn es so weit war, in den Armen von Ginny zu sein.
„Bitte sag Lily, wenn sie wach ist, dass ich sie sehr liebe. Und James und Al auch"
„Harry..."
„Ich glaube, ich muss jetzt gehen"
„Nein! Du musst wach bleiben. Die Heiler sind gleich da, bitte halte durch", flüsterte Ginny und ich spürte, wie sie vor Angst um mein Leben zitterte. Sie drückte mich noch fester an sich. „Ich bin bei dir", flüsterte sie und drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn. „Verlass mich nicht"
Aber ich war zu schwach.
„Ich liebe dich, Ginny"
Und mit diesen letzten Worten schloss ich meine schweren Augen und ich fiel in einen Schlaf aus dem ich dachte nie wieder zurückzukehren...
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Being a father
Fanfiction„Ihre Stimme wirkte beruhigend auf mich. Zu wissen, dass sie da war, mich festhielt und nicht loslassen würde, ließ meine Angst verschwinden. Bei ihr fühlte ich mich am Sichersten. Bei meiner Frau, dem Menschen, den ich über alles liebte." „Ich drüc...