Der Nachmittag verging für uns alle wie im Flug. Ginny war etwas gestresst, weil die Jungs noch nicht angefangen hatten zu packen. Lily im Gegensatz, hatte natürlich schon alles fertig und sie verbrachte den Rest des Tages auf ihrem Zimmer und laß.
Ich kochte Spaghetti Bolognese zum Abendbrot, da das das Lieblingsessen von uns allen war. Dann scheuchten wir die Kinder zeitig ins Bett, da wir morgen früh aufstehen mussten, weil der Zug schon elf Uhr fuhr.
Ich ging als erstes zu Lily ins Zimmer, um nachzuschauen ob sie schon im Bett war. Natürlich war sie schon bettfertig und lächelte mich an. Ich setzte mich auf ihr Bett und strich ihr kurz durch ihre Haare.
„Freust du dich auf morgen?"
Lily schüttelte den Kopf.
„Nicht wirklich. Ich freu mich schon meine Freunde wiederzusehen, aber ich möchte auch nicht wieder von hier weg. Jetzt ist gerade alles perfekt und außerdem will ich nicht, dass Mum und dem Baby etwas passieren"
„Ich pass auf Mum und das Baby auf, das verspreche ich", sagte ich zu ihr. „Und wir schreiben dir. Du weißt ja, jeden Tag bekommt einer von euch dreien einen Brief"
„Ich werde dich vermissen, Dad", sagte sie und schloss die Arme um mich.
„Ich werde dich auch vermissen, Süße", flüsterte ich. „Aber wir sehen uns ja an James' Geburtstag wieder, da komme ich euch alle abholen"
Lily legte sich hin und ich deckte sie zu, dann küsste ich sie auf die Stirn und ging aus dem Zimmer.
Als nächstes wollte ich bei Al nachsehen, doch er war nicht auf seinem Zimmer. Aus irgendeinem Grund bekam ich Panik. Bitte nicht schon wieder, dachte ich, doch ich konnte erleichtert aufatmen, als ich ihn aus dem Bad rufen hörte, ob ich ihm seine Schlafsachen bringen könnte. Vermutlich stand er noch unter der Dusche.
Ich ging in sein Zimmer, holte seinen Schlafanzug und ging ins Bad und machte instinktiv meine Augen zu.
„Danke und du kannst die Augen wieder aufmachen, ich hab ein Handtuch drüber", sagte Al.
„Tut mir leid, dass war nur so ein Instinkt"
„Alles gut, du bist besser als Mum. Sie kommt ja einfach so ins Zimmer ohne mal anzuklopfen"
Er verdrehte die Augen und ich machte die Tür wieder zu, damit er sich in Ruhe umziehen konnte und ich sah nach James. Auch er lag schon bettfertig da, doch sein Bett war übersät mit Schulbüchern.
„Macht du noch Hausaufgaben?", fragte ich ihn.
„Ne", sagte er und seufzte. „Ich wiederhole nur den alten Stoff, aber ich hab das längst schon alles wieder vergessen. Ich will noch Ferien haben und hier bleiben", sagte er missmutig.
„Deine Schwester sieht das genau so", sagte ich und setzte mich neben ihn.
„Oh ja, Wahrsagen...ich habe dieses Fach gehasst. Warum hast du es nicht abgewählt?"
„Keine Ahnung, ich finde das sehr interessant"
„Na gut, du hast ja auch nicht Professor Trelawney als Lehrerin", sagte ich und klappte sein Buch zu.
„Du solltest jetzt aber lieber schlafen, es ist schon spät. Du kannst morgen im Zug noch Lernen. Vielleicht zusammen mit Abby?"
Ich zwinkerte.
„Ok, gute Nacht", sagte er schnell und räumte sein Zeug weg.
Also ging ich als letztes zu Albus. Er saß auf seinem Bett und starrte zum Fenster heraus. Er sah sehr traurig aus und bemerkte erst nicht, dass ich in der Tür stand.
„Ist alles ok?", fragte ich sanft.
„Oh, du bist es. Ja, mir geht es gut..."
Ich setzte mich neben ihn und plötzlich umarmte er mich ruckartig.
„Ich will nicht von hier weg. Ich möchte hier bleiben, bei dir. Wir haben uns jetzt endlich vertragen und Mum bekommt ein Baby und...ich will jetzt einfach nicht weg von Zuhause"
Ich strich ihm über den Kopf.
„Ich verstehe dich, es ist schlimm, wenn man sein Zuhause verlassen muss. Aber wir sehen uns doch schon in ein paar Wochen wieder und außerdem bin ich ja nicht aus der Welt. Ich denke, dass ich auch diesen Monat nochmal nach Hogwarts muss. Ich möchte für die dritten und vierten Klassen einen Vortrag über Vampire und Werwölfe halten und dann kann ich auch noch bis Abends bleiben und dich in deinem Schlafsaal besuchen kommen, wenn du möchtest"
Albus lächelte.
„Wann denn genau?"
„In zwei Wochen, aber ich schreib dir gerne nochmal. So, und jetzt solltest du schlafen, du hast morgen eine lange Zugfahrt vor dir"
Albus nickte und kuschelte sich ins Bett.
„Gute Nacht, Dad"
„Gute Nacht, Albus", sagte ich und machte die Tür zu und ich ging unter die Dusche.
Nachdem ich mich angezogen hatte, legte ich mich neben die schon schlafende Ginny ins Bett und küsste sie auf die Stirn. Dann streichelte ich noch kurz ihren Bauch und merkte, dass das Baby auch schon schlief. Ich deckte beide zu, machte das Licht aus, legte meine Brille auf den Nachttisch und schneller als ich dachte, fielen auch mir die Augen zu.
Am nächsten Morgen herrschte Trubel im ganzen Haus. Der ganze Flur stand mit Gepäck voll und während Lily nochmal laut überlegte, ob sie auch wirklich alles eingepackt hatte, versuchte Albus verzweifelt seine schreiende Eule zu beruhigen. James stand in der Küche und half mir beim Abwasch, bis Ginny uns alle ins Auto scheuchte, damit wir auch zeitig genug losfuhren.
Es dauerte nicht sehr lange bis wir vor der Absperrung standen. Wir liefen durch und kamen beim Gleis neundreiviertel wieder raus. Ginny sah auf die Uhr. Es waren noch zehn Minuten bis der Zug abfuhr. Da nicht alle Schüler über die Ferien nach Hause gefahren waren, war der Zug nicht so voll. James deutete zu Abby, die schon wartend am Zug stand. Ginny drückte ihn und küsste ihn kurz, dann umarmte ich ihn.
„Stell keinen Mist an und pass auf deine Freundin auf", sagte ich zu ihm.
„Ja, ja", sagte James und verrollte die Augen. „Kann ich jetzt gehen?"
Ich nickte und er rannte zu Abby und umarmte sie stürmisch. Als nächstes drückte ich Lily einen Abschiedskuss auf die Stirn und auch sie war zu ihren Freunden verschwunden, bis nur noch Albus bei uns stand. Vermutlich wartete er auf Scorpius. Kurz nachdem ich an ihn gedacht hatte, kam er auch schon mit seinem Vater zu uns getrottet.
„Hallo", sagte Scorpius schüchtern zu Ginny und mir. Dann umarmte er seinen Freund. Ich schüttelte Draco die Hand und wir ließen die Jungs in den Zug.
„Albus?", rief ich.
„Ja?"
„Pass auf dich auf!"
„Mach ich, Dad"
„Viel Spaß euch", rief Ginny ihm noch hinterher, dann warteten wir, bis der Zug abgefahren war.
Und als die letzten Dampfschwaden verschwanden und unsere Kinder schon hunderte Meter von uns entfernt waren, nahm ich Ginny's Hand und wir gingen zurück zum Auto.
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Being a father
Fanfiction„Ihre Stimme wirkte beruhigend auf mich. Zu wissen, dass sie da war, mich festhielt und nicht loslassen würde, ließ meine Angst verschwinden. Bei ihr fühlte ich mich am Sichersten. Bei meiner Frau, dem Menschen, den ich über alles liebte." „Ich drüc...