Den ganzen restlichen Tag verbrachten wir in Familie und ich genoss einfach die wunderschöne Zeit. Den zweiten Weihnachtsfeiertag verbrachten wir Zuhause, da es draußen eiskalt war und man es nicht wagte, einen Fuß vor die Tür zu setzen.
Das Einzige, was mir mittlerweile große Sorgen bereitete, war Delphi. Man hatte sie immer noch nicht gefunden und ich wusste, dass sie ihre Rache plante. Ginny hatte mich öfters gedrängt; wir sollten es doch Albus erzählen, zu ihm ehrlich sein (weil er es wahrscheinlich eh irgendwann erfahren würde), aber ich wollte nicht. Ich wollte, dass er sich hier wohl fühlte und das lag mir sehr am Herzen.
Doch dann kam alles anders als erwartet und ich bereute meine Entscheidung.
Ich saß in meinem Arbeitszimmer und schrieb ein Protokoll, da stand Albus in der Tür und hielt den Zeitungsartikel in der Hand. Er ging auf mich zu, sein Blick war kalt und bitter, ich erkannte Zorn und bekam heftige Panik.
„Kannst du mir das erklären, Dad?"
Ich stand auf und ging auf ihn zu, doch er trat ein Schritt zurück.
„Albus, ich..."
„Du hast mich angelogen. Du hast mir erst gestern Abend gesagt, dass sie in Askaban sitzt und siehe da, sie ist frei, hat zwei Muggel getötet und war bei uns im Haus. Sie wollte mich auch töten und du sagst mir das nicht?"
Er war den Tränen nahe und ich hatte noch nie einen so großen Drang verspürt, ihn in die Arme zu nehmen.
„Ich hab es dir nicht erzählt, weil ich wollte, dass du dich sicher fühlst, wenn du Zuhause bist. Ich wollte nicht, dass du Angst hast"
„Lieber Angst haben als von seinem Vater angelogen zu werden", sagte er laut und wurde immer wütender. Ich hörte Schritte und Ginny kam hoch.
„Was ist denn hier los?"
„Und du-" (Er drehte sich zu Ginny) „hast mich auch angelogen. Ich dachte, wenigstens du bist ehrlich zu mir", sagte er in einem vorwurfsvollem Ton und sah seine Mutter böse an.
Ich sah helfend zu ihr und merkte, dass sie sofort verstand.
„Albus, wir haben dich nur ungern angelogen. Wir wollten dich doch nur beschützen", sagte Ginny ruhig.
„Beschützen?", schrie Albus und wurde rot vor Zorn. „Wann habt ihr mich denn je versucht zu beschützen?"
„Wir wollten das Beste für dich, Schatz"
Sie ging ein Schritt auf ihn zu und ich tat es ihr gleich.
„Ihr habt mich an einen Ort geschickt, wo ich nicht glücklich bin. Ihr wollt nicht das Beste für mich. Das wolltet ihr niemals. Ich war immer das Kind, was ihr am wenigsten liebt. James war erwünscht und ich; ich sollte am Besten ein Mädchen werden und dann wärt ihr zufrieden gewesen. Anstatt dessen habt ihr einen dummen Slytherin-Sohn bekommen, der euch nur Probleme macht. Lily ist natürlich euer ein und alles, euer Wunschkind, da kann ich nicht mithalten. Ich bin wahrscheinlich nur ein Unfall im Bett gewesen", sagte er und fing an zu weinen.
„Albus, das stimmt doch nicht!", sagte ich und wollte ihn anfassen, doch er wich aus.
„Haltet euch fern von mir, ich will euch nicht sehen! Lasst mich in Ruhe und fasst mich nicht an!", schrie er und rannte aus dem Zimmer.
Ich hörte eine Tür zuknallen und sank auf den Stuhl. Es war aus. Er wusste es und würde mir jetzt nie mehr vertrauen. Es war meine Schuld; ich hatte Ginny dazu überredet, ihm nicht die Wahrheit zu sagen.
„Harry, was haben wir getan?"
Der Schock stand ihr immer noch ins Gesicht geschrieben.
„Nicht wir. Ich. ICH habe alles falsch gemacht und ganz ehrlich; das tue ich immer. Mein Sohn sagt mir, ich hätte ihn unglücklich gemacht und ich würde ihn nicht lieben. Dabei liebe ich ihn über alles"
„Ich weiß Harry und es ist nicht deine Schuld"
„Doch Ginny, kapierst du es jetzt nicht mal?", schrie ich sie an. Ich ging raus, ich wollte jetzt einfach nur allein sein; über meine Fehler nachdenken. Ginny kam mir hinterher und legte ihre Hand auf meine Schulter, als ich an der Haustür angelangt war.
„Bitte Harry, lass uns gemeinsam überlegen, wie-"
„Nein, Ginny. Lass mich jetzt bitte einfach in Ruhe", sagte ich und sah sie kurz an, dann zog ich mir meine Jacke drüber.
„Aber wo willst du hin? Harry, es ist eiskalt draußen"
„Das ist mir egal", sagte ich trocken und griff nach der Türklinke, doch Ginny packte mich und zog mich zurück.
„Mir aber nicht! Du wirst sehr schnell krank und ich möchte nicht, dass du jetzt allein rausgehst. Ich...ich lass dich auch in Ruhe, versprochen! Aber bitte bleib hier, ich möchte nicht, dass du gehst", sagte sie und sah mich flehend an. Sie hatte Tränen in den Augen.
Ich konnte nicht anders; ich drehte mich um und griff nach ihrer Hand und sah sie mitleidig an.
„Tut mir leid", meinte ich und legte meine Jacke wieder ab.
„Danke. Ich lass dich jetzt mal in Ruhe", meinte Ginny und wischte sich die Tränen weg.
„Nein, bleib hier! Ich hab es nicht so gemeint..."
„Doch, hast du", sagte sie ruhig.
Ich zog sie an mich ran und legte meine Hände um ihr glühendes Gesicht.
„Ich war einfach nur verzweifelt. Verzeih mir", flüsterte ich und küsste sie.
„Hör zu, wir lassen Albus heute erst mal in Ruhe und dann sehen wir weiter, ok?"
Ginny nickte und löste sich von mir.
„Ich mach uns mal einen Tee" sagte sie ging in die Küche. Ich war froh, dass ich ihr gefolgt war, denn sie schwankte und wäre fast umgekippt, doch ich konnte sie noch rechtzeitig halten.
„Hey, ist alles gut?", fragte ich besorgt. Sie war total blass. Ich führte sie zum Sofa und wir setzten uns hin. Ich legte meine Hände auf ihre Stirn; sie war total verschwitzt.
„Was ist los, Schatz?"
„In letzter Zeit hab ich öfters mal Kreislaufprobleme", sagte sie schwach.
„Ok, aber du wärst fast umgekippt, Gin. Willst du nicht mal zum Arzt gehen?"
„Nein, so schlimm ist es nicht", sagte sie.
„Ok. Bleib liegen, ich mach den Tee und dann ruhst du dich aus", sagte ich und strich ihr nochmal über die Stirn. In der Küche ließ ich das Wasser kochen und holte zwei Tassen aus dem Schrank. Als ich mich umdrehte, stand Lily plötzlich hinter mir.
„Möchtest du auch einen Tee?"
„Nein danke, ich wollte nur fragen wo Albus ist"
„Auf seinem Zimmer", antwortete ich.
Lily schluckte.
„Da ist er aber nicht. Dad...Ich hab doch euren Steit gehört und ich glaub..."
Ich drehte mich zu ihr.
„Lily, was glaubst du?"
„Ich glaube, er ist weggelaufen"
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Being a father
Fanfiction„Ihre Stimme wirkte beruhigend auf mich. Zu wissen, dass sie da war, mich festhielt und nicht loslassen würde, ließ meine Angst verschwinden. Bei ihr fühlte ich mich am Sichersten. Bei meiner Frau, dem Menschen, den ich über alles liebte." „Ich drüc...