Ich klatschte mir das kalte Wasser ins Gesicht und atmete so scharf ein, dass es weh tat.
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mir das letzte Mal in meinem Leben so viele Vorwürfe auf einmal gemacht hatte. Dennoch musste ich es akzeptieren, dass ich das, was sich vor zwei Wochen ereignet hat, nicht ungeschehen machen konnte. Das Einzige, was ich tun konnte, war sicherzustellen, dass der Kerl, der ihr das angetan hatte den Rest seines Lebens im Knast verbringen würde. Dafür würde ich sorgen...
Nachdem ich mich endlich innerlich beruhigt hatte, ging ich zurück vor das Zimmer, klopfte an der Tür und trat ein. Mein Herz begann zu zerbrechen, als ich sah, wie schmerzerfüllt Lily in Ginny's Armen lag. Als sie mich bemerkte, ließ sie Ginny los und ich rannte zu ihrem Bett und schlang meine Arme um sie.
„Es tut mir so leid, Dad", sagte Lily irgendwann. „Ich wollte es euch ja sagen, aber an diesem Abend hatte ich einfach keine Kraft mehr dazu und wollte allein sein. Deswegen wollte ich es euch am nächsten Tag erzählen, aber da warst du so glücklich, wegen der Sache mit Delphi. Ihr wart alle so glücklich und ich wollte dieses Familienglück nicht zerstören", erklärte sie. „Es tut mir leid, dass ich euch denken lassen musste, dass ich euch enttäuscht hätte, aber lieber das, als hättet ihr mich an meinem schwächsten Punkt gesehen, was ihr gerade sowieso tut"
„Lily", flüsterte ich und drückte sie näher an mich. „Es muss dir überhaupt nichts leid tun. Es ist vollkommen normal, dass man über so etwas nicht sprechen will, aber hättest du uns etwas gesagt, dann hättest du dich nicht schlecht fühlen müssen"
Sie nickte.
„Du bist nicht schwach", sagte Ginny. „Sondern unendlich stark. Du verdienst und hast meinen allergrößten Respekt, mein Schatz"
Sie ließ mich los und sah uns abwechselnd an.
„Darf ich euch um etwas bitten?"
„Natürlich", sagten wir beide sofort.
„Bitte stellt mir heute keine Fragen mehr. Irgendwann werde ich die Kraft haben, etwas dazu zu sagen, aber ich möchte einfach mein Leben weiterleben. Ich werde trotz dieser Sache nächste Woche nach Hogwarts zurückkehren"
Wir nickten.
„Ich weiß, dass dich das nicht in Ruhe lassen wird, Dad, deswegen mache ich es kurz: Es war ein etwas älterer Mann, er hatte glatte lange schwarze Haare, helle blaue Augen und eine raue Stimme. An mehr kann ich mich nicht mehr erinnern"
„Lily, das genügt voll und ganz für eine Fahndung", sagte ich.
„Danke", sagte sie. „Ich möchte jetzt nicht mehr darüber reden, okay? Auch nicht über den anderen Vorfall. Es war zwar ein Teil von mir, aber auch von diesem Mann. Und..."
Sie fing an zu weinen.
„Das klingt war böse und ich fühle mich auch unendlich schlecht, dass ich so denke, aber ich bin so froh, dass sich das von selbst erledigt hat"
„Hey", flüsterte Ginny. „Du brauchst dich nicht schlecht zu fühlen. Ich kann das voll und ganz verstehen"
„Es tut mir so leid, was ich vorhin zu dir gesagt habe. Ich hätte dir vertrauen sollen"
„Du konntest es doch nicht wissen", sagte Lily. „Es ist alles gut, Dad. Und ich kann dich beruhigen: Ich habe keinen Freund und werde auch so schnell keinen haben"
Sie schloss die Augen und weinte wieder. Ginny und ich nahmen sie gleichzeitig in die Arme und so verbrachten wir noch eine weitere Stunde, bis wir das Zimmer verließen und zu den Kaminen gingen.
Doch dann geschah wieder etwas. Ich spürte wie Lily meine Hand fest drückte und mir ein Zeichen gab, stehen zu bleiben.
„Lily? Was ist los? Fühlst du dich nicht gut?"
Sie sagte nichts und starrte entsetzt nach rechts. Sie war wie erstarrt.
„Dad", flüsterte sie. „Ich gl-glaube, das ist er. Der dort, in dem schwarzen Anzug"
Ich sah nach rechts und starrte einen großen Mann mit schwarzen langen Haaren und blauen Augen an.
„Bleib dicht bei Mum", sagte ich, nickte Ginny zu und umklammerte fest meinen Zauberstab. „Ich erledige das sofort"
Ich schritt auf den Mann zu, der sich gerade umgedreht hatte, um sich eine Zeitung zu nehmen. Im nächsten Moment hatte ich ihn schon am Kragen gepackt und auf den Boden geschleudert.
„Hey, was-", doch im nächsten Moment konnte er nichts mehr sagen, weil ich seine Zunge eingefroren hatte und ihn mit dem Körperklammerfluch belegt hatte. Danach öffnete ich eine Flasche Veritaserum, die ich immer bei mir trug und träufelte es so in seinen Mund, dass er es schlucken musste.
„Was soll das, Mister?", fragte eine Frau entsetzt neben mir. „Lassen sie meinen Mann los!"
„Erst, wenn er mir meine Fragen beantwortet hat", sagte ich. „Ich bin vom Ministerium"
Ich zeigte ihr schnell meinen Ausweis und sie schnappte nach Luft.
„Sie sind Harry Potter?"
Ich wendete mich von der Frau ab.
„Haben sie vor zwei Wochen ein Mädchen vergewaltigt?", fragte ich den Mann.
Er starrte mich an, ich löste den Zungenfluch und drückte ihn brutal gegen den Boden.
„Haben sie vor zwei Wochen-"
„Ja", sagte er und leckte sich über die Zunge. „War so eine ganz süße rothaar-"
Er konnte nichts mehr sagen, weil ich ihm eine reingehauen hatte. Ich schickte meinen Kollegen einen Patronus, die glücklicherweise im nächsten Moment da waren.
„Was geht hier vor?", fragte die Heilerin, die Lily untersucht hatte. „Mr Potter, was machen Sie da? Er ist ein Kollege"
„Ihr Kollege hat meine Tochter missbraucht, also kann ich ja wohl mit ihm tun und lassen, was ich will", brüllte ich sie an, was ich bereute, da sie es ja nicht wissen konnte, aber ich hatte das Recht zu schreien.
Ich schlug ihm nochmal ins Gesicht, dann knackte es und er schrie auf. Seine Nase musste gebrochen sein. Eigentlich hätte ich noch weiter machen müssen.
„Harry", rief Ginny und kam zu mir gerannt. „Harry, beruhige dich!"
„Dieser Mann hat unserer Tochter wehgetan, warum sollte ich mich jetzt beruhigen?", schrie ich sie an. „Geh wieder zu Lily"
„Dad", sagte eine Stimme hinter mir. „Dad, hör auf. Die Paparazzi's sind da"
„Harry, du kannst ihn mir überlassen. Bring dich und deine Familie von hier weg. Ich kümmere mich um ihn, versprochen", sagte einer meiner Kollegen.
Ich nickte, ging ein paar Schritte weg, damit meine Kollegen ihn festnehmen konnten und verdeckte Lily von den Kameras.
„Gin, wo willst du hin?"
„Ich wimmel die Paparazzi's ab und gehe nachher in meine Abteilung, damit ich verhindern kann, dass das morgen in der Presse landet. Bring du Lily nach Hause"
„Okay", sagte ich, hob Lily hoch, da sie nicht so schnell rennen durfte, rannte und stieg mit ihr in den nächsten Kamin.
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Being a father
أدب الهواة„Ihre Stimme wirkte beruhigend auf mich. Zu wissen, dass sie da war, mich festhielt und nicht loslassen würde, ließ meine Angst verschwinden. Bei ihr fühlte ich mich am Sichersten. Bei meiner Frau, dem Menschen, den ich über alles liebte." „Ich drüc...