Am nächsten Morgen frühstückten wir schon sehr zeitig. Heute wollte Ginny mit Albus und James in die Winkelgasse, weil sie ein paar neue Schulsachen brauchten. James brauchte einen neuen Umhang und Albus wollte sich noch ein paar neue Bücher kaufen. Da ich nicht der Typ für's Shoppen bin, wollte ich Zuhause bleiben und wir hatten beschlossen, dass Ginny nur allein mit den Jungs ging, da Lily nichts brauchte.
„Lily kommst du runter? Es ist schon spät", rief ich aus der Küche. Sie antwortete nicht.
Ich ging die Treppe hoch und klopfte an ihrem Zimmer.
„Lily?", fragte ich. „Süße, bist du wach?"
Wieder kam keine Antwort, doch stattdessen hörte ich eine panische Stimme aus dem Badezimmer.
„Mum? Bitte komm mal schnell!"
„Lily?", fragte ich sanft, als ich vor der Tür angelangt war. „Ist alles ok?"
„Dad! Bitte hol Mum!"
„Sie ist nicht da. Sie wollte doch mit James und Albus nochmal in die Winkelgasse"
„Aber ich brauch sie jetzt!", und ich merkte, dass sie fast weinte.
„Lily, was ist denn los? Vielleicht kann ich dir ja helfen", sagte ich vorsichtig.
„Nein, du kannst mir nicht helfen, bitte geh einfach wieder runter. Es ist alles ok"
Ich wusste, dass es nichts brachte, weiter vor der Tür stehen zu bleiben und sie auszufragen. Deshalb ging ich wieder runter und dachte nach. Sie ist im Badezimmer und schreit nach ihrer Mutter, das macht Sinn, aber warum sagt sie es uns dann einfach nicht?, dachte ich. Sie redet doch sonst immer mit Ginny und mir über alles...
Ich dachte darüber nach, was mir Ginny gestern Abend gesagt hatte. Vielleicht hat sie einfach Angst mit uns darüber zu reden, Angst davor, dass wir sie auslachen oder nicht verstehen würden...
Ich musste mit ihr reden, auch wenn Ginny nicht hier war; ich musste, ich wollte wissen, was mit meiner Tochter los ist.Nach ein paar Minuten kam sie endlich runter. Ihr Gesicht war feuerrot; sie hatte geweint und sie sah sehr verängstigt aus.
„Süße, was ist los?", fragte ich.
Sie knickte fast zusammen und ich ging auf sie zu. Als sie mich ansah, fing sie an zu weinen und ich nahm sie in den Arm. Sie erwiderte meine Umarmung und klammerte sich so fest an mich, als würde dies die letzte Umarmung in unserem Leben sein.
Ich ließ sie langsam los und sah sie an.
„Du kannst mir alles sagen, dass weißt du doch oder?"
„Aber ich traue mich nicht und wenn ich dir sage, warum ich weine, lachst du mich nur aus", sagte sie niedergeschlagen.
„Lily, damit das klar ist: Du brauchst keine Angst haben, ich würde dich niemals auslachen. Du kannst mit mir über alles reden, ich bin dein Dad und ich bin für dich da, wenn es dir nicht gut geht"
Ich führte sie zum Sofa und wir setzten uns hin.
„Also was ist los?", fragte ich nochmal und sah sie an. Sie wirkte etwas unsicher, weshalb ich meine Hand auf ihre legte.
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Being a father
Fanfiction„Ihre Stimme wirkte beruhigend auf mich. Zu wissen, dass sie da war, mich festhielt und nicht loslassen würde, ließ meine Angst verschwinden. Bei ihr fühlte ich mich am Sichersten. Bei meiner Frau, dem Menschen, den ich über alles liebte." „Ich drüc...