38 - Ernste Gespräche

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Als ich aus dem Kamin stieg, warf Ginny die Arme um mich.

„Na endlich", sagte sie und legte die Arme und meinen Hals.

„Warum hat das so lange gedauert?"

„Ich hab noch mit McGonagall gesprochen wegen Lily"

„Achso...hab ich vergessen", meinte Ginny und seufzte. „Was wollen wir jetzt machen?"

„Keine Ahnung. Wie wäre es mit Essen kochen? Du legst dich hin und ich koch uns was"

„Oder wir lassen die Küche heute mal kalt. Wollen wir uns nicht einfach eine Pizza bestellen, so wie es die Muggel immer machen? Ich hab einen Bärenhunger"

Sie deutete auf ihren Bauch. Ich musste bei dem Gedanken lachen, denn ich hatte gerade ein Bild von einer schokoladensüchtigen Ginny vor mir, die nachts um drei Uhr den Kühlschrank plünderte und eine Tafel Schokolade wegputzte. Immer wenn ich sie dabei erwischt hatte, schaute sie mich unschuldig an und meinte, dass das Baby Hunger hat. Aber ich konnte es ihr nicht verübeln, schließlich trägt sie schon seit fünfundzwanzig Wochen mein Kind in ihr. Unser Kind.

„Ok", sagte ich und hob sie hoch. „Dann bestelle ich jetzt mal zwei Pizzen für uns drei"

Ich legte meine Frau aufs Sofa und küsste sie.

Nach einer halben Stunde kam der Pizzabote. Ich drücke ihm ein Schein in die Hand und nach zwanzig Minuten lagen leere Pizzakartons auf dem Tisch.

„Ich habe übermorgen übrigens wieder einen Termin im St Mungos. Willst du vielleicht mitbekommen?"

„Was ist das denn für eine Frage? Natürlich komm ich mit dir mit!", sagte ich und streichelte ihren Kopf. Wir lagen aneinander gekuschelt auf dem Sofa.

„Mrs Cooper, die Heilerin dort, meinte letztens, dass wir nächstes Mal besprechen, wie meine Chancen für eine natürliche Geburt stehen. Und wo ich entbinden möchte"

„Natürlich im Krankenhaus. Oder willst du unser Kind im Ehebett gebären?", fragte ich sie lachend.

„Naja...so unwahrscheinlich ist das gar nicht. Stell dir mal vor, ich bekomme Wehen und dann ist plötzlich schon der Kopf da und ich merke es nicht"

„Gin, das ist sehr unwahrscheinlich...Wehen sind schmerzhaft"

„Ja, aber was ist wenn wirklich das Kind hier kommt und ich allein bin?"

Ich kraulte mit der einen Hand ihren Kopf und mit der anderen fuhr ich sanft ihren Wangenknochen entlang und griff anschließend ihre Hand.

„Das wird nicht passieren und wenn, dann bin ich auch noch da. Du bist nicht allein. Ich bin immer bei dir, Schatz und ich habe dir von Anfang an gesagt, dass wir alles zusammen durchstehen"

Ich küsste sie auf die Stirn.

„Aber wenn die Wehen wirklich hier losgehen und ich es nicht schaffe-"

„Dann hol ich das Kind eben aus dir heraus"

„Haha sehr witzig, Mr Potter", sagte Ginny und verdrehte die Augen. Sie stieß mich kurz in die Seite, dann fing sie an meinen Oberkörper als Kopfkissen zu benutzen (was sie in letzter Zeit sehr oft tat).

„Ich wünschte, wir könnten jetzt schon unser Baby im Arm halten", meinte sie. „Ich will nicht mehr länger warten"

„Ich auch nicht", sagte ich. „Aber wir sollten jetzt erstmal noch die Zeit allein genießen. Wie wäre es, wenn wir ein oder zwei Wochen verreisen? Einfach mal von allem abschalten. Ich könnte uns was organisieren"

„Harry, du musst doch arbeiten"

„Das lässt sich regeln"

Ginny lächelte.

„Und wohin willst du mich dann entführen?"

„Tja, das wird dann wohl eine Überraschung, aber ich weiß, wohin ich dich jetzt entführte. Nämlich ins Bett"

Und mit einem Ruck hob ich sie hoch. Sie lachte und zappelte, doch ich ließ sie nicht runter. Es kam mir so vor wie in alten Zeiten. Ich trug sie die Treppe hoch und legte sie auf unser Bett. Ich beugte mich über sie und wir fingen uns an stürmisch zu küssen.

„Schade, dass ich schon schwanger bin", sagte Ginny nach einer Weile, als ich neben ihr oberkörperfrei im Bett lag.

„Das ist das Einzige, was ich während der Schwangerschaft so vermisse..."

„Ich auch, aber wir dürfen nichts riskieren, das weißt du. Wir halten das jetzt schon mal für eine Weile aus und außerdem will ich dich schonen"

Ich kraulte ihren Hals und ihre Schulter und Ginny lehnte sich an meine Brust.

„Du riechst nach head and shoulders", flüsterte sie nach einer Weile. „Und nach Harry Potter"

„Und wie riecht Harry Potter?"

„Wie ein muffiger ungarischer Hornschwanz. Nur dass er gerade duschen war"

„Na warte", sagte ich und begann sie wild durch zu kitzeln. Sie lachte und bekam sich nicht mehr ein. Ich hatte sie schon ewig nicht mehr so lachen hören. Es war einfach das schönste Geräusch, zu hören, wenn Ginny glücklich war.

Denn wenn sie es war, war ich es auch.

Being a fatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt