86 - Sehr gute Nachrichten

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Am nächsten Morgen wollte ich sofort umsetzten, was ich mir am Abend vorher vorgenommen hatte, aber als ich in die Küche kam, wo ich einen fertig gedeckten Tisch vorfand, beschloss ich, es einfach zu vergessen.

„Es tut mir leid, dass ich gestern zu spät gekommen bin. Ich weiß, ich hätte dir Bescheid sagen sollen. Das kommt nicht nochmal vor"

„In Ordnung", sagte ich. „Danke, dass du schon Frühstück gemacht hast"

„Gern", sagte Lily und ging ihre Geschwister holen und kam nur mit James und Abby zurück.

„Wo sind Al und Caleb?", wollte ich wissen.

„Ähm...", sagte sie. „Ich wollte sie nicht stören"

Ich zog eine Augenbraue hoch und stand auf, um selbst nach zu sehen. Ich klopfte an Albus' Tür.

„Jungs, darf ich reinkommen?", fragte ich.

„Moment", rief Albus und zehn Sekunden später stand ich im Zimmer.

Die beiden saßen auf Albus Bett und liefen rot an.

„Jungs, ich bin nicht blöd. Ihr könnt hier wirklich machen, was ihr wollt, aber ich wäre euch sehr verbunden damit, wenn ihr jetzt frühstücken kommen würdet. Es warten unten nämlich schon alle auf euch"

Sie nickten und folgen mir aus dem Zimmer und ich ging mit den beiden im Schlepptau grinsend in die Küche...

„Was tun Sie denn hier, Mr Potter?", fragte mich eine Stunde später die Gefängniswärterin, als ich vor den Schutztoren von Askaban stand. „Gibt es ein Problem?"

„Nein", sagte ich. „Ich würde nur gern mit Delphini Diggory sprechen wollen"

„Was das angeht...", sagte sie. „haben wir sehr gute Neuigkeiten für Sie. Eigentlich wollte Sie heute einer ihrer Kollegen kontaktieren, aber ich denke, dass ich Ihnen die gute Nachricht auch persönlich mitteilen kann, wenn sie schon einmal hier sind"

„Und diese wäre?"

„Wir haben herausgefunden, dass Delphini Diggory für den Brand im Gryffindor Gemeinschaftsraum verantwortlich ist. Sie hat Eliot Nott als Komplize benutzt. Er hatte auf seinem Kopf ein Büschel blonder Haare, welche er einem Hogwarts Schüler entnommen hatte: Corbin Nott, seinem Neffen, der in Gryffindor ist, aber ihm ist zum Glück nichts passiert. Jedenfalls hatten die beiden das schon lange geplant. Eliot ist durch die Dementoren wahnsinnig geworden und hat sich den Tod gewünscht. Deswegen hat Delphini ihn benutzt, indem sie sich in seinen Neffen verwandelt hat-"

„Aber das kann sie doch gar nicht. Sie hatte keinen Vielsaft-Trank-"

„Das wissen wir, Mr Potter. Da sie die Tochter ihres Vaters ist, sind seine Kräfte auf sie übergegangen, sodass sie sich nur, sobald sie in Kontakt mit Haaren kommt, sofort in den bestimmten Menschen verwandeln kann, wenn sie es will. Dann ist sie in Gestalt von Corbin ausgebrochen, wie, das erzählen wir ihnen noch später. Jedenfalls hat sie es innerhalb einer Stunde geschafft in Hogwarts dieses Feuer zu entfachen, bis sie hierher zurückgekehrt ist und ihre Gestalt angenommen hat, damit wir keinen Verdacht schöpfen"

„Und warum hat sie das getan?"

„Aus Rache an Ihnen, Mr Potter. Sie hat bereits zwei Mal versucht, Ihren Sohn Albus zu töten und da das nicht geklappt hat, wollte sie es bei Ihren anderen Kindern versuchen"

Ich klammerte mich am Geländer fest und fühlte mich, als hätte ich Steine geschluckt.

„Als sie erfahren hatte, dass Sie dieses Mal auch ihre Pläne durchkreuzt haben, hat sie schließlich aufgegeben und hat heute früh uns alles offen gestanden. Wir haben schon einen Test durchgeführt, ob sie auch wirklich sie ist. Danach haben wir beschlossen, da sie versucht hat, ihre Kinder zu töten und bereits einen Schüler ermordet hat, sie gleich noch heute zu töten. Sie ist bereits im hochgesicherten Gerichtssaal des Ministeriums und wird dort streng bewacht. Wir wollten Sie noch vorher informieren"

Ich nickte und war einfach nur erleichtert. Das Ministerium hatte seit Voldemorts Tod nur zwei Menschen zum Tode verurteilt, denn sowas geschah nur, wenn man entweder schon mehrfach gemordet hatte oder mehrere Male versucht hatte zu morden und keinerlei Reue zeigte.

Delphi hatte meine Familie im letzten Jahr so terrorisiert, dass sie den Tod wirklich verdient hatte. Ich war extrem froh, dass das Ministerium so entschieden hatte.

Und ich hatte endlich etwas Gewissheit. Ich lächelte bei dem Gedanken, meinen Kindern endlich sagen zu können, dass sie wohl doch noch pünktlich nach Hogwarts zurückkehren würden. James würde überglücklich sein.

„Bei Nott hingehen hatten wir es einfacher: Er hat sich gestern Abend das Leben genommen", unterbrach die Gefängniswärterin meine Gedanken.

Ich nickte.

„Sie werden später noch vom Ministerium benachrichtigt. Falls Sie Bedarf haben, steht Ihnen ein fünfminütiges Gespräch unter sicherer Bewachung mit ihr zu. Ansonsten können Sie auch zu ihrer Verurteilung kommen und Sie sich selbst davon überzeugen, dass das alles endlich ein Ende hat"

„Danke", sagte ich und apparierte zurück ins Ministerium, wo ich in meinem Büro sofort von Hermine unterrichtet wurde, die mir zwar schon alles sagte, was ich schon wusste, aber noch etwas detaillierter. Hermine konnte ich zumindest zu hundert Prozent vertrauen.

„Danke, Hermine", sagte ich. „Ich würde gern nach Hause gehen und mich noch mal frisch machen. Dann würde ich nochmal mit ihr reden wollen. Zur Anhörung bleib ich auch"

„Selbstverständlich", sagte sie und tätschelte mir den Arm.

„Ich bin so froh, dass das alles vorbei ist", sagte ich. „Danke, dass du die Anhörung zugelassen hast"

„Natürlich, Harry", flüsterte sie und nahm mich in den Arm. „Ich war selbst dabei und hab sie letztes Jahr in Godric's Hollow gesehen, als wir in die Zeit zurückgereist waren. Sie ist eine Gefahr für uns, die leider meiner Meinung nach durch einen unschönen Weg beseitigt werden muss"

Ich drückte meine beste Freundin nochmal und dann floh ich nach Hause, wo ich schnell unter die Dusche sprang, um die Angst von mir abzuwaschen, die ich jemals Delphi gegenüber empfunden hatte.

Und es fühlte sich verdammt gut an.

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Das Datum für die Lesenacht, für die sich die meisten entschieden haben, ist Samstag, der 24. September.
Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat!

Being a fatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt