84 - Die Ankündigung

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„Guten Morgen", flüsterte ich, drehte mich zur Seite und blickte in die vertrauten braunen Augen, die mich jeden Morgen absahen.

„Guten Morgen, mein Schatz", sagte Ginny.

Sie strahlte über das ganze Gesicht und ich sah ihr an, dass es ihr extrem gut getan hat, mal wieder eine ganze Nacht durchzuschlafen. Mir auch.

„Ich glaube, ich habe noch nie besser geschlafen", sagte sie und stemmte sich hoch. „Wie spät haben wir es?"

Ich nahm meine Brille vom Nachttisch, setzte sie auf und sah auf meine Armbanduhr.

„Kurz nach neun Uhr"

„Hat das Frühstück noch Zeit?"

„Wir können bis elf Uhr gehen. Um zwölf müssen wir das Zimmer verlassen"

„Dann komm noch mal her", sagte sie und drehte mich so, dass ich halb auf ihr lag. „Wir müssen die Zeit, die wir haben, gründlich ausnutzen"

„Wenn du das sagst", sagte ich, lachte und beugte mich zu ihr herunter, um sie zu küssen.

Als wir Zuhause wieder ankamen, erwarteten uns eine aufgeräumte Küche und ein gedeckter Tisch.

„Was ist denn hier los?", fragte ich sprachlos und stellte unseren Koffer ab. „Ihr habt Mittagessen gekocht?"

„Sieht ganz danach aus", sagte James und goss die Nudeln ab. „Ist zwar nur was Einfaches, aber ich dachte ihr freut euch"

„Wir haben zwar erst vor zwei Stunden gefrühstückt, aber das macht nichts", sagte Ginny. „Es riecht sehr lecker und außerdem hab ich so gut wie immer Hunger"

„Wo sind eigentlich deine Geschwister?", fragte ich an meinen Ältesten gewandt.

„Marie ist mit Abby oben in eurem Zimmer, um sie zu wickeln und Lily und Albus sind auf ihren Zimmern"

„Ich gehe kurz unser Zeug ausräumen und dann komm ich wieder runter", sagte ich, küsste Ginny, die in der Küche bleiben wollte und ging hoch in unser Schlafzimmer.

Ich öffnete die Tür und lächelte, als ich Abby mit Marie auf ihrem Schoß saß.

„Schau mal wer da kommt", flüsterte Abby zu ihr. „Dein Daddy ist wieder da"

Marie lachte und ich streckte ihr sofort meine Arme entgegen, damit Abby sie mir reichen konnte.

„War sie lieb zu euch?", fragte ich Abby und setzte mich neben sie auf unser Bett.

„Es war total entspannt mit ihr. Sie hat sich einmal in der Nacht gemeldet und sonst keinen Mucks von sich gegeben"

Ich war extrem erleichtert, dass alles so gut funktioniert hatte und nichts Schlimmes passiert war.

„Danke, Abby. Du hast das wirklich toll gemacht. Ich bin stolz auf dich"

Sie lächelte und sie ließ sich von mir in meinen freien Arm ziehen.

In den letzten Wochen hatte sich unsere Beziehung zueinander sehr stark verändert. Sie wohnte jetzt schon seit über einem Monat bei uns und es fühlte sich an, als wäre sie mein eigenes Kind und würde schon immer zu unserer Familie dazu gehören. Sie half bei allem, wo sie nur konnte: Sie wickelte Marie (öfter als es meine Kinder alle zusammen getan hatten) oder half uns einfach nur im Haushalt.
Sie war eine große Stütze für uns.

Being a fatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt