Wie Ginny es vorausgesagt hatte, wurden wir eine Stunde später von Marie geweckt. Als sie anfing zu weinen, sprang ich automatisch aus dem Bett, bis meine Frau mich angiftete.
„Harry, du sollst liegen bleiben! Ich mach das"
Ich hatte völlig vergessen, dass ich mich eigentlich an strenge Bettruhe zu halten hatte und legte mich wieder zurück ins Bett. Dabei griff ich nach meinen Boxer Shorts und zog sie mir an, da mir jetzt doch etwas kälter war. Ginny griff auch nach ihrer Unterhose, zog sie sich sich an und nahm Marie aus ihrem Bettchen.
Ich setzte mich hin und beobachtete Ginny beim Stillen.
„Also...wie war es?", fragte ich.
„Wie war was?", fragte sie verwundert.
„Du weißt schon, was ich meine", fuhr ich fort.
„Achso ja. Ich würde sagen, du warst gar nicht so schlecht"
„Was soll das denn bedeuten?"
„Du hast es nicht verlernt"
„Haha, sehr witzig, Gin"
Es herrschte eine kurze Stille zwischen uns, dann räusperte sie sich.
„Es war schön, Harry. Gerade nach allem, was passiert ist. Ich liebe dich so sehr und ich möchte einfach jede freie Minute genießen, die ich mit dir habe. Und mit den Kindern. Denn das, was in Hogwarts passiert ist, zeigt, dass das Leben schnell vorbei sein kann"
Ich sah ihr an, dass sie mit großer Mühe wieder versuchte, ihre Tränen zurückzuhalten. Undzwar erfolgreich.
„Irgendwie schaffe ich es immer zu überleben, auch wenn das Meiste nur Glück war", sagte ich schließlich.
Ginny lächelte.
„Weißt du, Harry, ohne dich wäre ich nichts"
„Gin, ICH wäre ohne dich nichts. Ich wäre sonst nur für alle der Held. Ich weiß, dass ich von allen geliebt werde, aber nur weil ich Voldemort besiegt habe. Du liebst mich weil ich so bin wie ich bin. Du hast mich zu deinem Mann gemacht und dank dir bin ich Vater geworden. Du hast mir vier wundervolle Kinder geschenkt. Und du hast mir von Anfang an die Liebe gegeben, die ich mir als Kind immer gewünscht hätte"
Als Marie fertig war, machte Ginny ein Bäuerchen mit ihr, wechselte nochmal ihre Windel und legte sie mir auf die Brust, da sie so immer besser einschlafen konnte. Wir summten noch zusammen ein Lied um es noch schneller zu beschleunigen und nach fünf Minuten schlief meine Tochter friedlich auf meiner Brust.
„Gib sie mir", flüsterte Ginny. „Ich lege sie wieder zurück ins Bett, damit du weiter schlafen kannst"
Ich brachte es nichts über mein Herz. Marie hatte sich an mich gekuschelt und ihre kleinen Hände klammerten sich praktisch an mich.
„Kann das nicht noch warten? Du weißt wie sehr ich das liebe, wenn sie sich an mich kuschelt"
„Ja, aber du brauchst Schlaf"
„Ich kann auch so schlafen"
„Wenn du meinst", sagte sie und machte das Licht aus und sofort merkte ich, wie müde ich eigentlich war und mir fielen die Augen zu.
Den nächsten Tag verbrachte ich wie versprochen nur im Bett und musste mir selbst zugestehen, dass es eher eine Qual als ein Segen war, denn ich verließ das Bett nur, wenn ich durfte.
Und Ginny war sehr streng. Sie drohte einen Fluch auf mich zu hetzen, wenn ich auch nur einen Fuß auf die Treppe nach unten setzen würde, weshalb ich ihr immer hoch und heilig versichern musste, dass ich wirklich nur ins Bad wollte oder musste.Zwei Tage später fühlte ich mich schon viel besser und konnte endlich wieder alles tun, was ich wollte. James, Albus und Lily hatten ihre erste Ferienwoche und trotz der Sachen, die in der vergangenen Woche passiert waren, war die Stimmung Zuhause die Beste.
„Harry, ich gehe mit den Kindern nochmal in die Winkelgasse"
„Okay, ich kümmere mich währenddessen um das Abendbrot. Hast du Marie schon gestillt?"
„Gerade eben"
Ginny lächelte und küsste mich. Auch ihr ging es wieder besser.
„Wir sind in einer halben Stunde wieder da"
„In Ordnung", sagte ich und küsste sie nochmal, dann stieg sie nach James in den Kamin.
„Bis später, Dad", rief mir Al noch zu, dann verschwand auch er nach Lily.
Ich legte Marie in den Stubenwagen und stellte ihn so hin, dass ich sie im Blick hatte, während ich anfing das Abendbrot zu kochen. Nachdem ich damit fertig war, fing sie an zu weinen und ich wechselte sofort ihre Windel. Danach wippte ich sie auf meinen Armen hin und her, sodass sie wieder in den Schlaf fiel. Abgesehen von den wenigen Minuten in denen sie einfach nur wach war, Hunger hatte oder eine neue Windel benötigte, schlief sie fast immer und war somit im Gegensatz zu ihren Geschwistern, (Lily ausgenommen) als sie so klein gewesen waren, ein sehr ruhiges Baby. Glücklicherweise, denn Albus hatte uns oft auf Trapp gehalten und die Nacht war James' persönlicher Feind gewesen.
Als ich meine schlafende Tochter wieder in ihren Stubenwagen legte, klingelte es plötzlich an der Tür. Ich öffnete sie und war überrascht.
„Hallo, Mr Potter. Es tut mir leid für die späte Störung. Ist James da?"
Es war Abby, James' Freundin.
Und sie weinte.
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Being a father
Fanfiction„Ihre Stimme wirkte beruhigend auf mich. Zu wissen, dass sie da war, mich festhielt und nicht loslassen würde, ließ meine Angst verschwinden. Bei ihr fühlte ich mich am Sichersten. Bei meiner Frau, dem Menschen, den ich über alles liebte." „Ich drüc...