90 - Schock (Teil 2)

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„James, Abby, Albus, würdet ihr mich bitte mit Mum und Lily allein lassen?"

James und Abby nickten und verließen sofort das Zimmer. Ich war ihnen noch nie so dankbar.

„Aber es ist mein Zim-"

„Albus, du gehst jetzt bitte auch", sagte ich und musste mich noch nie so sehr anstrengen, so ruhig zu bleiben. Schließlich hatte er nichts getan und ich wollte ihn nicht anschreien.

Als er seiner Schwester nochmal einen verwirrten Blick zugeworfen hatte, schloss er langsam die Tür hinter sich.

Lily hatte sich um keinen Millimeter bewegt. Ginny hatte sich auch nicht mehr bewegt. Jetzt, da wir allein waren, starrten wir beide fassungslos unsere Tochter an, die auf den Boden sah.

„Lily Luna Potter, sieh mich an"

„Nein", sagte Lily.

„Lily-"

„Nein", sagte sie erneut.

„Na gut", sagte ich verärgert. „Dann möchte ich jetzt, nein, ich will, dass du mir erzählst seit wann du einen Freund hast"

Sie sagte nichts.

„Lily", sagte Ginny wütend und war mittlerweile wieder aufgestanden. „Antworte deinem Vater"

Ich sah, wie sie langsam ihren Blick hob und mir in die Augen sah.

Und es stimmte irgendetwas nicht. So wie die letzten zwei Wochen nichts mit Lily gestimmt hatte. Das sah ich an ihrem Blick.

„Weißt du, ich dachte, dass ich dir vertrauen kann. Du warst schon immer reifer, vernünftiger und erwachsener als deine Brüder. Was mich aber noch mehr enttäuscht, ist, dass du uns nicht gesagt hast, dass du einen Freund hast. Du weißt, dass du mit uns über alles reden kannst und dass wir dich lieben und wir dich bei allem unterstützen, aber dass du mich so enttäuschen würdest und so leichtsinnig bist, hätte ich niemals im Leben gedacht", sagte ich.

„Es tut mir leid, aber ich gebe deinem Dad voll und ganz Recht. Du bist schließlich dreizehn Jahre alt kein Baby mehr, wir haben dir schon zeitig genug erklärt, wie man richtig verhütet um genau so etwas zu vermeiden", sagte Ginny dazu.

Lily sagte nichts.

Ich atmete unüberhörbar aus.

„Ich will jetzt, dass du auf dein Zimmer gehst und in zehn Minuten sprechen wir uns nochmal. Wenn du mir dann nicht den Namen des Vaters nennen kannst, und ich schwöre, wenn ich weiß, wer er ist, mach ich ihn sowas von fertig, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als dir Veritaserum zu geben. Ob du das willst oder nicht, du bist immer noch unsere Tochter und wir können über dich entscheiden"

Lily machte keine Anstalten zu gehen; im Gegenteil. Sie stand furchtlos da, als ob sie in einem Kampf wäre und weiterkämpfen wollte.

„Das... das ist nicht fair", presste sie heraus und dann geschah alles ganz schnell. In ihren Augen bildeten sich Tränen, die ihr schnell die Wangen herab liefen. Sie fing an, panisch zu atmen und danach kippte sie so schnell um, dass sie hart mit dem Kopf auf dem Boden einschlug. Sie war in Ohnmacht gefallen.

„Lily", schrieen wir gleichzeitig und stürzten uns zu ihr auf den Boden.

Ihr Hinterkopf blutete stark.

„Scheiße", sagte ich und hob sie hoch.

„Harry, wir müssen sie ins Krankenhaus bringen", sagte Ginny hastig und stürzte nach draußen.

Ich trug Lily zum Kamin und innerhalb von wenigen Minuten war sie ganz blau. Zum Glück kümmerten sich die Heiler im Mungos sofort um sie und nahmen sie mir aus den Armen, ohne mich zu fragen, was passiert war.
Ich ließ sie machen und sah, wie sie in ein Zimmer gebracht wurde und dann fiel die Tür zu.

„Harry?", flüsterte Ginny. „Es wird alles gut werden"

„Ginny, wie stellst du dir das denn vor? Sie ist schwanger. Schwanger, Gin"

„Komm, wir setzen uns jetzt erst mal und beruhigen uns ein bisschen", sagte sie. „Es ist jetzt so, wie es ist. Wir können nichts mehr ändern. Erstmal zählt, dass es ihr gut geht"

Ich nickte.

„Sie ist immer noch unsere Tochter, Harry"

Ich nickte wieder.

„Gin, ich hab so Angst. Was ist, wenn ich zu böse mit ihr war?"

„Harry, jeder Vater würde in so einer Situation reagieren. Sie ist dein Mädchen und sie ist erst dreizehn. Wie viele Mädchen werden in diesem Alter schon schwanger?"

„Gin, was haben wir denn nur falsch gemacht?"

„Ich weiß es nicht", sagte sie heiser und legte ihren Kopf auf meine Schulter.

Ich schloss meine Augen und dachte über die letzten zwei Wochen nach.

„Oh mein Gott, Gin!"

„Was?", fragte sie und hob ihren Kopf.

Plötzlich ergab alles einen Sinn. Natürlich wollte ich nicht, dass es stimmte, es durfte einfach nicht stimmen, aber ich konnte es nicht ausschließen.

Vor zwei Wochen ist sie zu spät nach Hause gekommen. Sie ist im Dunkeln nach Hause gekommen. Seit zwei Wochen geht sie uns aus dem Weg und redet kaum mit uns. Sie hat mir nicht gesagt, wer der Vater des Kindes ist. Vielleicht KONNTE sie es mir nicht sagen. Sie hat gesagt, dass das nicht fair ist, weil ich sie vielleicht gerade eben zu Unrecht beschuldigt hatte.

Langsam begann ich klar zu sehen.

„Ginny", sagte ich und spürte, wie ich am ganzen Körper Gänsehaut bekam. „Ich glaube, dass Lily gar keinen Freund hat. Was ist, wenn sie an diesem Abend vor zwei Wochen, als sie zu spät nach Hause kam-"

Ich traute mich nicht, diese Worte auszusprechen, aber ich musste mutig sein. Das schuldete ich Lily.

„-vergewaltigt wurde?"

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Warnung!
Da ihr euch vermutlich denken könnt, worum es in den nächsten Kapiteln gehen wird, bitte ich euch darum, es nicht zu lesen, falls es für euch sehr sensibel/ ein wunder Punkt ist.
Ich möchte auf keinen Fall irgendwelche schlimme Erinnerungen in euch wecken oder jemanden verletzten.
Wenn dem so ist, verdient ihr natürlich meinen allergrößten Respekt. 🖤

Trotzdem wünsche ich euch viel Spaß heute Abend und hoffe, dass euch die weiteren Kapitel gefallen!

Being a fatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt