Was als Nächstes geschah, bekam ich nur zur Hälfte mit. Ich fühlte mich, als ob man mir den Stecker gezogen hätte. Meine Batterien waren leer und meine Lunge, die so eng und rauchig war, wurde jetzt plötzlich weiter und ich spürte, wie frische Luft durch meine Nase zog, aber ich atmete nicht. Wie konnte ich Luft bekommen, wenn ich selbst nicht mehr atmen konnte? Ich verstand diese Welt wirklich nicht mehr.
Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen. Sie waren leichter und nicht mehr so schwer wie vorher. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich nicht mehr meine Brille trug, weshalb alles so verschwommen war.
Vielleicht war ich schon da, denn als das Licht blendete, nahm ich fest an, dass es die Sonne sein musste. Jedoch war sie eher kalt, statt warm. Aber ausgesprochen angenehm. Konnte ich wirklich im Paradies sein? War ich tot oder lebte ich noch? Ich öffnete meine Augen noch weiter.Neben mir erkannte ich eine Gestalt. Sie hatte wunderschöne rote Haare und sie flüsterte etwas, was ich nicht verstand.
„Mum?", fragte ich. „Bist du das?"
Mein Herz schlug höher, aber wie konnte mein Herz schlagen, wenn ich tot war? Ich musste also doch noch leben...
Langsam konnte ich einen weißen Raum erkennen und neben mir hörte ich eine tickende Uhr. Ich sah nach links und blickte in das Gesicht meiner Frau.
„Ginny?", fragte ich verwundert, auch wenn es logisch war, dass sie da war. Sie war immer bei mir. Sie strich mir liebevoll über die Wange und legte ihre Hand auf meine Stirn, als ob sie prüfen wollte, ob ich Fieber habe.
„Ja, ich bin es. Du bist im Krankenhaus. Es geht dir gut"
Da ich immer noch alles verschwommen sah, suchte ich meine Brille, doch meine Frau nahm mir die Arbeit ab und setzte sie mir vorsichtig auf.
„Was ist denn passiert?", wollte ich wissen.
Ginny seufzte und atmete durch. Erst jetzt nahm ich war, wie sie aussah. Sie hatte tiefe blauschwarze Augenringe und sah total fertig aus. Ihr Gesicht war rot und ihre Augen geschwollen. Sie musste geweint haben und die letzten Tage kein Auge zugemacht haben.
„Zwei Minuten nachdem du die Augen geschlossen hast, kamen zum Glück die Heiler. Sie haben dich aus meinem Arm genommen und..."
Ihre Stimme brach.
„Sie haben was?", hakte ich nach.
Ginny atmete nochmal durch und ich wartete. Als ich sah, dass sie sich beruhigt hatte, fragte ich nochmal.
„Was ist passiert, Schatz?"
Ich sprach langsam und sanft.
„Sie haben dich wiederbelebt. Du warst tot. Wenn auch nur für gute dreißig Sekunden, aber du warst wirklich tot. Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren"
Als sie das gesagt hatte, fing sie an zu weinen. Ich suchte nach ihrer Hand und drückte sie mit den Kräften, die ich hatte.
„Schsch...", flüsterte ich. „Es ist alles gut. Ich lebe"
„Ich weiß", sagte sie. „Wenn ich dürfte würde ich dich jetzt so fest umarmen, bist du erstickst und dich nie wieder loslassen"
„Dann küss mich wenigstens"
Das ließ sie sich nicht zweimal sagen und sie küsste mich. Der Kuss war wunderschön und wir brauchten einige Minuten, bis sich unsere Lippen voneinander lösen konnten. Eigentlich wollte ich nochmal, doch Ginny holte ein Taschentuch hervor, trocknete ihre Tränen und atmete nochmal durch.
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Being a father
Fanfiction„Ihre Stimme wirkte beruhigend auf mich. Zu wissen, dass sie da war, mich festhielt und nicht loslassen würde, ließ meine Angst verschwinden. Bei ihr fühlte ich mich am Sichersten. Bei meiner Frau, dem Menschen, den ich über alles liebte." „Ich drüc...