77 - Schon wieder?

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Ich strich ihr nochmal über die Schulter.

„Geht es dir jetzt ein bisschen besser?"

„Und wie", sagte sie.

Im nächsten Moment hörte ich den Kamin zischen und James kam heraus.

„Abby? Was machst du denn hier?"

Er ging auf sie zu, küsste sie und sie umarmten sich.

„Ist alles okay? Du siehst gar nicht gut aus"

„Mir ging es auch nicht gut, aber dank deines Dads ist es jetzt wieder besser. Können wir reden?"

„Natürlich", sagte er, lächelte mich dankbar an und ging mit ihr die Treppe zu seinem Zimmer hoch.

Inzwischen war Ginny auch wieder da.

„Was ist denn passiert?"

„Das erzähle ich dir später in Ruhe. Wie war es in der Winkelgasse?"

„Ziemlich ruhig. Es war überhaupt nichts los. Wir haben alles bekommen"

„Das freut mich"

Ich schlang meine Arme um meine Frau und küsste sie.

„Ich habe übrigens Victoire getroffen und sie sah nicht sehr glücklich aus. Ich denke, die Schwangerschaft macht ihr ganz schön zu schaffen. Sie meinte, dass es auch Teddy überhaupt nicht gut geht. Vielleicht sollten wir sie mal einladen und ihr redet dann in Ruhe von Mann zu Mann und ich mit Victoire von Frau zu Frau?"

„Das ist eine gute Idee. Ich schreib ihm nach dem Abendbrot. Wie weit ist sie denn jetzt überhaupt?"

„Sie kommt bald in den sechsten Monat. Mitte Oktober ist der Geburtstermin"

„Dann haben die beiden ja noch ein bisschen Zeit", meinte ich. „Ich bin mir sicher, dass sie tolle Eltern werden"

Ginny lächelte.

„Ich auch, aber als wir so alt waren, wie die beiden, hatte ich dir gerade mal erzählt, dass ich mit James schwanger war. Auch wenn wir uns so sehr ein Kind gewünscht hatten, hatten wir trotzdem Angst und Zweifel. Wir sollten versuchen, Teddy und Victoire diese zu nehmen"

„Das können wir versuchen, aber jetzt essen wir erstmal"

„Und es macht euch auch wirtlich keine Umstände, dass ich die ganze Ferien bei euch bleibe?", fragte Abby nach dem Abendbrot.

Mittlerweile hatte ich Ginny ebenfalls eingeweiht und meinem Vorschlag, Abby die ganzen Ferien so gut es geht von ihren Eltern fern zu halten, indem sie bei uns bleibt, zugestimmt.

„Nein, Abby", sagte Ginny. „Wir freuen uns, wenn eine Person mehr bei uns am Tisch sitzt"

„Genau", pflichtete ich ihr bei. „Außerdem hätte James es die Ferien sowieso nicht ohne dich ausgehalten. Stimmt's James?"

Ich zwinkerte ihm zu.

„Dad!", sagte er entsetzt. „Das reicht jetzt. Komm, wir gehen hoch, Schatz", sagte er zu Abby.

„Gute Nacht", sagten beide und gingen wieder nach oben.

„Wir müssen ihnen auch ihre Privatsphäre lassen", meinte Ginny und ließ sich neben mich in den zweiten Sessel sinken. „Ich wäre auch gern nochmal so jung"

„Das bist du doch", sagte ich.

„Harry, ich werde bald vierzig"

„Ich weiß", grinste ich. „Trotzdem siehst du viel jünger aus"

„Wie schön es doch ist, ab und zu mal ein paar Komplimente von seinem Mann zu bekommen", sagte meine Frau.

„Ich mache dir jeden Tag Komplimente", sagte ich beleidigt.

„Nicht unbedingt jeden. Es könnten mehr sein"

„Wie furchtbar", sagte ich ironisch und küsste sie grinsend.

„Haben wir noch saure Gurken?"

Ich zog die Augenbrauen hoch.

„Sag mir nicht, dass du schwanger bist"

„Ich bin NICHT schwanger. Und wenn, wäre das unmöglich, das jetzt schon zu wissen. Unser letztes Mal ist erst vier Tage her"

„Es ist ja nicht so, dass es noch vier Milliarden weitere Männer auf der Welt gibt, mit denen du Kinder bekommen könntest", sagte ich ironisch.

„Und es ist ja nicht so, dass ich jemals in meinem Leben nur mit einem einzigen Mann geschlafen habe", erwiderte sie darauf.

Ich musste schmunzeln.

„Kann ich jetzt endlich zum Kühlschrank gehen?", fragte Ginny.

„Als dem einzigen von vier Milliarden männlichen Personen auf dieser Welt, mit denen du geschlafen hast, erlaube ich dir zum Kühlschrank zu gehen"

„Du bist so doof", sagte sie und stand auf.

Ich drückte sie wieder zurück in den Sessel.

„Und weil ich ja so doof bin, gehe ich jetzt zum Kühlschrank und hole deine geliebten sauren Gurken"

„Zehn zu null für dich, Potter"

Being a fatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt