27 - Beistand

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Ginny wusste immer noch nicht, was ihr passiert war. Sie sah total blass aus. Doch sie musste nicht lange überlegen.

„Die erste Option. Es ist egal, was mit mir passiert, Hauptsache das Baby wird wieder gesund. Wenn ich mich zwischen siebzig Prozent und fünfzig entscheide, nehme ich natürlich siebzig. Selbst wenn ich dabei sterben würde, ich würde alles tun, damit mein Baby eine Chance aufs Leben hat"

Sie sah mich an.

„Gin, bist du dir sicher, dass du das willst?", fragte ich und strich ihr über die Hand.

„Was findest du denn besser, Harry?"

„Gar nichts von beidem ist optimal. Aber ich überlasse dir die Entscheidung. Mir geht es auch um dein Wohl. Du solltest die Entscheidung treffen. Du trägst unser Baby in dir und nicht ich. Ich unterstütze dich in allem, egal für was du dich entscheidest, ich stehe deiner Entscheidung nicht im Weg"

Ginny lächelte.

„Ich nehme den Trank", sagte sie zu der Heilerin und dann ging alles ganz schnell. Sie trank eine halbe Flasche mit einer lila Flüssigkeit und jetzt hieß es eine Stunde warten. Wenn es bis dahin dem Baby gut geht, wäre es geschafft, sagte die Heilerin zu mir.

„Ihre Frau braucht jetzt viel Ruhe. Der Trank wird sie müde machen"

„Ich weiß, worauf sie hinaus wollen. Aber ich will nicht, dass er geht", sagte Ginny und sah die Heilerin empört an.

„Ok, aber Sie müssen ihre Kräfte schonen, Mrs Potter. Wenn irgendetwas ist, einfach blaue Funken mit dem Zauberstab an die Decke sprühen und ich komme"

Ich nickte und die Heilerin ging raus. Ich setzte mich neben Ginny und strich ihr über ihre glühende Stirn.

„Merkst du schon was?"

„Ich habe Kopfschmerzen"

„Kann ich was für dich tun? Ich hasse es, wenn du Schmerzen hast"

„Bleib einfach nur bei mir, das reicht"

Ginny sah sehr schwach und langsam fielen ihr die Augen zu. Ich streichelte ihre Hand und ich war sehr nervös.

Nach einer halben Stunde war noch nichts und Ginny war dennoch wach. Sie war sehr müde und erschöpft, doch sie blieb tapfer und hielt die Augen offen.

„Was denkst du eigentlich, was es wird?", fragte sie.

„Ich weiß nicht. Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass es ein Mädchen wird. Das wäre sonst Schicksal für Lily mit drei Brüdern"

„Aber ein Junge würde dich doch nicht stören?", fragte sie besorgt.

„Nein, natürlich nicht, Gin. Alles was zählt ist, dass das Baby gesund zur Welt kommt und dass es dir nach der Geburt gut geht"

Ginny stöhnte.

„Am liebsten würde ich die Zeit vordrehen, sodass ich die Schwangerschaft und die Geburt nicht durchmachen muss"

Ich hockte mich zu ihr runter und küsste sie auf die Stirn.

„Du weißt, wenn ich könnte, würde ich das alles für dich machen"

„Harry, du bist so süß. Und ja, ich weiß das. Deshalb liebe ich dich so"

Sie küsste mich und ich erwiderte den Kuss so stark, dass wir beinahe die Zeit vergaßen. Wir flüsterten miteinander und lehnten die Köpfe gegeneinander und abwechselnd kraulte ich Ginny, damit sie sich entspannen konnte. Die Stunde verging ziemlich schnell und die Heilerin kam nach Ginny kucken und untersuchte sie.

„Es ist alles gut", sagte sie schließlich. „Das kleine Herzchen schlägt wieder und dem Baby geht es bestens. Möchten Sie ein Bild?"

Ginny nickte schwach und lächelte, als ihr ein kleines, schwarzweißes Bild in die Hand gedrückt wurde. Sie fing an zu weinen und ich nahm sie in den Arm.

„Ich hatte so Angst, Harry", sagte sie leise.

„Ich weiß, Schatz. Du kannst dir nicht mal vorstellen, was für innerliche Angst ich um euch beide hatte. Wie fühlst du dich?"

„Ich bin ziemlich kaputt und die Kopfschmerzen werden wieder besser"

„Wenn Sie möchten, können Sie nach Hause", warf die Heilerin freundlich ein.

Ginny nickte und ich half ihr beim Aufstehen.

„Ich mach dir dann einen Tee und du ruhst dich aus, ok?"

Sie nickte. Dann gingen wir zum Kamin und flohten nach Hause.

Being a fatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt