Der Juni verflog und die Sommerferien rückten immer näher. Dazu kam, dass es draußen immer unerträglicher wurde, da es so heiß war, wie ich es keinen Sommer je zuvor erlebt habe.
Um das Problem der Hitze zu lösen hatten Ginny und ich uns eine Klimaanlage angeschafft, weshalb das Leben im Haus somit viel erträglicher wurde. Bloß war uns manchmal so langweilig, dass wir nicht wussten, was wir mit Marie machen sollten und beschlossen an unseren Lieblingssee Baden zu gehen, als es einmal nicht so heiß war und wir die Temperaturen einigermaßen ertragen konnten. Da es ein See war an dem auch Muggel baden gingen, mussten wir uns dementsprechend unauffällig verhalten. Ich hatte vor mehreren Jahren kurz bevor James geboren wurde den Führerschein gemacht und wir hatten beschlossen, uns ein Auto zuzulegen.
„Wir können von Glück reden, dass wir uns nicht zwei Monate später dazu entschieden haben noch ein Kind zu bekommen", sagte Ginny und fuhr sich über die nasse Stirn. „Ich würde sterben, wenn ich jetzt noch schwanger wäre"
„Wir müssen aber ehrlich zu uns sein, Gin. Marie war nicht unbedingt geplant, sonst hättest du mir die Schwangerschaft nicht so lang verheimlicht", erwiderte ich die Worte meiner Frau.
Ginny schluckte. Dann öffnete sie die Tür und hob Marie aus ihrem Sitz. Sie hatte über die Autofahrt keinen Ton von sich gegeben. Sie liebte es im Auto mitzufahren, weil das schon spannend genug für sie war, nur aus dem Fenster zu kucken.
„Ich bereue es jeden Tag den Gedanken an eine Abtreibung verschwendet zu haben", sagte sie. „Wenn ich in ihr Gesicht sehe, bin ich einfach nur dankbar, dass es sie gibt und ich den Verhütungstrank vergessen habe"
Sie hob Marie auf ihren Arm und küsste sie auf die Stirn. Ich tat es ihr gleich.
„Ich bin auch froh, dass du uns einen Strich durch die Rechnung gemacht hast, meine Kleine", sagte ich an meine Tochter gewandt und küsste sie erneut. Sie lächelte und obwohl sie gerade einmal knapp zwei Monate alt war, versuchte sie ihre Arme auszustrecken, kam dabei aber nicht sehr weit.
Ginny seufzte.
„Alle wollen immer nur zu Daddy", sagte sie und schüttelte den Kopf.
Darauf schloss Marie die Augen, lächelte und wir ließen uns von ihrem Lachen anstecken.
Wir suchten uns einen ruhigen, abgelegenen Platz. Während Marie inzwischen auf Ginny's Arm sich die ganze Zeit umdrehte und umsah, breitete ich die Decke auf dem Boden aus und entleerte Ginny's Tasche mit Windeln und jede Menge Essen.
„Du übertreibst", stellte ich fest.
„Was denn? Ich denke eben an alles", meinte sie.
Ich gab ihr schmunzelnd einen Kuss und nahm ihr Marie ab, damit sie sich auf die Decke setzen konnte.
„Sie hat seit heute früh nicht mehr geschlafen. Wir haben schon Nachmittag. Eigentlich müsste sie jetzt vollkommen übermüdet sein"
Marie sah uns unschuldig an, dann schaute sie wieder neugierig in die andere Richtung. Es war das erste Mal, dass wir sie an einen öffentlichen Platz mitgenommen hatten. Wir wollten sie so fern wie möglich von den Reportern und der ganzen Öffentlichkeit fernhalten, solange es ging. Es war sehr von Vorteil, dass uns in der Muggelwelt niemand kannte, während in der Zauberwelt die Namen unserer anderen Kinder schon eine Berühmtheit waren und auch bald in den Geschichtsbüchern stehen würden.
„Tja, man könnte ja was verpassen, nicht wahr?", sagte ich, doch Marie ließ sich nicht ablenken und ignorierte meinen Blick. Sie war gerade in ihrem Element die Menschen und die Natur zu beobachten.
Ich legte Marie auf die Decke und sie starrte zu den Ästen nach oben und lachte, als ein Vogel über uns flog.
Da wir nicht wussten, wie wir Marie müde kriegen sollten, beschlossen wir mit ihr baden zu gehen. Ich zog mein T-Shirt aus, sprang ins Wasser und tauchte eine Runde. Das zur Temperatur verhältnismäßige kalte Wasser war so unglaublich angenehm und es tat extrem gut. Als ich auftauchte, stand Ginny neben mir und hielt Marie auf dem Arm. Sie schaute skeptisch auf die Wasseroberfläche. Außer in der Badewanne hatte sie noch nie Kontakt mit Wasser gehabt.
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Being a father
Hayran Kurgu„Ihre Stimme wirkte beruhigend auf mich. Zu wissen, dass sie da war, mich festhielt und nicht loslassen würde, ließ meine Angst verschwinden. Bei ihr fühlte ich mich am Sichersten. Bei meiner Frau, dem Menschen, den ich über alles liebte." „Ich drüc...