76 - Wie eine Tochter

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Ich starrte sie an. Ihr ganzes Gesicht war nass und feuerrot. Aber ich entdecke noch etwas, was mir einen Schock versetzte.

Abby bemerkte, dass ich es gesehen hatte und zog ihre Jacke schnell über ihre Schulter.

„Ist alles in Ordnung?", fragte ich sie vorsichtig.

„Ja, ich wollte nur mit James sprechen"

„Er ist leider nicht da, weil er mit Ginny, Albus und Lily in der Winkelgasse ist, aber in ein paar Minuten müssten sie wieder da sein. Möchtest du so lange hier warten?"

Abby sah mich verängstigt an.

„Komm ruhig rein, ich beiße nicht", sagte ich lächelnd und hielt ihr die Tür auf.

Sie ging langsam hinein.

„Ich möchte Sie wirklich nicht stören"

„Du störst mich aber nicht. Du bist hier immer Willkommen, das weißt du"

Sie nickte und versuchte zu lächeln.

„Danke"

Ich schloss die Tür hinter mir und nahm ihr ihre Jacke ab. Dann führte ich sie in das Wohnzimmer.

„Setz dich doch. Möchtest du etwas trinken?"

„Nein, danke", sagte sie und setzte sich langsam, aber sie zögerte wieder. Ich glaube, sie fühlte sich unwohl.

„Ich habe gerade Abendbrot gekocht. Möchtest du etwas mitessen?"

„Nein, ich will wirklich keine Umstände machen, Mr Potter"

„Abby, du machst uns keine Umstände"

Plötzlich fing Marie an zu wimmern und ich hob sie kurz auf den Arm. Abby beobachtete mich dabei. Irgendwann wand sie jedoch ihren Blick von mir ab und knetete nervös ihre Hände. Sie sah sehr mitgenommen und traurig aus und man konnte ihr ansehen, dass sie den Tränen wieder nahe war.

Ich legte Marie wieder zurück in ihren Stubenwagen und setzte mich langsam neben Abby.

„Ich weiß, dass wir uns noch nicht so gut kennen und ich sicher sehr fremd für dich bin, aber du siehst total verängstigt aus, so, als ob ich dich gleich anschreien würde"

Abby sah zu mir auf.

„Oh, das hat mit Ihnen nichts zu tun. Ich muss nur James etwas sagen"

Ich sah sie fragend an.

„Aber nichts Schlimmes, keine Sorge. Ich will mich nicht von ihm trennen", sagte sie panisch.

„Das habe ich nie geglaubt", beruhigte ich sie. „Und um ehrlich zu sein, glaube ich dir nicht, dass alles in Ordnung ist. Du hast geweint"

Abby zuckte zusammen als ich sie vorsichtig berührte.

„Ich möchte dir nicht wehtun. Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich würde dir nie etwas antun"

„Ich weiß, Mr Potter, es ist wirklich alles in Ordnung. Sie müssen sich keine Sorgen machen"

„Das mache ich mir aber. Du bist die Freundin meines Sohnes. Du machst ihn glücklich und wenn du ihn glücklich machst, machst du mich somit auch glücklich. Dein Wohlergehen ist mir wichtig. Ich glaube nicht, dass du dir die blauen Flecken selbst hinzugefügt hast"

Ich deutete auf ihre Schulter.

„Du musst mir nichts erzählen. Du schuldest mir auch keine Antwort. Aber wenn du möchtest, kannst du reden"

Being a fatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt