Matteo:
Genervt setzt ich mich wieder zu den Jungs.
Carl sah mich belustigt an.
,,Was gibt's?", fragte ich ihn mürrisch.
,,Die Kleine machts dir wohl nicht leicht.", spottete er.
Ohne ihm darauf zu antworten stand ich auf und holte mir aus der angrenzenden Küche den Wein aus dem Kühlschrank. Und weil ich natürlich nicht so egoistisch war griff ich nach drei Gläsern und setzte mich dann auf das Sofa.Alex sah nachdenklich auf den Tisch.
Sobald ich die Flasche aber draufknallte sah er auf.
Ich machte eine fragend Geste.
,,Was ist los?"
Er seufzte und fuhr sich durch die Haare.
,,Wir haben ja über das Mädchen so allmögliches herausgefunden."
Ich nickte und er fuhr fort.
,,Da gibt es aber noch etwas was ich gefunden hab, als ihr auf dem Weg hierher ward.",,Was?", fragte ich beiläufig, während ich den Wein in die Gläser goss.
Alex klappte sein Laptop auf und tippte was ein, bis er es schließlich zu mir drehte.
Erst sah ich ihn an, dann zog ich das Laptop zu mir.
Auf den ersten Blick sah es aus wie ein Formular. Dann las ich es mir durch. Und je mehr ich las desto mehr weiteten sich meine Augen.Ich sah zu Alex.
,,Ist das Ding auch echt?"
Er nickte. ,,Natürlich."
Ich fuhr mir über das Gesicht.
Carl nahm das Laptop in die Hand, um es ebenfalls zu überfliegen.
,,Das kann doch nicht sein", murmelte ich.,,Sie ist wirklich adoptiert worden?", fragte Carl.
,,Anscheinend.", murmelte ich. Diese Tatsache hatte mich auch schockiert, aber noch mehr schockiert mich die Tatsache, wer ihre leiblichen Eltern waren.,,Druck das runter."
Alex nickte und stand direkt auf.
Mit einem Mal trank ich die Flüssigkeit im Glas aus und stand auf.
Schnell steckte ich meine Waffe in den Gurt.
,,Wohin so eilig?", fragte er mich.
,,Ich muss das meinem Vater wissen lassen.", erklärte ich.Alex reichte mir das frischgedruckte Blatt rüber.
Schnell lief ich aus dem Lager.
,,Soll ich mitkommen, Boss?", fragte mich Isak.
,,Brauchst du nicht.", meinte ich schnell und lief davon.●●●
Ich lief die Treppen nach oben und wurde ab und zu von den Männern begrüßt.
Sobald ich an der Tür meines Vaters stand klopfte ich an.
Mit einem Herrein trat ich schnell ein und schloss die Tür hinter mir.
Mein Bruder saß auf der Couch im Zimmer und mein Vater sprach mit Ethan, seine Rechte Hand.,,Ich muss dir was sagen, Papá", meinte ich und sah kurz Ethan an.
Dieser verstand sofort und holte Erlaubnis von meinem Vater, um das Zimmer zu verlassen.Ich legte das Blatt in meiner Hand auf den Tisch.
Mein Vater sah mich verwirrt an und nahm dann das Blatt in die Hand.
,,Ich hatte Alex gesagt, dass er über das Mädchen recherchieren soll.
Sydney Larson, Tochter von Clarissa und Jacob Larson. Das dachten wir zumindest. Und wahrscheinlich denkt sie das auch. Aber sie wurde adoptiert", sprach ich das nötigste aus.,,Leibliche Eltern, Maria und Michael Davis.", las mein Vater undeutlich vor.
Dann sah er mich an.
,,Die Welt ist klein. Solche Zufälle können mal passieren", meinte er, aber er war auch sichtlich verdutzt über die Tatsache.
Diego stand auf und lief auf uns zu.,,Wirst du das Mädchen behalten?"
Ich nickte meinem Vater zu.
,,Ich denke schon. Was soll ich denn sonst machen?"
,,Dann soll er nichts davon wissen.", sagte er.
,,Da werde ich schon aufpassen. Aber eher musst du auch dafür sorgen", meinte ich.Ich drehte mich zu meinem Bruder um. ,,Kommst du nicht nach Hause?"
,,Ich hab hier noch was zu tun. Vielleicht später."●●●
Ich betrat unsere Villa. Es wunderte mich nicht, dass meine Mutter noch wach war. Sie schlief immer sehr spät.
,,Ich dachte schon, du wirst heute Nacht nicht kommen.", sprach sie aus, als sie mich sah.
,,Hatte ich eigentlich auch vorgehabt.", meinte ich ehrlich.
,,Gehst du ins Bett?", wollte sie wissen.
Ich schüttelte den Kopf. ,,Muss noch kurz was erledigen."Sie nickte mir müde zu. Schnell ging ich die Treppen rauf in mein Zimmer.
Bevor ich aber eintreten konnte stoppte ich. Aus dem Zimmer meiner kleinen Schwester drang Licht in den Flur.
Seit wann war sie noch um die Zeit wach?Entschlossen ging ich rüber und öffnete die Tür. Die 17 jährige saß am Fenster und sah raus. Als sie mich hörte schaute sie rüber.
Ich schloss die Tür hinter mir und ging auf sie zu. Sie hatte geweint. Das sah ich ihr an.
Ich setzte mich auf ihr Bett und schaute sie eindringlich an.
,,Warum weinst du?", fragte ich sie leise.Sie atmete tief ein. ,,Wo ist Diego?"
Jetzt wurde es klar, warum sie weinte.
,,Keine Sorge, wir haben ihn geholt."
Ihr Gesicht hellte sich auf und sie stand auf.
,,Wo ist er?"
,,Im Hauptrevier.", erklärte ich ihr.
,,Ernsthaft jetzt?! Ich mache mir Sorgen um ihn! Ich erwarte ihn hier! Und er sitzt im Hauptrevier rum, statt hier her zu kommen und seiner Schwester und seiner Mamá mal Hallo zu sagen!?"Ich musste über ihre Wut schmunzeln.
,,Lach nicht, Matteo! Du bist genau so! Ihr Jungs seid einfach unmöglich!"
Jetzt fing ich an zu lachen und lief auf sie zu, um sie zu umarmen.
,,Du kannst auch unmöglich sein, Schwesterherz."
Genervt löste sie sich von meinem Griff. Dann jedoch sah sie mich hoffnungsvoll an.
,,Ihm geht es aber gut, oder?"
Ich kratzte mich am Nacken. ,,Joa, schon."Elena formte ihre Augen zu Schlitzen. ,,Was heißt, Joa?"
,,Joa heißt, dass er mit einer kleinen Wunde davongekommen ist."
Jetzt riss sie ihre Augen auf.
,,Eine Wunde!"
,,Eine kleine, Elena."
,,Das was ihr klein nennt ist ganz sicher nicht klein!"
Okay, jetzt musste ich hier schnell raus, bevor sie aggressiver wurde.,,Gute Nacht noch dir", sagte ich schnell und lief auf ihre Tür zu.
,,Du bist unmöglich, Matteo!", rief sie mir hinterher, ehe ich die Tür schloss und in meinem Zimmer verschwand.Lächelnd schüttelte ich den Kopf. Meine Schwester war verrückt.
Aber ich hatte sie Lieb. Genauso wie Diego. Geschwisterliebe eben.
Aber irgendwo tat sie mir auch leid, denn mit zwei älteren Brüdern und einem Vater, einer Mafia hatte sie es nicht wirklich immer leicht. Das erklärte auch, warum sie noch nie Kontakt zu Jungs aufbauen konnte.
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Gib mir deine Seele
ChickLitFlucht für ein besseres Leben? Ohne Eltern, die einen erniedrigen? Das ist Sydneys Ziel. Ein freies, sorgloses, elternloses Leben. Nur deswegen entscheidet sie sich sogar, ihre zwei besten Freunde loszulassen und ihre kleine Schwester zu verlassen. ...