Sydney:
Ich hörte undeutlich und leise meinen Namen rufen.
Ganz kurz öffnete ich meine Augen. Dann schloss ich sie wieder und lehnte mich noch mehr an die Scheibe.Ich spürte wie jemand nach mir griff.
Ich lehnte mich gegen etwas. Ein Parfümgeruch drang in meine Nase.
Ich seufzte leise auf und schmiegte mich noch mehr an das Etwas.Ich merkte wie ich irgendwo abgelassen wurde.
Jetzt öffnete ich meine Augen.
Direkt sah ich Matteos Gesicht, der sich zu mir runtergebeugt hatte.
Ich spürte, wie er seine Hand unter meinem Rücken entzog und sich dann aufrichtete.Müde fasste ich an mein Kopf. Dann merkte ich, dass ich lag. Sofort richtete ich mich auf und blickte umher.
Ich saß auf der Couch in dem Lager, wo ich zu allererst hergebracht worden war.
Alex und Diego erkannte ich jetzt auch.Matteo zog sein Jackett aus und knöpfte sein Hemd bis zur Mitte auf.
Dann griff er nach seiner Waffe und legte es auf dem Tisch ab, wo sich ein weitere befand.
Sofort kamen mir wieder die Szenarien in den Sinn, die ich vorhin durchmachen musste.
Ich wäre beinahe vergewaltigt worden.Die Spritze kam mir in den Sinn.
Sofort blickte ich zu meinem Arm.
Es war zu 100% eine Droge gewesen.
Ich presste meine Lippen aufeinander.,,Hat dich die Spritze erwischt?", hörte ich Matteo fragen.
Ich schluckte und sah dann zu ihm rüber.
Schlagartig füllte ich mich mit Wut. Wut über ihn. Alles war mir nur wegen ihm passiert!Mein Blick huschte zu den Waffen auf dem Tisch.
Blitzschnell griff ich nach einem und stand schnell auf.Sofort sprangen alle drei Jungs vom Sofa auf.
Meine Augen füllten sich mit Tränen.
Ich klammerte die Waffe fest mit meinen Händen und richtete sie auf Matteo.
,,Hey, Sydney. Leg die Waffe wieder zurück", forderte mich Diego auf.
Ich blickte jedoch nur zu Matteo.Er stand ruhig da und musterte mich.
,,Alles wegen dir!", schrie ich. Eine Träne bahnte sich über meine Wange.
,,Wegen dir wäre ich beinahe Drogensüchtig gewesen! Wegen dir hätte ich beinahe Drogen abbekommen!", schrie ich. Immer mehr Tränen benässten meine Wangen.,,Wegen dir hätte mich ein Psychopath entjungfernt!", schrie ich.
,,WEGEN DIR!"
Verwundert sah er mich an. Er sagte jedoch nichts.
,,Sydney, das ist kein Spielzeug. Leg das jetzt wieder ab.", hörte ich Alex.,,Wir wissen beide, dass du nicht schießen wirst.", entgegnete Matteo.
Ich presste meine Lippen aufeinander und verzog schmerzvoll das Gesicht.Dann ließ ich die Waffe sinken und fiel auf die Couch. Schluchzend löste ich meine Hand von der Waffe und sie fiel zu Boden.
Ich legte meine Hände auf mein Gesicht. Ich fing an zu weinen.
Doch sogleich wischte ich wütend meine Tränen weg.Die Jungs hatten sich auch wieder hingesetzt.
,,Bist du wirklich noch jungfrau?", fragte mich Alex vorsichtig.
Ich sah ihn an.
,,Ist das so komisch? Muss ich mit jedem in die Kiste steigen?!", meinte ich harsch.
Er schüttelte den Kopf.
,,Nein. Nur..."
,,Nur!?"
,,Es hat mich gewundert."
,,Warum?"
,,Wei-"Das Räuspern von Matteo unterbrach Alex mitten im Satz.
Er stand auf.
Ich tastete in meinem Haar nach den Spangen ab. Es waren zwei Stück, die ich vorsichtig aus dem Haar zog und sie dann auf die Couch ablegte.
Ich wollte endlich dieses Kleid ausziehen.
Aber hier hatte ich keine andere Kleidung.Als hätte Alex gemerkt dass ich mich von dem Kleid befreien wollte stand er auf. ,,Ich bring dir mal ordentliche Kleidung.", sagte er und verschwand.
Jetzt saß ich mit Diego alleine hier.,,Wie alt bist du denn?", fragte er mich unerwartet.
Ich schaute ihn an.
,,17."
Und weiter kam dann nichts mehr von ihm.Alex erschien wieder mit Kleidungen in der Hand. ,,Sind halt Jungssachen. Von mir. Wenn es dich nicht stört.", meinte er.
Ich schüttelte den Kopf.
Ich stand auf und nahm ihm die Kleidung entgegen.
Hauptsache ich wurde dieses Ding hier los.Warum waren sie jetzt auf einmal so fürsorglich?
Da ich wusste wo das WC ist ging ich dort rein und schloss dann ab.
Es gab hier kein Spiegel. Deswegen konnte ich nicht wissen, wie ich gerade aussah.
Eilig zog ich das Kleid aus und schlüpfte in die Jogginhose und in das Tshirt. Beides war mir eindeutig zu groß. Ich sah aus wie ein Kartoffelsack.Ich beugte mich zum Waschbecken und rieb mit dem Wasser die Schminke aus meinem Gesicht.
Ein wenig versuchte ich vom Wasserhahn was zu erkennen.
Als ich mir sicher war, dass die Schminke so gut wie weg war trockente ich mein Gesicht an dem Tshirt ab, weil es kein Handtuch hier gab.
Zugegeben rochen die Sachen gut.Ich nahm das Kleid in die Hand und versuchte es einigermaßen ordentlich zu falten.
Dann öffnete ich die Tür und lief wieder raus.
Matteo saß wieder auf der Couch.
Sein Blick huschte zu mir. Er hob eine Augenbraue.Ich lief auf ihn zu und sah ihn hasserfüllt an. Dann warf ich ihm das Kleid vor die Brust. Ich glaube ich wollte sterben.
Jetzt stand er auf und fasste mich am Arm.
Ich sah zu ihm hoch.Wo war meine Angst hin?
Naja, gut so.,,Achte auf deine Bewegungen.", drohte er mir leise.
,,Ach ja. Was wenn nicht? Willst du mich dann vergewaltigen?"
Sein Blick verfinsterte sich.
,,Ähh, okay. Alles gut.", entgegnete Alex und legte seine Hand auf Matteos Schulter.Er ließ mich los und ging an mir vorbei.
,,Alex, du bleibst hier mit ihr. Carl wird auch kommen", äußerte er, ohne sich umzudrehen. Dann öffnete er die Tür und lief aus dem Lager raus, gefolgt von Diego.Ich setzte mich auf die Couch.
Seufzend ließ sich Alex neben mir nieder.
,,Bitte streng mich nicht an. Ich bin müde. Ich will dich ungern im Zimmer einsperren.", sagte er.
,,Ach, sonst darf ich einfach hier bleiben?", fragte ich verwundert.
Er zuckte mit den Schultern. ,,Ich lass es zu."Ein sanftes Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Er war nett und sympathisch. Auch wenn er ein Mafioso war musste ich das zugeben.
Er schloss die Augen und lehnte sich zurück.
Ich betrachtete ihn.
,,Was schaust du denn so?", fragte er plötzlich leise.
Schnell sah ich weg.,,Also du kannst mich gerne anschauen. So meinte ich das nicht.", sagte er und lachte dabei leicht.
Wieder sah ich zu ihm.
,,Ein Wunder, dass man mit euch auch normal reden kann.", spottete ich.
Er hob eine Augenbraue.
,,Also mit mir kannst du ganz sicher normal sprechen."
,,Das merke ich", meinte ich leise.Ich weiß, das Kapitel ist irgendwie langweilig geworden. Es tut mir leid.
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Gib mir deine Seele
ChickLitFlucht für ein besseres Leben? Ohne Eltern, die einen erniedrigen? Das ist Sydneys Ziel. Ein freies, sorgloses, elternloses Leben. Nur deswegen entscheidet sie sich sogar, ihre zwei besten Freunde loszulassen und ihre kleine Schwester zu verlassen. ...