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Sydney:

Hoffnungslos blickte ich auf meine Finger. Wie lange ich hier schon saß konnte ich nicht sagen. Wie lange ich hier noch sitzen müsste konnte ich auch nicht sagen.

Zwischen den ganzen Gedanken hörte ich plötzlich Schritte.
Ich richtete mein Blick und sah Richtung Gittern.
Als ich sah, wer sich vor die Gittern stellte spannte ich mich an und richtete mich ein wenig auf.

Ich bekam Angst. Schon sein Blick war angsteinflößend.
Aber ich versuchte meine Angst nicht anmerken zu lassen.

Er ließ sich den Schloss der Tür von dem anderen Mann öffnen. Dann trat er mit langsamen Schritten in die Zelle, ohne mich dabei aus den Augen zu verlieren.

Ein wenig vor mir kam er zum Stehen.
Sein Grinsen verschwand nicht, als ich ihn gehässig ansah.
Ganz im Gegenteil, es wurde breiter.
Er betrachtete mich am ganzen Körper. Dann sah er mir wieder ins Gesicht.

,,Ich werde dich schon noch dazu bringen, mir zu gehorchen", flüsterte er mir zu und strich dabei langsam mit dem Daumen über meine Wange.

Mit verzogenem Gesicht ging ich ein wenig nach hinten.
,,Du kannst mir absolut nichts machen!", fuhr ich ihn dann an.
Er hob seine Augenbraue.
,,Sei nicht so voreilig, Kleine", sprach er.

Dann legte er seine Hand auf meine Schulter. Schnell schüttelte ich es ab.
,,Fass mich nicht an!", zischte ich.
Sein Blick wurde düster.
Er packte mich am Kinn und drückte zu.
,,Du kannst mir nichts sagen, was ich zu tun hab! Ich mach das was ich will!", zischte er.
,,Hast du mich verstanden!"
Meine Augen füllten sich.

,,Ich hab dich was gefragt!", rief er.
Ich nickte und schloss gequält die Augen.
Schließlich ließ er mich los. ,,Sehr gut."

Im nächsten Moment packte er mich an der Hüfte und zog mich an sich.
Auch wenn er mich vorher gewarnt hatte, ich musste mich jetzt wehren.
Ich versuchte mich von ihm wegzudrücken.
,,Lass mich los!", schrie ich endgültig.

Ich merkte, wie sich die Tränen aus meinem Auge lösten.
Sein Griff um mein Körper wurde fester. Ich wehrte mich immer mehr.
,,So werde ich ja nie mit dir fertig.", hörte ich ihn sagen.

Im nächsten Augenblick packte er mich an den Haaren.
Seine Augen blickten mir finster entgegen.
,,Du lernst wohl nicht ohne zusätzlich Hilfe.", hörte ich ihn bedrohlich sagen.

Er schubste mich hart auf den Boden. Schnell rappelte ich mich auf und sah ihm panisch entgegen.
Ich erkannte, wie er von dem anderen Mann etwas verlangte.
Als er sich wieder zu mir drehte stockte mein Atem.

Siegessicher sah er mich an.
Wie gebannt starrte ich auf seine Hand.

Eine Spritze.

Ich schüttelte kaum merklich den Kopf.
Das war bestimmt irgendeine Droge.

Er kam auf mich zu, doch ich konnte nichts machen.
Dann packte er mich am Arm.
Ich schrie auf.
,,Nein!"
Ich versuchte mich zu wehren.
,,NEIN!"

Ich versuchte mein Arm zu entziehen, ihn daran zu hindern.
,,Nein!NEIN!", schrie ich immer wieder.
Meine Wangen waren nass.

Ich versuchte ihn aufzuhalten.
Aber dann... spürte ich einen leichten Schmerz.
Panisch blickte ich, wie er die Flüssigkeit in mein Arm spritzte.
Völlig hilflos starrte ich es einfach an.
Völlig geschockt und nicht fähig, irgendwas zu machen.

Er blickte mir in die Augen.
,,So, damit wirst du sicherlich runterkommen", ertönte es aus seinem Mund.
Dann stand er auf und verließ die Zelle, die gleich darauf abgeschlossen wurde.

Wimmernd sah ich die Stelle an, wo ich das Gift abbekommen hatte.
Ich konnte nichts machen.
Nichts, außer darauf zu warten, dass es sich gegen mein Willen in meinem Körper verteilte und mich betäubte.

~
Matteo:

,,Isak, sag den Männern sie sollen sich beeilen!"
Er nickte mir zu und verschwand direkt.
Ich lehnte mich an meinem Sitz zurück.
,,Das Gebäude ist groß. Und ich vermute, dass es nich zwei Untergeschösse hat, die wir von hier nicht sehen. Na, viel Spaß beim Suchen.", sagte Diego.

Ich seufzte auf. ,,Wir werden da nicht rausgehen, bevor wir sie gefunden haben.", erklärte ich meinem Bruder.
Er schmunzelte leicht.
,,Ich habe auch nichts anderes vor."
Dann wurde seine Miene ernst.

,,Warum ist sie dir auf einmal so wichtig?", fragte er mich.
,,Ich hab sowas nicht gesagt."
Er hob die Augebrauen.
,,Achso, und warum rettet du sie dann?"
Ich seufzte auf. ,,Weil ich ihr von Anfang an versprochen hatte, dass ich sie wieder hole."
Diego schien nicht überzeugt von meiner Antwort.
,,Seit wann hälst du dein Versprechen gegenüber Personen, die kein Wert für dich haben?"

Ich seufzte und lehnte mich dann nach vorne.
,,Hast du ein Problem damit?", fragte ich mein Bruder.
Er zuckte mit den Schultern.
,,Mir ist es gerade gleichgültig ob wir sie retten oder nicht. Die Frage ist nur, warum du dich so verhälst."

Leicht genervt sah ich Diego an. Ohne noch was zu sagen stand ich auf und sprang aus dem Van. Ich lief auf die Männer zu, neben denen Salvador stand.
Ich verschränkte meine Hände hinter dem Rücken.
,,Ihr habt alle den Plan gesehen. Ihr wisst alle Bescheid, wann ihr wo lang müsst. Ich wisst alle Bescheid, wie alles ablaufen wird. Ich will keine Fehler. Isak, weiß Alex Bescheid?"
Er nickte mir zu.

Ich wandte mich an mein Bruder.
,,Dann gehen wir los.", meinte ich zu ihm.
Zufrieden nickte er. Dann verdeutlichte ich noch Salvador, dass wir anfangen würden.

Ich kontrollierte noch meine Waffen, dann liefen wir los.
Langsam näherten wir uns dem Lager.
Es standen genug Männer rum, die alles bewachten. Noch hatten sie uns nicht bemerkt.
Es würde erst ernst werden, wenn wir eintreten würden.
Wenn davor was passieren würde, würde ich auf geradem Weg wieder umdrehen.

Ich drehte mich um, und verdeutlichte den Männern, dass wir gleich angreifen würden.
Ich blieb stehen und duckte mich vollkommen.
,,6 Männer", stellte Diego fest. Ich nickte.
,,Einfach zu erledigen.", fügte er noch hinzu. Wieder nickte ich nur.

Noch einen Moment betrachtete ich noch das ganze Gebäude.
Dann gab Diego ein Handzeichen.
Und wir griffen an.

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