Verzweifelt blickte ich zur Tür.
Wann hatte er bitte vor es zu öffnen!
Ich musste aufs Klo. Den Luxus von einem eigenen Bad hatte ich hier nicht.
Und ich befürchtete, dass ich es länger aushalten konnte denn meine Blase platzte gleich.,,Matteo!", rief ich erneut.
Man, wo war er bitte! Oder schlief er noch!
Qualvoll verzog ich das Gesicht.
Das war die reinste Folter!
,,Matteo!", schrie ich jetzt sauer.
,,Mach endlich die beschissene Tür auf!"Ich hörte den Schlüssel.
Im nächsten Moment wurde endlich die Tür geöffnet und Matteo trat rein.
Sauer starrte ich ihn an und rannte dann im nächsten Moment an ihm vorbei die Treppen runter in das Bad.
Vor Not hatte ich fast vergessen abzuschließen.
Erleichtert ließ ich mich auf die Kloschüssel nieder und wusch mir danach die Hände.Ich lief wieder aus dem Bad.
Ein süßer Geruch kam aus der Küche.
Ich überlegte kurz. Dann trat ich ein.
,,Oben gab es auch ein Bad.", sagte Matteo ohne in meine Richtung zu sehen.
Er hatte ein Teller in der Hand auf dem sich Pfannkuchen befanden.
Und sie sahen echt lecker aus.Aber ich würde mich jetzt nicht mit ihm an den Tisch setzen.
Meine Wut und Enttäuschung war immernoch nicht weg. Und außerdem war mir das doch peinlich was ich gestern abgeführt hatte.Also drehte ich mich um und wollte die Küche verlassen.
,,Wir essen.", ertönte seine Stimme.
,,Dir guten Appetit. Ich werde nicht essen.", stellte ich klar und setzte mein Weg fort.Doch er griff plötzlich nach meinem Arm und drehte mich schlagartig um.
,,Ich hab was gesagt.", meinte er.
Ich sah ihn spöttisch an.
,,Und ich hab auch was gesagt."
Er hob seine Augenbrauen.
,,Werd nicht frech."
,,Ich hab guten Recht dazu.", konterte ich.Er stöhnte auf.
,,Du zwingt mich dazu wieder kalt zu dir zu sein.", drohte er mir.
,,Wenn dann hab ich das Recht dazu!", fuhr ich ihn an.
,,Und nach deiner gestrigen Aktion sowieso."Er lachte auf. ,,Achso, du küsst mich aber ich bin Schuld daran?"
,,Ja bist du. Ich war nämlich nicht mehr dicht! Und du hast das ausgenutzt und zugelassen dass wir uns küssen wo du doch ganz bei Sinnen warst! Du spielst mit meinen Gefühlen!", fuhr ich ihn an.
Matteo sah mich tief an.
,,Was für Gefühle?", raunte er mir dann zu.Ich stockte. Hatte ich das wirklich gesagt? Was für Gefühle überhaupt?
Ich war doch nicht verliebt oder so.
,,Keine", sagte ich schnell.
Dann wollte ich umdrehen und verschwinden, doch Matteo blockierte mir den Weg.
,,Matteo lass mich los", sagte ich leise und mied seinen Blick.
Er fasste mich am Kinn und hob mein Kopf an.Mein Herz fing an zu pochen.
Ich musste hier weg.
Ich versuchte an ihm vorbei zu gehen. Doch urplötzlich fasste mich Matteo am Arm und drückte mich an die Wand neben mir.
Und im nächsten Moment hatte er seine Lippen auf meine gelegt.Völlig geschockt stand ich da.
Ich konnte mich jedoch nicht wehren weil mich das Gefühl benebelte.
Ich schloss langsam die Augen und verfiel in den Kuss.
Seine Hand wanderte zu meiner nackten Hüfte und verweilte dort.
Er zog an meiner Lippe und löste sich dann von mir.Langsam öffnete ich die Augen und schluckte hart.
Benommen stand ich da. Verdammt, wie mich das Gefühl mitgerissen hatte!
Ich fuhr mir vorsichtig über die Lippen und brachte kein Ton heraus.,,Genau so ging es mir auch.", flüsterte Matteo mir zu.
,,Deswegen hab ich es nicht verhindert.", war sein nächste Satz. Aber ich war zu benebelt um seine Worte richtig zu realisieren.Ich räusperte mich schnell und stoß mich von der Wand ab.
Was passierte hier bitteschön?
,,Wir sollten essen", meinte Matteo.
Ich nickte nur benommen und ließ mich am Rücken zum Tisch begleiten.
Ich strich mir die Haare über die Schulter und nahm tief Luft.
Das war ja wie eine Droge gewesen.●●●
,,Kannst du schwimmen?", fragte mich Matteo als er das Geschirr in das Waschbecken legte.
Während dem essen war ich Gott sei Dank zu mir gekommen. Und das Thema wurde nicht am Tisch angesprochen.,,Ja", antwortete ich auf seine Frage hin. In der Schule hatte ich es ja gelernt.
,,Dann komm mit", meinte er und lief aus der Küche.
Er joggte die Treppen hoch und öffnete dann die Tür gegenüber von meinem Zimmer.
Er deutete mir dass ich eintreten sollte.Es stellte sich als ein Mädchenzimmer raus.
Er ging auf den großen Schrank zu und öffnete eine Schublade.
Dann sah er zu mir. ,,Die gehören Elena. Such dir eins aus. Ich bin weg." Dann ging er aus dem Zimmer.
Ich sah in die Schublade die er geöffnet hatte.
Meine Augen weitete sich.
Das waren Bikinis!Das heißt wir gingen zum Strand.
Nein, ich glaube ich könnte mich vor Matteo nicht ausziehen.Ach komm Sydney! Du bist gerade nicht mehr bedeckt in dieser Hotpants und dem bauchfreien Top!
Ja okay. Das stimmte auch wieder.
Ich seufzte und griff dann zögernd in die Schublade.
Das gelbe gefiel mir, aber das hatte noch die Etiketten dran. Also ließ ich es liegen.
Man, die Sachen gehörten nicht mal mir!Ich zog einfach ein schwarzes schlichtes raus und zog die Schublade zu.
In dem Moment kam Matteo wieder rein.
Als er den Stoff in meiner Hand sah zuckten seine Mundwinkel nach oben. Doch dann wurde er wieder normal.
,,Ich bin unten.
Zieh es an und komm dann runter.", meinte er.
Ich lief in das andere Zimmer und machte die Tür zu.
Dann zog ich schnell das Bikini an. An dem kleinen Spiegel betrachtete ich es.Ja, das passte mir.
Ich zog schnell wieder die Hotpants und das bauchfreie Shirt an und verließ das Zimmer.
Matteo wartete tatsächlich unten. Er hatte eine kleine Tasche in der Hand.
Wir verließen gemeinsam das Haus.,,Warum machst du das?", fragte ich ihn als wir die halbe Strecke hinter uns hatten.
,,Was?", fragte er ohne mich anzusehen.
,,Ja das hier. Es muss doch ein Grund haben warum du ausgerechnet nur wegen mir hier an den Strand gekommen bist."
Matteo gab mir keine Antwort.
,,Und das machst du auch dauernd. Aber von mir willst du immer eine Antwort auf deine Fragen."Matteo blieb stehen und sah mich an.
,,Wenn ich auf all deine Fragen antworten würde wären wir erst übermorgen damit fertig, so viel wie du fragst.", konterte er.
Fassungslos sah ich ihn an.
,,Du lässt mich immer so ahnungslos stehen. Das liegt vielleicht daran.", schnaubte ich und lief dann weiter.
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Gib mir deine Seele
ChickLitFlucht für ein besseres Leben? Ohne Eltern, die einen erniedrigen? Das ist Sydneys Ziel. Ein freies, sorgloses, elternloses Leben. Nur deswegen entscheidet sie sich sogar, ihre zwei besten Freunde loszulassen und ihre kleine Schwester zu verlassen. ...