Als wir nach einer Ewigkeit wieder vom Einkauf zurückkehrten war ich deutlich erschöpfter als Elena.
Wir stiegen vom Auto aus und liefen zur Haustüre.
Außerdem fühlte ich mich schlecht weil wir ungelogen 6 volle Tüten für mich eingekauft hatten und die Sachen nicht gerade billig gewesen waren.Warum war ich denn wieder zurückgekehrt?
Es gab nichts was für mich nicht getan wurde. Und das ließ mich wirklich unwohl fühlen. Einfach aus dem Grund weil ich sowas nicht gewohnt war.,,Wohin soll ich den Einkauf bringen, Señorita?", fragte eine Security der die Tüten hielt.
,,Leg sie einfach in den Gang.", meinte Elena und lief rein, gefolgt von mir.
Wir liefen ins Wohnzimmer wo ihre Mutter auf der Couch saß und einen Kaffee trank.
,,Hey, Mamá, wir sind wieder da", meinte sie fröhlich.
Sie lächelte uns an.
,,Und? Was habt ihr alles gekauft?"
,,Alles was ein Mädchen braucht, also zumindest an Kleidung und Accessoires.", antwortete Elena.
,,Sehr schön. Ich hoffe Elena hat sich nicht zu sehr eingemischt, Sydney?", sagte sie zu mir und grinste dabei ihre Tochter an.
Ich strich mir eine Strähne hinter Ohr.
,,Äh, nein. Es war angenehm mir ihr", sagte ich lächelnd.,,Also gut. Wir gehen dann hoch. Ach, wo sind eigentlich Tante Valeria? Die wollten doch heute kommen", sagte Elena zu ihrer Mutter.
,,Sie hat vorhin angerufen gehabt und gemeint dass sie im Hotel übernachten werden weil sie uns sonst nachts um drei stören würden.", antwortete ihre Mutter.
Elena seufzte verstehend und drehte sich dann zu mir.,,Gut, komm wir gehen hoch."
Ich nickte. Dann verließen wir das Wohnzimmer.
Wir liefen die Treppen hoch und betraten mein Zimmer.
Als wir eintraten fiel mir eine schwarze Box auf die auf dem Bett lag.
Ich runzelte die Stirn.
,,Was ist das?", fragte ich und sah zu Elena.Sie erblickte ebenfalls die Box und zuckte mit den Schultern.
,,Keine Ahnung. Hat wohl jemand dort abgelegt. Wenn du es aufmachst werden wir es wissen.", meinte sie.
Zögernd lief ich hin und öffnete den Deckel.
Irritiert sah ich mir den Inhalt an.
Ein schwarzer Stoff ließ sich erblicken.Ich sah kurz zu Elena. Dann nahm ich es langsam aus der Box und hielt es hoch.
Es war ein Kleid.
Ein schwarzes eng anliegendes Kleid.
An der Hüfte hatte es einen durchsichtigen Streifen und es hatte einen... Ausschnitt.
,,Ich glaube das gehört eher dir", meinte ich etwas irritiert zu Elena.,,Das glaube ich nicht.", entgegnete sie und griff in die Box wo sie ein Zettel herausholte.
Sie sah kurz drauf. Dann fing sie an zu grinsen.
,,Sei um 20 Uhr bereit.", sagte sie mit verführerischer Stimme und wackelte mit den Augenbrauen.Sofort packte ich das Kleid wieder in die Box und schob es Elena hin.
,,Damit bist eindeutig du gemeint. Das ist ein Date. Wer soll mich denn bitte daten? Schließlich weiß ja niemand dass ich auch hier bin."
Elena stand grinsend auf und stellte sich vor mich.
,,Nein, meine Liebe. Damit bist du gemeint. Denn diese Schrift gehört eindeutig meinem Bruder.", sagte sie.
Verdutzt sah ich sie an.
,,Was?"
,,Ja, das ist Matteos Schrift. Oh mein Gott!", quieckte sie.
,,Er wird dich ausführen. Er hat sogar ein Kleid für dich! Ich sag doch dass er auf dich steht! Oh mein Gott! Er liebt dich! Das ist doch so süß!", rief sie.
Ich stand jedoch völlig perplex da.Matteo wollte auf ein Date mit mir?
Das war doch völlig... komisch.
Warum machte er das?,,Ich würde eher sagen dass er dich ausführen wird. Vielleicht werdet ihr einfach unter Geschwistern ein wenig was unternehmen.", meinte ich.
Elena sah mich Verdutzt an. Dann schlug sie sich gegen die Stirn.
,,Tut mir leid aber eine noch bescheuerte Erklärung hab ich wirklich nicht gehört.", äußerte sie.Dann wandte sie sich von mir ab und fing an laut zu überlegen.
,,Bis 20 Uhr haben wir noch ungefähr 6 Stunden. Es wäre aber natürlich gut wenn du vorher fertig bist. Oder nein.... Es wäre gut wenn du später fertig bist, denn dann.... wird er nervös.", grinste sie.
Ich seufzte auf.
Aber sie machte weiter.
,,Das heißt es reicht wenn wir um halb sieben anfangen, dich vorzubereiten. Und bis dahin haben wir noch 4 ½ Stunden. Also wir haben noch genug Zeit. Oh und ich sehe, Matteo hat dir keine Schuhe besorgt. Aber ich glaube ich habe passende High Heels dazu.", plapperte sie.Ich beobachtete sie dabei.
Schließlich wurde sie still und sah zu mir.
,,Also, wir haben noch Zeit. Was sollen wir machen? Was könnte deine Nervosität vertreiben?"
Ich runzelte die Stirn.
,,Elena, ich bin nicht nervös."
,,Wie du bist nicht nervös? Warum? Du musst nervös sein."
,,Ich würde sagen du bildest dir irgendwas ein und am Ende werden wir beide blöd da stehen.", meinte ich trocken.
Elena verdrehte belustigt die Augen.Doch dann wurde sie plötzlich ernst.
Sie sah mich mit großen Augen an.
,,Mein Vater ist da", sagte sie dann.
Ich riss meine Augen auf und sah hektisch zu ihr.
,,Äh, okay. Keine Sorge. Er wird schon nicht hochkommen. Bleib einfach ruhig.", sprach sie zu mir.
Ich nickte verzweifelt.
Seufzend setzte ich mich aufs Bett.
,,Ich hab ein Fehler gemacht. Ich sollte garnicht wieder zurückkommen.", murmelte ich.
Elena sah mich fassungslos an.
,,Was soll denn das heißen?"
,,Das soll heißen dass dein Vater mich nicht mag und ich mich aber trotzdem in seinem Haus aufhalte", sagte ich gequält.Elena machte eine abwertende Handbwwegung.
,,Jetzt rede mal kein Quatsch. Wenn er dich kennen würde würde er dich ganz sicher mögen. Aber er kennt dich noch nicht. Und mein Vater ist eben ein wenig... naja skeptisch gegenüber fremden Menschen. Meine Freundin hat er auch bis vor kurzem immer mit einem ernsten Blick angesehen. Wenn du weißt was ich meine."Ich zuckte nur mit den Schultern.
,,Aber mach dir jetzt bitte kein Kopf drum. Wir haben noch vier Stunden. Was sollen wir machen?"●●●
Ich wunderte mich wirklich wie die vier Stunden vergangen waren.
Elenas Vater war nach einer Weile wieder gegangen weshalb wir dann runter gegangen waren. Ich hatte ein wenig mit ihrer Mutter geredet und danach hatte mich Elena in der Villa rumgeführt.
Es war riesig. 4 Wohnzimmer, 4 Bäder, 8 Schlafzimmer, eine große Küche und viel mehr.
Auch den Garten hatte sie mir gezeigt, das einen riesen Pool hatte und weil der Nachbar uns im Garten gesehen hatte hatten wir noch mit ihm geredet. Er war etwas älter als wir.Ansonsten hatten wir nicht so wirklich was gemacht, außer noch zu Abend gegessen.
Und jetzt saß ich an Elenas Schminktisch während sie ordentlich mein Gesicht bemalte.
Und zugegeben, jetzt wurde ich wirklich nervös und immer nervöser.
Matteo würde mich wirklich ausführen.Warum wohl?
DU LIEST GERADE
Gib mir deine Seele
ChickLitFlucht für ein besseres Leben? Ohne Eltern, die einen erniedrigen? Das ist Sydneys Ziel. Ein freies, sorgloses, elternloses Leben. Nur deswegen entscheidet sie sich sogar, ihre zwei besten Freunde loszulassen und ihre kleine Schwester zu verlassen. ...