Als wir wieder bei Bella klingelten war es kurz nach 5.
Sie machte uns schnell die Tür auf.
Liam war auch noch da.
,,Und? Was habt ihr gemacht?", fragte er mich abwartend.
Ich zuckte mit den Schultern und setzte mich hin.
,,Ich war sowieso nur wegen Amelia da", meinte ich.
Bella setzte sich neben mich.
,,Was haben sie gesagt?"
Ich seufzte.
,,Kurz gesagt, verschwinde", meinte ich.
Sie hob ihre Augenbrauen.
Ich sah sie locker an.
,,Die haben mir nicht mal Hallo gesagt. Also was erwartest du?"Bella schüttelte ungläubig den Kopf.
Ich stand eilig auf.
,,Aber das ist jetzt auch egal", sagte ich.
,,Ich hab Hunger. Was essen wir?"
Liam lachte.
,,Das habe ich vermisst", sagte er.
Ich sah ihn zuckersüß an.Bella stand auf.
,,Wir können Spaghetti kochen oder einfach Pizza bestellen.", meinte sie.
,,Pizza bestellen. Eindeutig", antwortete ich ohne zu zögern.
,,Bist du damit einverstanden Liam?", fragte ihn Bella.
Er nickte.
,,Und du?", fragte ich an Matteo gewandt.
Er nickte mir zu.
,,Ich bin mit jeder deiner Entscheidungen einverstanden", sagte er schmunzelnd.
Ich lächelte ihn an.
Bella zog ihr Handy hervor.
,,Also, dann bestell ich schnell", sagte sie und verließ das Wohnzimmer.15 Minuten später kam die Pizza an.
Matteo stand auf, mit den Worten ,,Ich Zahl schon" und lief zur Tür.
Dann kam er mit vier Pizzakartons und vier Coladosen wieder zurück.
Wir legten die Pizzen auf den Tisch und ich fiel hungrig drüber.,,Wie lang bleibst du eigentlich hier? Also geht du wieder zurück nach Houston?", fragte mich Bella mit vollem Mund und sah mich hoffnungsvoll an. Sie wollte dass ich in San Antonio blieb.
Ich schluckte kurz.
,,Ich werde wieder gehen."Dann sah ich zu Matteo.
,,Wann gehen wir wieder?"
Er überlegte kurz.
,,Morgen können wir noch bleiben, wenn du willst", meinte er.
Freudig nickte ich.
Liam sah mich fragend an.
,,Wo bleibst du dort überhaupt? Hast du eine Wohnung?", fragte er mich.Ich schüttelte den Kopf.
,,Ich wohne bei Matteo", sagte ich schließlich.
Bella sah mich verwundert an.
,,Ihr zwei? Alleine in einer Wohnung?"
Wieder schüttelte ich den Kopf.
,,Ganz normal mit seinen Eltern und Geschwistern.", erklärte ich.Bella lachte.
,,Wenn ich Geschwister hätte und mein Freund sich dafür entscheiden würde bei mir zu bleiben wäre ich wahrscheinlich durchgedreht.
Das Haus brauche ich für mich."
Ich lachte kurz.
,,Keine Sorge. In dem Haus hast du kaum eine Ahnung wer gerade da ist oder wer nicht da ist, weil es einfach zu groß ist.", sagte ich und biss von der Pizza ab.Liam sah mich fragend an.
,,So groß?"
,,Ich glaube es lässt sich einiges erklären wenn ich sage dass es eine Villa ist", sagte ich leise.
Bella verschluckte sich plötzlich an ihrer Pizza.
Fassungslos sah sie mich an.
,,Eine Villa?!"
Ich nickte langsam.Sie lehnte sich zurück.
,,Wow.... Aber weißt du was? Das hast du verdient. Nach all den Sachen die du durchmachen musstest."
Dankend sah ich sie an.
Ein Klingeln unterbrach unser Gespräch.
Matteo zog sein Handy aus der Hosentasche.
,,Wer stört?", fragte ich ihn.
,,Diego", sagte er knapp und stand dann auf um das Wohnzimmer zu verlassen.,,Wer ist Diego?", fragte mich Bella leise.
,,Sein älterer Bruder", erklärte ich.
Liam sah mich nachdenklich an.
,,Ich will ja nichts sagen, Sydney. Also versteh mich nicht falsch. Aber dein Freund... Warum mag er mich nicht?"
Verwirrt sah ich Liam an.
Dann zuckten meine Mundwinkel nach oben.
,,Das liegt wahrscheinlich daran dass er es nicht ausstehen kann, wenn sich andere Jungs in meiner Umgebung befinden. Zumindest wenn er sie nicht kennt", sagte ich.Bella fing an zu grinsen.
,,Eifersucht also, nh", neckte sie.
Ich zuckte mit den Schultern und nahm ein Schluck von meiner Cola.
Matteo kam wieder ins Wohnzimmer.
Er hatte eine ausdruckslose Miene aufgesetzt.
Er setzte sich wieder neben mich hin.
Ich legte mein Kopf schief und sah ihn halb fragend halb besorgt an.
,,Was ist los?"Er sah mich gedankenversunken an.
Dann schüttelte er leicht sein Kopf um zu sich zu kommen.
,,Nichts, alles in Ordnung.", meinte er.
,,Müssen wir wieder gehen?", fragte ich leise.
Er schüttelte den Kopf.
,,Ich sag doch, alles gut."
Verstehend nickte ich und biss von meiner Pizza ab.
Als ich das fünfte Stück zu Ende gegessen hatte nahm ich noch ein Schluck von meiner Cola und lehnte mich dann zurück.Dabei stoß ich Matteo ausversehen mit meinem Ellbogen an der Brust.
Er keuchte plötzlich schmervoll auf.
Sofort riss ich die Augen auf und drehte mich schlagartig zu ihm.
Er hatte sein Gesicht verzogen und hielt sich die wunde Stelle.
Hektisch sah ich ihn an.
,,Es tut mir leid. Ist was passiert? Ist alles in Ordnung?", fragte ich unruhig.
Er nickte leicht und sah mich leicht schmunzeld an.
,,Diesmal hast du genau richtig getroffen", keuchte er.Meine besorgte Miene verschwand und ich sah ihn jetzt finster an.
,,Einmal kannst du es mit dem Thema lassen", sagte ich mit finsterem Blick und wandte mich sofort von ihm ab.
Meine besten Freunde sahen uns irritiert an.
Matteo beugte sich zu mir vor.
,,Aber das sollte ein Kompliment sein", meinte er, doch ich konnte sein Grinsen heraushören.
,,Wenn du noch etwas sagst haue ich da beabsichtigt drauf!", drohte ich.
,,Achso, das andere war unbeabsichtigt gewesen?", fragte er scheinheilig.Genervt atmete ich aus.
,,Bella, können wir Plätze tauschen?", fragte ich sie.
Sie schüttelte den Kopf.
,,Ich weiß gerade gar nicht mal, was passiert. Was ist los?", fragte sie und deutete auf Matteo.
Ich machte eine abwertende Handbewegung.
,,Er hat sich eine kleine Verletzung geholt und ich bin vorhin drangekommen", meinte ich.Sie nickte verstehend und Liam tat es ihr gleich.
Matteo sah mich verstört an.
,,So klein ist sie nun auch nicht", murmelte er beiläufig.●●●
Wir hatten das Essen aufgeräumt und hatten inzwischen schon angefangen, was zu spielen.
Und zwar Mensch ärgere dich nicht.
Liam war schon am ausrasten weil er jetzt schon zum vierten Mal von Bella rausgeschmissen wurde.
Und uch hatte Matteo drei mal kurz vor dem Ziel rausgeschmissen.Bella setzte ihren vierten Stein in das Zielfeld und klatschte sich schließlich in die Hände.
,,Ich hab gewonnen, ihr Looser", sagte sie schadenfroh in die Runde.
Liam nahm das ganze nicht mit Humor.
Er sah mich beleidigt an.
,,Warum hast du sie nicht rausgeschmissen? Wegen dir hat sie jetzt gewonnen!"
Ich fing an zu lachen.
,,Das ist doch bloß ein Spiel, Liam.", sagte ich.
,,Das heißt ja nicht umsonst Mensch ärgere dich nicht", setzte Matteo hinzu und sah auf sein Handy.Wir hatten schon 11.
,,Wo werdet ihr überhaupt schlafen?", fragte mich Bella.
,,Im Hotel", antwortete ihr Matteo.
Bella überlegte kurz.
,,Eigentlich ist das gar nicht nötig. Ihr könnt auch hier schlafen. Meine Eltern sind nicht da und ich mag es sowieso nicht alleine zu sein. Ich wollte eigentlich Liam danach fragen, aber je mehr desto besser", sagte sie grinsend.Ich blickte Matteo fragend an.
Dieser nickte schließlich.
Bella stand auf.
,,Okay, dann bekommt ihr das Gästezimmer und du musst dich dann im Wohnzimmer bequem machen", sagte sie zu Liam.
Er nickte.
,,Die Couch finde ich sowieso gemütlicher", meinte er.
,,Ich hab aber nichts mitgebracht", setzte er dann hinzu.
,,Ich gib dir einfach was von meinem Dad", sagte sie.
,,Und dir kann ich auch was davon geben und du bekommst dann was von mir, Sydney. So wie immer", sagte sie lachend.
,,Ich brauch nichts. Das passt schon", äußerte Matteo.Bella hob die Augenbrauen. Dann fing sie an zu grinsen.
,,Verstehe", sagte sie dann und sah mich pervers an.
,,Soll ich dir auch nichts geben?", fragte sie mich.
Ungläubig starrte ich sie an und wandte mich dann von ihr ab, ohne ein Wort zu sagen.
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Gib mir deine Seele
ChickLitFlucht für ein besseres Leben? Ohne Eltern, die einen erniedrigen? Das ist Sydneys Ziel. Ein freies, sorgloses, elternloses Leben. Nur deswegen entscheidet sie sich sogar, ihre zwei besten Freunde loszulassen und ihre kleine Schwester zu verlassen. ...