Sydney:
Ich trank noch den letzten Schluck aus dem Wsserhahn und wusch mir noch das Gesicht.
Im Spiegel hatte ich gemerkt wie zerstört ich aussah.
Der Hunger quälte mich so langsam.
Und richtig ausgeschlafen hatte ich wohl auch nicht.Als ich eine Frau nach der Uhrzeit gefragt hatte hatte sie gemeint dass es kurz nach halb vier war.
Jetzt waren wahrscheinlich noch eine halbe Stunde vergangen.Und was hatte ich bis jetzt gemacht?
Nichts.
Ja, absolut nichts.
Ich hatte auf der Bank gesessen.
Dann war ich aufgestanden und hatte mich auf die nächste Bank gesetzt.
Das produktivste was ich getan hatte war 2 Stunden nach kostenlosem Essen zu suchen.Jetzt war ich in einer öffentlichen Toilette und trank aus dem Waschbecken Wasser.
Seufzend suchte ich mir eine schattige Stelle und setzte mich dort hin um mich vor den warmen Sonnenstrahlen zu schützen.
Ich atmete tief ein und blinzelte die aufkommenden Tränen weg.Was machte ich hier?
Ich lief einfach planlos rum.
Ich wusste nicht einmal wo genau ich hin sollte.
Schließlich hielt ich es doch nicht mehr aus und die erste Träne rollte über meine Wange.Nein, in Houston konnte ich nicht bleiben.
Ich musste zurück nach San Antonio.
Ich hatte keine andere Wahl.
Ich musste zurück.Doch dann verdrehte ich über meine eigenen Gedanken die Augen.
Mit welchem Geld sollte ich mir ein Ticket kaufen?
Und außerdem wollte ich nicht raus aus Houston.
Ich wollte wieder zurück.
Zu Matteo.
Ich wollte zu ihm.Schmervoll verzog ich die Augen und schluchzte.
Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Arm.
Ich erblickte eine ältere Frau neben mir die mich mitleidig ansah.
Schnell wischte ich mir die Tränen.
Sie reichte mir aprubt ein Taschentuch hin.
Zögernd nahm ich es ihr ab und nickte ihr dankend zu.,,Warum weinst du denn?", fragte sie mich langsam.
Ich schniefte kurz.
,,Nichts. Es ist alles in Ordnung", log ich sie an.
,,Niemand weint umsonst. Du hast wohl eine Sorge das du aus dir rauslassen willst. Also, was bedrückt dich denn? Ist es Liebsekummer? In deinem Alter wäre das nichts neues.", sprach sie und lächelte mir dabei aufmunternd zu.Sollte ich jetzt wirklich mit einer fremden Person anfangen, über meine Probleme zu reden?
,,Ich weiß selber nicht was los ist", murmelte ich schließlich.
,,Also bist du durcheinander", vermutete sie.
Ich nickte bloß.Sie sah mich an.
,,Du hast Liebeskummer", sagte sie schließlich.
Ich sah sie an.
,,Wie kommen Sie jetzt darauf?"
Schwach lächelte sie.
,,Deine Augen strahlen Verzweiflung aus."
Ich seufzte schwer auf.
,,Sie könnten Recht haben", murmelte ich.,,Es ist aber eher was anderes", sagte ich ihr.
,,Es ist eher... Ich weiß nicht ob ich wieder zurück soll. Ob ich wieder zu ihm soll. Ich vermisse ihn aber ich weiß nicht ob ich damit die richtige Entscheidung treffe."
Wow, ich erzählte der Frau gerade wirklich meine Probleme.
,,Dann empfehle ich dir wieder hinzugehen. Du kannst nichts falsch machen. Du kannst es nur später bereuen es nicht getan zu haben", äußerte sie.Ich starrte die Frau an.
Ich würde es bereuen.
Sie hatte Recht.
Ich würde es später bereuen.Doch dann seufzte ich.
,,Ich weiß aber nicht ob er mich sehen will", verzählte ich.
Er hatte mich angeschrein und ganz klar und deutlich gesagt dass ich verschwinden soll.
,,Wenn es so wäre würdest du nicht hier verzweifelt sitzen. Du bist dir eigentlich sicher dass er dich auch braucht aber du willst dir das nicht einreden.", meinte die Frau.Erstaunt blickte ich sie an.
Woher wusste sie solche Sachen.
,,Ich würde an deiner Stelle jetzt aufstehen und zu ihm gehen.", meinte sie.
Unschlüssig sah ich sie an.
Dann nickte ich schließlich.
,,Ich danke Ihnen wirklich sehr", sagte ich ehrlich zu ihr.
Sie lächelte.
,,Ich helfe gerne. Und als ich dich hier weinen gesehen habe konnte ich es nicht übers Herz bringen einfach davonzulaufen. Ich hoffe ich konnte dir helfen."Mit glasigen Augen sah ich sie an.
,,Sie haben mir mehr als nur geholfen. Ich weiß wirklich nicht wie ich Ihnen danken soll."
Sie lachte kurz.
,,Ist ja schon gut. Und jetzt geh ruhig."
Ich nickte sofort und stand auf.
Dankend sah ich sie an.
Dann lief ich los.Wie Recht diese Frau einfach hatte.
Das hatte ich gebraucht. Jemanden, der mir jetzt half. Und dann war tatsächlich eine fremde Frau gekommen.Ich lief mit eiligen Schritten die Straße entlang.
Ich wollte jetzt wirklich eilig wieder zu Matteo.
Man würde mich für verrückt halten wenn sie hören würden dass ich wieder zu meinem Entführer zurücklief. Mit eigener Entscheidung.Ich blieb aprubt stehen und blickte mich um.
Wohin musste ich eigentlich gehen?
Wie sollte ich den Weg zurück finden?
Ich stand jetzt gerade wieder an der öffentlichen Toilette.
Und von wo war ich hierher gekommen?
Ich fuhr mir energisch durch die Haare.
Ich musste zurückfinden.
Wie war ich denn hierher gekommen!Verzweifelt überlegte ich.
Dann fiel es mir plötzlich ein und ich lief los.
Ich lief an dem Bäcker vorbei.
Ja, den hatte ich schonmal gesehen. Also war ich gerade richtig.Doch schon nach zwei Minuten sah ich verzweifelt die Straßen an.
Wo musste ich jetzt abbiegen?
Ich war gerade völlig verwirrt und unkonzentriert.
Weil ich gerade dauernd daran dachte Matteo wieder zu sehen.Schließlich lief ich einfach den Weg entlang den ich für richtig hielt.
Meine Schritte wurden immer eiliger.
Und ich wurde immer nervöser und verzweifelter.Ich rannte die Straße entlang und blieb völlig fertig an der Ampel stehen.
Der Durst kam wieder auf und mein Magen knurrte.
Ich überquerte die Straße und mein Gesicht hellte sich sofort auf als ich die mir bekannte Haltestelle sah, wo ich übernachtet hatte.
Ja, daneben war diese Poststation.Ich rannte über die Straße und blieb erstmal stehen.
Schon seit 15 Minuten rannte ich schon.
Ich sollte mal verschnaufen.Machte ich gerade wirklich das richtige damit dass ich zurückkehrte?
Noch hatte ich die Chance mich umzuentscheiden.Doch entschlossen darüber dass ich Matteo wirklich wieder sehen wollte lief ich wieder los.
Ab hier wusste ich so ungefähr den Weg bis zum Park wo ich übernachten wollte.
Tatsächlich kam ich da an.
Völlig kaputt ließ ich mich auf eine Bank nieder.,,Du bist doch verrückt", murmelte ich zu mir.
Ja, ich war wirklich verrückt.
Ich rannte eigenhändig wieder zurück zu ihm. Zu einem Mafioso.
Aber ich wusste warum.Ich liebte ihn.
Ganz klar und deutlich.
Ich war verliebt.
Ich hatte mich in Matteo verliebt.
DU LIEST GERADE
Gib mir deine Seele
ChickLitFlucht für ein besseres Leben? Ohne Eltern, die einen erniedrigen? Das ist Sydneys Ziel. Ein freies, sorgloses, elternloses Leben. Nur deswegen entscheidet sie sich sogar, ihre zwei besten Freunde loszulassen und ihre kleine Schwester zu verlassen. ...