Erschrocken keuchte ich auf und taumelte ein paar Schritte zurück.
Was war das gewesen?!Und plötzlich stockte mein Atem, als ich sah, wogegen ich geknallt war.
Mein Blut gefror mir in den Adern. Jegliche Luft entwich mir aus den Lungen.Er stand vor mir. Und kein anderer.
Hart schluckte ich. Ich brachte kein Ton raus.
Ich war geliefert. Ganz klar und deutlich.Stumm sah er mir entgegen. Aber er hatte etwas eisernes in seinem Blick.
Dann massierte er sich seine Schläfe.
,,Du bist so anstrengend", kam es aus ihm.
Nur der Mond erhellte gerade ein wenig die Dunkelheit. Ich konnte sehen, wie er mich fixierte.
,,Dachtest du ernsthaft, dass du flüchten kannst?"Er schüttelte seufzend den Kopf.
,,Du vergisst glaube ich, dass das hier eine Mafia ist. Da engeht niemandem so schnell was... Ach, bevor du jetzt sagst, ich hab es doch bis hierher geschafft, du wurdest schon von Anfang an gesehen, wo du aus dem Fenster gesprungen bist."Meine Augen weiteten sich.
Das... das konnte doch nicht sein! Das war doch ein Scherz! Ich war mir doch sicher gewesen, dass niemand mich erblickte hatte!,,Aber weil du es so unbedingt versuchen wolltest hab ich es zugelassen.", sprach er weiter und plötzlich wurde sein Gesichtsausdruck kalt und hart.
,,Damit du endlich verstehst, dass es von hier kein Ausweg gibt!"Ich merkte jetzt wie meine Augen glasig wurden.
Er hob seine Hand und machte eine kleine Bewegung.
Und aprubt wurde ich von hinten gepackt, umgedreht und wie ein Sack auf eine Schulter geworfen.
Ich schrie auf.
Einmal weil ich jetzt Angst hatte und weil mein Bauch anfing zu brennen. Wahrscheinlich hatte ich dort eine Wunde von dem Drahtzaun geholt.Ich schlug gegen den Rücken von dem Gorilla.
Jetzt lösten sich die Tränen aus meinem Auge.
Ich zappelte rum, damit er mich runter ließ. Aber warum sollte er auch.Schlagartig wurde ich nach einer Weile auf dem Boden abgesetzt.
Wir befanden uns vor der Eingangstüre.
Ängstlich sah ich zu Matteo, der jetzt mein Arm packte und mich reinzog.
Tränen benässten meine Wange.
Er zog mich nach links in ein Gang rein.
Ich schluchzte, wimmerte, aber es brachte sowieso nichts.
Am Ende vom Gang führten die Treppen nach unten, die er mich jetzt runterzog.Zappelnd versuchte ich mich aus seinem schmerzvollen Griff zu befreien. Er packte aber nur noch fester zu.
Sobald wir unten angekommen waren lief er ohne zu stoppen weiter.
,,Bitte lass mich los", schluchzte ich, auch wenn ich wusste, dass es nichts brachte.
Kein einziges Mal drehte er sich um. Und schon wurde ich die nächsten Treppen nach unten gezerrt.Nach ein paar weiteren Gängen blieb er vor einer Tür stehen, die er öffnete und mich dann reinschubste.
Ich konnte nicht viel erkennen, weil es hier kein Licht gab. Nur das wenige Licht aus dem Gang drang rein, sodass ich ein wenig was ausmachen konnte.Es war ein wirklich kleiner Raum, in dem sich nichts befand.
Durch die Wucht kam ich unsanft auf dem Boden auf.
,,Ich hab dich gewarnt. Wenn du nicht hören willst musst du mit den Konsequenzen rechnen!", hörte ich seine bedrohliche Stimme.,,Wenn du versuchst zu flüchten musst du in diesem Raum auch klar kommen!", hörte ich ihn noch.
Ich schluchzte und stand auf.
,,Bitte, ich will hier raus. Schließ mich hier nicht ein", flehte ich ihn an.
Er griff nach meinen Haaren. Ich musste mein Kopf in den Nacken legen.
,,Das solltest du früher überlegen!"Er schubste mich wieder auf den Boden und lief dann aus dem Zimmer.
Hektisch rappelte ich mich auf.
,,Nein!" Ich rannte zur Tür, die er zuschlug und abschloss.
Ich schlug schreiend dagegen.
,,Nein! Matteo! Hol mich hier raus!", schrie ich mein Leib aus der Seele.
,,Matteo!"Immer wieder schreind und weinend schlug ich gegen die Tür.
Die Dunkelheit machte mir Angst.
Und weil ich nichts sah bekam ich noch mehr Panik. Außerdem war dieser Raum hier zu klein. Ich hatte wieder das Gefühl zu ersticken.Tief versuchte ich Luft zu holen.
Ich musste hier raus!
Ich rutschte die Tür runter.
Ängstlich sah ich in die Dunkelheit.
Ich versuchte vergeblich mein Atem kontrollieren. Ich versuchte vergeblich meine Lungen mit Luft zu füllen.
Panisch stand ich auf und tastete mich nach der Wand neben der Tür auf.
,,Ich muss hier raus!", keuchte ich und schnappte nach Luft.
Meine Lunge fühlte sich schwer an.Endlos rannen Tränen meine Wange runter.
,,Matteo, lass mich raus.", hauchte ich.
Ich rutschte die Wand runter.Innerlich versuchte ich mich zu beruhigen.
Tief versuchte ich Luft zu nehmen.Alles gut. Das ist nur ein Raum wie alle anderen auch. Du brauchst keine Angst zu haben. Du hast hier genug Platz. Auch wenn du nichts siehst.
Es ist alles in Ordnung.Immer wieder hallten diese Worte in meinem Kopf rum.
Beruhig dich. Atme ein. Alles ist gut. Du wirst hier gleich wieder rauskommen. Es ist alles gut. Es gibt nichts wovor du Angst haben musst.●●●
Matteo:Genervt fuhr ich mir durch das Gesicht und setzte mich hin.
Ich hatte sie ungern unten eingesperrt. Aber das musste sein. Sie sollte mal endlich verstehen, dass sie aufhören sollte, andauernd was anzustellen.Ich wusste, dass sie Angst in dem Raum haben würde. Aber so schnell würde ich sie da trotzdem nicht rausholen.
Vier Stunden später legte ich seufzend die Dokumente zur Seite, die ich zuvor noch studiert hatte.
Diese Nacht hatte ich kein Auge zugedrückt. Es war auch nichts neues für mich.
Als mein Handy klingelte ging ich ran, ohne zu schauen wer gerade anrief.
,,Hey Bro. Ich hoffe ich hab dich nicht aus deinem Schönheitsschlaf geweckt."
Es war Alex.
,,Ich hab nicht geschlafen. Wann hast du außerdem gesehen, dass ich um 8 noch schlafe.",.murrte ich.
,,War ja auch nur ein Scherz. Du, ich hab ne Frage an dich. Du hast das Mädchen weggebracht und jetzt erscheinst du auch selber nicht mehr hier im Lager. Was ist der Grund?"Ich konnte schon sein Grinsen raushören und verdrehte die Augen.
,,Bild dir nichts ein Alex. Sag mir lieber, warum du angerufen hast."
,,Ach ja. Genau. Und zwar mussten wir uns ja mal mit dem Fernando treffen. Ich glaube, heute wäre es optimal."
,,Warum?"
,,Weil er heute im Casino hier in Dallas ist. Das können wir uns nicht entgehen lassen."
,,Das ist gut. Nur gibt es da ein Problem."
,,Und die wäre?", fragte Alex an der Leitung.,,Der Typ ist so... anstrengend. Er wird nicht einfach so mit uns kooperieren wollen. Und außerdem, selbst wenn er es tun würde müssen wir ihn davon überzeugen, dass wir seine Ware bekommen."
Eine Stille legte sich in die Leitung.
,,Dann musst du herkommen, damit wir ordentlich ein Plan machen können", meinte nun Alex.
,,Bin in einer halben Stunde da." Dann legte ich auf.Dann bekam ich einen weiteren Anruf. Ich sah auf die Schrift und nahm dann ab.
,,Und? Was macht sie?"
,,Boss, sie ist ziemlich zerstört, aber sie lebt noch."
,,Gut", meinte ich und legte auf. Dann stand ich eilig auf und verließ das Zimmer.
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Gib mir deine Seele
ChickLitFlucht für ein besseres Leben? Ohne Eltern, die einen erniedrigen? Das ist Sydneys Ziel. Ein freies, sorgloses, elternloses Leben. Nur deswegen entscheidet sie sich sogar, ihre zwei besten Freunde loszulassen und ihre kleine Schwester zu verlassen. ...