Matteo:
Verzweifelt, wütend und angespannt fuhr ich mir durch die Haare, während ich aus dem Fenster blickte.
,,Matteo, schau mich an wenn ich mit dir rede!", hörte ich meinen Vater.
Ich ging seinem Gefallen aber nicht nach.
Ich hörte ihn Seufzen.
,,Das Mädchen bringt nur Probleme, seit sie hier ist. Und das weißt du und siehst es auch. Yo no entiendo, porque quieres salvarla", sprach er weiter.Ich drehte mich zu ihm.
,,Weil Fernando ein Bastard ist, Papá! Ich kann sie nicht dort lassen! Ich habe es ihr versprochen!", erhöhte ich meine Stimme.
Jetzt stand Diego von der Couch auf.
,,Ich war am Anfang auch nicht für Sydney. Aber in Fernandos Händen zu sein verdient sie nicht, Papá. Das weißt du auch. Nur weil wir eine Mafia sind heißt es nicht, dass wir ein einfaches Mädchen herzlos einem Bastard überlassen", sagte er zu unserem Vater.Kaum merklich hob ich meine Augenbrauen. Seit wann stand mein Bruder bei solchen Sachen auf meiner Seite?
Mein Vater setzte sich hin.
,,Gut, dann schaut wie ihr sie wieder zurück holt. Von mir bekommt ihr keine Verstärkung."Kurz sah ich zu ihm. Dann machte ich mich auf den Weg, das Zimmer zu verlassen. Mein Vater hielt mich jedoch noch auf.
,,Wenn du die Mafia führen willst brauchst du Verstand. Und das Mädchen raubt dir eindeutig den Verstand, hijo", hörte ich ihn sagen.
Genervt drehte ich mich zu meinem Vater um.
,,Du kannst einmal gut über sie denken!", rief ich sauer.,,Wohin!?", rief mir Diego hinterher, als ich die Tür aufriss.
,,Zu Isak", rief ich ihm energisch über die Schulter zurück. Dann knallte ich die Tür zu und lief mit schnellen Schritten runter in den Trainingsraum.Ich stoß die Tür auf. Sofort kam Isak auf mich zu. ,,Boss, das sind alle, die von dem Plan Bescheid wussten."
Ich nickte nur und ließ meinen emotionslosen Blick über die 5 Männer gleiten. 2 von ihnen waren von den Neuen. Und einer war Ethan. Er konnte es sowieso nicht sein. Deshalb deutete ich mit einem Kopfnicken, dass er sich neben mich stellen sollte.Keiner der vier Männer änderte sein Blick und sah mich einfach stumm an.
,,Ich frag nur einmal", fing ich mit einer drohenden Stimme an.
,,Wer von euch gehört zu Fernando?!"
Keiner der Männer antwortete. Ich war sowieso schon auf 180. Und die Stille machte es nicht besser.
Ich lief auf den ersten zu und haute ihm mit meiner Faust in die Magengrube.
,,Wer ist Fernados Bastard!", brüllte ich und haute noch die nächsten drei.Wieder antwortete keiner.
Ich fuhr mir schnell durch das Gesicht. Dann nickte ich leicht mit dem Kopf. In dem Moment öffnete einer der Männer den Mund.
,,Boss, ich bin schon seit 4 Jahren hier. Sie könne sich sicher sein, dass ich Sie nicht hintergehe. Die Mafia ist meine Familie."
Stumm sah ich ihn an, bis ich bitter anfing zu lachen.
,,Wie schön du das doch gesagt hast."
Dann wurde ich wieder kalt. ,,Und die Worte sollen mich jetzt dazu bringen, dir zu glauben!?"Und plötzlich fing einer der Neulinge an zu lachen. Ich spannte mich an und starrte ihn an.
Er war es.
Mit einem Mal stand ich ihm gegenüber. Ich packte ihn am Kragen und schubste ihn an die Wand.
Mit einem kalten, wütenden Blick sah ich ihn an und packte ihn am Hals.,,Du Mistgeburt!", brüllte ich und schlug ihm in die Magengrube.
Er keuchte auf und somit verstummte sein Lachen.
,,Wo ist sie!", brüllte ich ihn an.
Er antwortete nicht.
Wieder schlug ich ihn.
Dann packte ihn am Kragen und schlug ihm in sein Gesicht. Seine Lippe platzte auf.Ich schubste ihn zu Isak rüber.
,,Steck ihn in den Folterraum!", brüllte ich ihn an. ,,Ich werde ihn schon zum Reden bringen!"
Isak nickte mir schnell zu und zog ihn aus dem Raum.
Ich wischte mir mit dem Handrücken über die Schläfe und stürmte nach wenigen Sekunden aus dem Raum.Ich werde dich da rausholen Sydney.
Wenige Minuten später betrat ich gegmeinsam mit Isak und Diego den kahlen Raum, wo der Mistkerl auf dem Stuhl saß. Sobald ich ihn sah verstärkte sich die Wut in mir.
Ich lief mit eiligen Schritten auf ihn zu und schlug in sein Gesicht. Dann noch einmal. Die dritte Faust fing Diego in der Luft auf und zog mich zurück.
,,Er muss noch reden können", meinte er zu mir und ließ mein Arm los.Dann ging er auf ihn zu und packte ihn am Nacken. ,,So, Lorenzo. Ich hab keine Lust auf Kopfschmerzen. Deswegen, streng mich nicht an.", meinte er mit einem ruhigen Ton. Aber ich wusste, dass er innerlich ebenfalls brodelt und der nächste Satz, den er rauskriegen würde würde nicht mehr so ruhig klingen.
Lorenzo lachte jedoch nur und spuckte das Blut in seinem Mund auf den Boden.
Ich zog rasch das Messer aus meinem Gurt und ohne zu zögern rammte ich es ihm in den Oberschenkel und drehte es dabei.
Schmervoll schrie er auf. Das brachte mich jedoch nicht dazu, damit aufzuhören. Ich stach ihm das Messer noch ein weiteres Mal in sein Bein und drückte es ihm dann an die Kehle.
,,Sprich jetzt endlich! SPRICH!", brüllte ich.Schmerzvoll verzog er sein Gesicht aber fing trotzdem wieder leicht an zu lachen. ,,So schnell werdet ihr mich nicht dazu bringen", keuchte er.
Ich schrie auf und schleuderte das Messer weg.Bevor ich ihn wieder angreifen konnte tat es mein Bruder.
Auch er zog sein Messer hervor und schlitzte Lorenzos Shirt auf, ohne seine Brust zu verletzten. Dann drückte er leicht die Spitze auf seine nackte Brust und sah in seine Augen, während er langsam das Messer über seine Haut fahren ließ und es dabei leicht aufritzte.
,,Du willst also leiden. Ich sehe gerne Leute leiden", äußerte Diego und ritzte dann zum Schluss sein Arm damit.Dann drehte er sich zu mir um. ,,Wir werden Sydney finden. Und zwar bald."
Ich spannte mich bei den Worten an.Sydney.
Ein Name, der mir aus einem unerklärlichen Grund nicht aus dem Kopf ging.
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Gib mir deine Seele
ChickLitFlucht für ein besseres Leben? Ohne Eltern, die einen erniedrigen? Das ist Sydneys Ziel. Ein freies, sorgloses, elternloses Leben. Nur deswegen entscheidet sie sich sogar, ihre zwei besten Freunde loszulassen und ihre kleine Schwester zu verlassen. ...